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07.03.2024

Schatzreich - Sonderausstellung im Harzmuseum

Himmelsscheibe und Hortfunde

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Am Dienstag, den 12. März 2024, um 18 Uhr lädt das Wernigeröder Harzmuseum gemeinsam mit dem Dezernenten für Bürgerservice Rüdiger Dorff zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „SchatzReich – Hortfunde der Bronzezeit“ in die historische Aula des Gymnasiums Wernigerode (bisher bekannt als Gerhart-Hauptmann-Gymnasium) in die Westernstraße ein. Höhepunkt der Veranstaltung ist der Festvortrag von Landesarchäologe Prof. Harald Meller. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Auch der im Anschluss mögliche Ausstellungsbesuch im Harzmuseum ist kostenfrei. Der Wernigeröder Geschichtsverein, gleichzeitig Förderverein des städtischen Museums am Klint, bittet aber um eine Spende, um damit die Arbeit des Hauses weiter unterstützen zu können.

Im Mittelpunkt der von der Museumsmitarbeiterin Alexandra Runschke kuratierten Sonderausstellung steht eine Masterkopie der vor rund 25 Jahren von Raubgräbern entdeckten, mittlerweile weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra. Diese war Teil eines sogenannten Hortfundes - ein Begriff, der ins Zentrum der Ausstellung führt.
Ein für Mitteleuropa typisches Phänomen der Bronzezeit (zwischen 2.200 und 750 v. Chr.) sind die zahlreichen Hort- und Depotfunde, in denen zuweilen hunderte von Beilen, Barren oder Sicheln gefunden wurden. Dieser besonderen Befundgattung ist das neue Projekt des Harzmuseums: „SchatzReich – Hortfunde der Bronzezeit“ gewidmet. Ausgangsfund für die Entstehung dieser Ausstellung ist der Wernigeröder Hort vom Peterstein, der sich in der archäologischen Sammlung des Harzmuseums befindet. Ergänzt wird die Ausstellung durch wertvolle Leihgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle/ Saale und des Heimatmuseums Osterwieck. Ausgestellt werden ca. 100 Objekte aus bronzezeitlichen Horten Mitteldeutschlands, vorwiegend aus den Landkreisen Harz, Mansfeld-Südharz, Saalekreis, aber auch aus dem Burgenlandkreis. Highlight ist die Masterkopie der Himmelsscheibe von Nebra, UNESCO-Dokumentenerbe ›Memory of the World‹ seit Juni 2013.
Dezernent Rüdiger Dorff freut sich auf eine Fülle von sehenswerten Objekten und dankt insbesondere dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle/ Saale für die exzellente Zusammenarbeit und für die Überlassung der zahlreichen Leihgaben: „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass das Landesamt auch kleinere Museen wie unser Harzmuseum als Partner begleitet und uns so großes Vertrauen entgegenbringt. Ohne die Unterstützung von Prof. Meller und seinem Team wäre dieses Projekt kaum möglich gewesen. Wir freuen uns sehr, dass er mit seinem Vortrag in die Ausstellung und in die Bronzezeit einführen wird.“
Das Begleitprogramm der Sonderausstellung umfasst Fachvorträge, öffentliche Kuratorenführungen und themenbezogenen Sonderführungen für Gruppen sowie Schulklassen.
Weiterer Hintergrund zur Bronzezeit
Die Bronzezeit war eine Zeit des technologischen Fortschritts und der kulturellen Entwicklung. Die Verwendung von Bronze brachten den Menschen neue Möglichkeiten in der Landwirtschaft, im Handwerk und im Handel. Die Entwicklung von Schmelzverfahren und Gießtechniken ermöglichte es den Handwerkern, komplexe und detaillierte Gegenstände herzustellen. Werkzeuge und Waffen konnten schneller und in großer Menge gefertigt werden. Die serielle Fertigung hatte begonnen.
Die Verwendung von Bronze hatte auch Auswirkungen auf die soziale Struktur der Gesellschaft. So erforderte die Herstellung von Bronze spezialisierte Kenntnisse und Fähigkeiten, was zu einer Arbeitsteilung führte. Handwerker, die Bronze herstellen und verarbeiten konnten, wurden zu wichtigen Mitgliedern der Gemeinschaft und genossen einen höheren sozialen Status.
Die Bronzezeit war auch eine Zeit des Handels und des kulturellen Austauschs. Der Bronzehandel, teils über 1.000 Kilometer, führte zu einer Verbreitung von Ideen, Technologien und kulturellen Einflüssen.