Begründung:
Die Liebfrauenkirche ist ein Einzeldenkmal und zählt zu den besonders stadtbildprägenden Bauwerken der Stadt. Der Zustand der historischen Bausubstanz ist jedoch in hohem Maße sanierungsbedürftig.(siehe Beschlussvorlage 090/2018 Gewährung von Zuwendungen aus dem Förderprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz").
Durch diese überwältigende Spenden- und Unterstützungsbereitschaft konnte der Zuschuss durch die Stadt Wernigerode um mehr als die Hälfte und somit beachtlich gesenkt werden.
Genau dieses Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt Wernigerode wurde schon des Öfteren in den letzten Jahren von einigen Stadträtinnen und Stadträten in den Stadtratsdiskussionen gefordert.
In Anbetracht der Städtebaulichen Situation und der bereits mehrfach auch in den Ausschüssen angesprochenen Probleme (siehe auch Erläuterungen/Diskussionen zum Einzelhandelsgutachten 2018) bezüglich der wirtschaftlichen Lage in der Burgstraße (der Leerstand wird zum Jahresende 8 Geschäfte betreffen) ist diese Zuwendung (in Höhe von 480.000,00 Euro verteilt auf 3 Jahre) unter Berücksichtigung des sich abzeichnenden dramatischen Geschäftsleerstandes nahezu das absolut kleinere Problem bzw. eine Investition entgegen diesem Trend / in die Zukunft.
Nach eingehenden Diskussionen mit vielen Wernigerödern sehe ich die Einbringung einer neuen Vorlage mit diesem Hintergrund als gutes Mittel, die Fördergelder in Höhe von insgesamt 5.198.000,00 Euro des Landes Sachsen Anhalt doch noch zu sichern, somit die Burgstraße in Wernigerodes Innenstadt durch die notwendige Schaffung eines Anziehungspunktes mit Eventcharakter (siehe hierzu auch Einzelhandelskonzept 2018) städtebaulich aufzuwerten.
Gleichzeitig wird der drohende bauliche Missstand der Liebfrauenkirche abgewendet und der Verödung der Burgstraße und daraus resultierend der Innenstadt Wernigerodes entgegengewirkt.
Außerdem sollte – ja wenn nicht sogar muss - der Stadtrat klar und deutlich diese bisher noch nie dagewesene Spendenbereitschaft der Bürgerinnen, Bürger, Firmen und Institutionen hervorheben und würdigen und hier ein Zeichen setzen.
Durch die kostenlose Nutzung der Kulturkirche für ohnehin stattfindende städtische kulturelle Veranstaltungen fallen an anderer Stelle keine Mietkosten an, was eine dauerhafte Kostenreduzierung für die Stadt darstellt.
Gaffert
Oberbürgermeister