Herr Dorff führt kurz in die bauliche Thematik Jugendhaus „Center“ ein.
Es findet eine Begehung des 1.OG des Jugendhauses „Center“ durch die Ausschussteilnehmer statt.
Herr Dorff erläutert, dass der jetzige bauliche Zustand des Jugendhauses dringenden Sanierungsbedarf ableiten lässt. Wände und Decken müssen zeitgemäß erneuert werden. Durch das Immobilienmanagement wurden diverse Alternativen geprüft und in Form eines Handouts unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit durch Herrn Sieber zusammengefasst. Frau Wetzel lobt die Synopse, in der auch der Vergleich der Sanierung des jetzigen Gebäudes mit der Nutzbarmachung Kohlgartenstraße hergestellt wurde. Frau Wetzel empfindet den jetzigen Standort als den idealen, dass das Jugendhaus ein akzeptierter Ort zwischen den Wohngebieten Stadtfeld und Burgbreite ist. Auch der enge Kontakt zu den Schulen in beiden Stadtgebieten wird von den Jugendpflegern im „Center“ gehalten. Frau Wetzel empfindet die auf die Stadt entfallenen Sanierungskosten über einen Zeitraum von 3 Jahren als gut tragbar.
Herr Reichel erfragt, inwieweit Förderungen über öffentliche Träger und Stiftungen abgefragt wurden und inwieweit die Freizeitangebote im „Center“ ausgelastet sind bzw.es nach der Sanierung pädagogischen / konzeptionellen Veränderungsbedarf gibt.
Frau Barner pflichtet Herrn Reichel bei. Sie hätte gern vor Beschlussfassung das bestehende Konzept vorliegen gehabt. Frau Barner erfragt, warum es mit der Sanierung noch kein überarbeitetes pädagogisches Konzept gibt.
Herr Boks bittet um differenzierte Betrachtung zwischen baulicher und inhaltlicher Konzeption. Er warnt vor der Überfrachtung des Themas im heutigen Ausschuss. Die Diskussion zum Thema Konzept ist durchaus legitim, aber nicht in diesem Zusammenhang. Ein konzeptionelles Überdenken ist sicher notwendig, aber unabhängig vom baulichen Beschluss. Den baulichen Beschluss zu fassen ist dringend notwendig, da man den jetzigen Zustand des „Centers“ keinem Jugendlichen anbieten könne.
Herr Dorff sichert zu, dass das bestehende Konzept mit dem Protokoll an die Ausschussmitglieder übersandt wird. Er erläutert zudem, dass die Sanierung neue pädagogische und technische Möglichkeiten bringt, die sich auch konzeptionell fortschreiben lassen. Die konzeptionelle Anpassung kann in der Bauphase stattfinden. Auch über die inhaltliche Überbrückung der Bauphase wird noch zu thematisieren sein.
Frau Barner erfragt, wie die Überbrückung der Bauphase inhaltlich gedacht ist, ob es schon genaue Vorstellungen gäbe. Frau Barner bittet nochmals ausdrücklich um Einsicht in das bestehende Konzept. Man müsse zudem konzeptionelle Anpassungen vornehmen, um das Haus nach der Sanierung wieder mehr zu füllen und Angebote auszulasten.
Herr Dorff sichert zu, dass die Kollegen der Jugendpflege die konzeptionelle Überbrückung der Bauphase im Blick haben.
Frau Wetzel erläutert, dass sie den Beschluss bezüglich der baulichen Umsetzung nicht an das Konzept binden möchte. Ihrer Ansicht nach sollten die Jugendlichen in die konzeptionelle Fortschreibung einbezogen werden.
Die Ausschussmitglieder würden gern die bestehende Statistik zur Nutzung der Angebote einsehen.
Sowohl Frau Barner als auch Herr Reichel stellen in Frage, dass es klug ist, die baulichen
Investitionen zu beschließen, bevor man die inhaltlich-konzeptionelle Richtung geklärt hat. Frau Barner bedauert, dass die Verwaltung thematisch so schlecht vorbereitet in den Ausschuss gegangen sei.
Herr Dorff verweist darauf, dass Herr Eisermann erkrankt sei und daher nicht anwesend ist, aber man natürlich von Seiten der Verwaltung sicherstelle, dass das Konzept fortgeschrieben werde und die kritische Haushaltslage der Stadt natürlich zu Nachfragen des Ausschusses berechtige, aber die Förderquote von ca. 80 % schon beachtlich sei. Er nähme den Hinweis auf weitere Fördermittel z.B. aus Stiftungsgeldern gern auf.
Herr Boks weist auf die Unverzüglichkeit der Baumaßnahmen hin. Der jetzige bauliche Zustand der Einrichtung ist untragbar.
Herr Dr. Bosse schlägt vor, dass man bei Beschlussfassung den Satz aufnähme, dass die Sanierung nur unter der Voraussetzung der inhaltlich-konzeptionellen Fortschreibung Zustimmung finde.
Frau Barner möchte von Seiten der CDU-Fraktion auf dieser Basis keine Entscheidung treffen.
Herr Dorff gibt nochmals an, dass der Auftrag der konzeptionellen Fortschreibung bereits für die Bauphase an die Kollegen der Stadtjugendpflege erteilt worden sei. Die Vorlage eines neuen Konzeptes wird für den Zeitraum binnen eines Jahres zugesichert.
Mario Schmidt (Jugendpfleger im „Center“) wird für fachliche Auskünfte hinzugezogen. Er berichtet, dass es seit ca. 5 Jahren konzeptionelle Fortschreibungen gibt, aber durch die Sperrung des 1. OG sind einige inhaltliche Dinge nicht komplikationsfrei möglich. Man habe sich vorrangig auf die Arbeit mit Jugendlichen spezialisiert, mit Kindern sei es derzeit schwierig, weil man die Altersgruppen räumlich schwer trennen könne. Die konzeptionelle Fortschreibung soll sich aber wieder auf Kinder und Jugendliche beziehen, wenn man andere räumliche Möglichkeiten habe. Das bestehende Konzept sei im Amt 50 vorliegend. Kursangebote wie Selbstverteidigung sprechen sich unter den Jugendlichen schnell herum und werden auch sehr gut angenommen. Seit ca. 4 Wochen gibt es wieder die volle Angebotspalette, die auch gut angenommen wird. Seit ca. 4 Jahren gibt es keine Konzerte mehr im „Center“. Man hatte immer die Ambivalenz der Legitimation des Alkohols und des Präventionsgedankens der sozialen Arbeit im Jugendhaus. Es gab diesbezüglich immer heftige Diskussionen.
Herr Reichel sieht Musik als Magneten für Jugendliche und empfiehlt, nach Sanierung der Räumlichkeiten wieder Bandproben und Konzerte aufleben zu lassen.