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Evangelische Pfarrkirche St. Johannis

Evangelische Pfarrkirche St. Johannis

Die Evangelische Pfarrkirche St. Johannis in Wernigerode liegt am nordwestlichen Rand der historischen Neustadt und ist in ihrer Gesamtsubstanz die älteste erhaltene Kirche der Stadt.

Im 13. Jahrhundert bildete sich durch Zuzug neuer Bewohner aus den umliegenden Dörfern am Rand der Altstadt eine neue Siedlung - die "Neustadt". Die Johanniskirche wurde als Pfarrkirche dieser neuen Stadt im letzten Drittel des 13.Jahrhunderts gebaut.

Zur Stadt wurde die Siedlung im Jahre 1410, als ihr durch Graf Heinrich das Stadtrecht verliehen wurde. Die Verwaltung der Neustadt blieb weitgehend eigenständig, bis sich Alt- und Neustadt im Jahr 1529 vereinigten. Bis zum heutigen Tag sind der "Neue Markt" oder die "Neustädter Schenke", das ehemalige Rathaus der Neustadt, Hinweise auf die ehemals eigenständige Stadt.

Sie können am Kirchenbau und der Ausstattung die Spuren vieler Jahrhunderte und die Zeugen sowohl katholischen wie evangelischen Glaubens finden. Wertvollstes und bedeutendstes Ausstattungsstück der Kirche ist fraglos der vierflügelige Schnitzaltar im Chorraum. Eine Datierung auf der Rückseite weist auf das Entstehungsjahr 1415 hin. Der Taufstein aus dem Jahr 1569 mit dem einmaligen Porträt des Reformators, für das ein Bild Lukas Cranachs als Vorlage diente, bildet ebenso ein Schmuckstück. Ein besonderer musikalischer Höhepunkt ist die Reihe "Orgel zur Nacht", die jährlich in den Sommermonaten in unserer St. Johanniskirche stattfindet, die an der berühmten Ladegast Orgel, die klanglich wie technisch ein hervorragendes Dokument spätromantischer Orgelbaukunst in Deutschland ist.

Die Johanniskirche war und ist der zentrale Sakralbau in der einstigen Wernigeröder Neustadt. Wie der Ursprungsbau der Kirche stammt ihr kräftiger und schlicht gestalteter Wehrturm aus der Zeit der Romanik (etwa zwischen 1265 und 1279) - erinnernd sowohl an das einfache Leben der Ackerbürger, die in diesem Stadtteil ihr religiöses Refugium hatten, als auch an seine ursprüngliche Bestimmung als Fluchtstätte imKriegsfall. Ebenfalls heut noch erhalten ist eine der 700 Jahre alten Glocken der Kirche.

Gestaltverändernde Umbauten der Johanneskirche zu einer dreischiffigen Basilika fanden erst 1497 mit der Vollendung des spätgotischen Chores ihren Abschluss (die Außenwand des Chors hält dieses Datum mit einer kryptischen Zahl fest). Kostbar ist die Inneneinrichtung der Johanniskirche mit dem Taufstein aus dem 16. Jahrhundert, der ein Profil Martin Luthers zeigt, mit dem so eindrucksvollen geschnitzten und reich vergoldeten Marienaltarvon 1415 (dessen Beschneidungsszene prüde Zeitgenossen einst zu kaschieren suchten) und auch der mit der Ladegast-Orgel von 1885, die nahezu original erhalten ist.

Kostbar darf man indes auch die Atmosphäre des lauschigen Kirchhofs nennen, die etwa der Blick auf das so stimmungsvoll verzierte Kirchenportal an der Südseite des Kirchenschiffs erzeugen vermag, oder aber auch die alte Linde auf dem Hof, die hier so friedlich über den Platz wacht, als könnte die sonst so vorbeirauschende Zeit hier zum Einhalt kommen.
Die Mitglieder der Gemeinde laden Sie ganz herzlich zu Gottesdiensten oder Besuchen ein! Die Gruppe von Ehrenamtlichen der "Offenen Kirche" unter der Leitung von Frau Nickstadt heißt Sie täglich ganz herzlich willkommen.

Informationen:

http://www.st-johannis-wernigerode.de/home.html

Gottesdienstzeiten:

Sonntag: 10.00 Uhr

Besichtigungsszeiten:

April - November
werktags 10.00 - 12.00 Uhr und 15.00 - 17.00 Uhr
Sonntag    11.00 - 12.30 Uhr
November - März   
Besichtigungen auf Anfrage möglich

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