Neujahrsempfang 2025
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RONALD GOETTEL PHOTOGRAPHY © RONALD GOETTEL PHOTOGRAPHY
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Rede des Oberbürgermeisters Tobias Kascha
Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrter Herr Stadtratspräsident,
sehr geehrter Herr stellvertretender Ministerpräsident, lieber Uwe, lieber Armin – ich danke Euch sehr für Eure wohlmeinenden Redebeiträge.
Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte haben Sie Verständnis, dass ich heute Abend von weiteren persönlichen Begrüßungen absehe, da dies der Stadtratspräsident in seiner Funktion bereits übernommen hat.
Ich möchte unbedingt zum Ausdruck bringen, wie sehr ich mich über Ihr Erscheinen am heutigen Abend freue. Die Anwesenheit jedes Einzelnen von Ihnen bedeutet mir sehr viel. Schön, dass Sie alle da sind.
Auch diesem – meinem mittlerweile dritten Neujahrsempfang als Oberbürgermeister – habe ich gemeinsam mit meinem Team entgegengefiebert. Ist er doch traditionell am Jahresbeginn DIE Gelegenheit, um zurück zu schauen und nach vorn zu blicken.
Zu Beginn wünsche ich Ihnen und Ihren Familien nicht nur ein gesundes neues Jahr, sondern danke Ihnen auch für Ihr Wirken und Ihr Engagement für unsere Stadt. Wir könnten heute nicht doch recht zufrieden auf das vergangene Jahr zurückschauen, wenn es SIE mit Ihren ganz unterschiedlichen Beiträgen für das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt nicht gäbe.
Sie und viele andere Menschen sind die ineinandergreifenden Zahnräder, die diese Stadt am Laufen halten, noch attraktiver und lebenswerter machen und darauf können Sie und Wir richtig stolz sein – ich danke Ihnen sehr dafür!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wer kennt es noch von Ihnen, bzw. wer erinnert sich ODER wer von Ihnen hat es wiederentdeckt?
Das Ritual des sorgfältigen Auswählens und Abwägens, das sich Zeit nehmen, das vorsichtige Platzieren des Nadelarms ggf. mit vorherigem Abstauben, das Warten auf die ersten Töne verbunden mit dem Knistern und Knacken, die Atmosphäre und der warme Klang, der fast greifbar erscheint – nostalgisch – authentisch, das Hören einer ganzen Seite – ohne Störung und mit dem Cover und den Liedtexten in der Hand, das Drehen des Vinyls je nach Art mit 33 1/3 oder 45 Umdrehungen pro Minute – zuverlässig, beruhigend und beständig.
Und dann – nach wenigen stillen Sekunden – entfaltet sich das Stück Musik und man verliert sich in der Faszination aus Erinnerungen und Emotionen, analogem Klang und haptischem Erlebnis.
In die richtige Stimmung versetzt, liegt die erste Platte meiner musikalischen Reise auf dem Teller: „The Way It Is" - von Bruce Hornsby and the Range – ein zeitloser Klassiker, der uns auf die Reise der Herausforderungen und Realitäten des Lebens mitnimmt.
„Some things'll never change
That's just the way it is“
„Einige Dinge werden sich nie ändern.
So ist es nun einmal.“ singt Hornsby…
Und beim Lauschen geht mir durch den Kopf:
Ja, es ist gut, dass sich einige Dinge nie ändern werden – auch nicht in unserer Stadt!
So etwa, dass Sie heute alle hier sind oder dass wir auch im vergangenen Jahr als Stadtgesellschaft mit Wirtschaft, Ehrenamtlichen, der Verwaltung, der Politik, der Vereine, den Kirchen und vielen anderen Institutionen unser Wernigerode weiter nach vorne gebracht haben – trotz multipler Krisen und Herausforderungen in 2024 wie dem Fortgang der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine, in Israel und in Gaza, zahlreicher Extremwetterereignisse wie dem Weihnachtshochwasser, der Flutkatastrophe in Spanien und den aktuell verheerenden Bränden in Los Angeles, oder den Demonstrationen der Landwirte, der Spaltung Amerikas mit Attentatsversuchen im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes und der damit einhergehenden Unsicherheit auf den Weltmärkten, der Auflösung unserer Bundesregierung sowie schlussendlich der schockierende Anschlag in Magdeburg kurz vor Weihnachten.
Diese und viele weitere Ereignisse haben sich natürlich auch auf Wernigerode ausgewirkt und dennoch – some things will never change – war es doch immer eine Qualität dieser Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger ihren ganzen EIGENEN WEG zu gehen!
Hornsbys virtuoses Klavierspiel endet und Frank Sinatras Album „My way“ aus dem Jahr 1969 lugt aus dem Plattenregal hervor – schnell aufgelegt fällt es etwas schwer auf der schwarzen Rille den sechsten Song – den Titelsong „My way“ gleich zu finden.
Die kraftvolle Ballade, die auf dem französischen Song „Comme d'habitude“ basiert und von Paul Anka ins Englische übersetzt wurde, handelt von der Reflexion über das Leben, den persönlichen Erfolg und die Entscheidungen, die man getroffen hat. Sinatras Interpretation des Liedes ist voller Emotionen und Authentizität, was es zu einer Hymne für viele Menschen gemacht hat, die ihren eigenen Weg im Leben gehen möchten.
I did it my way singt Sinatra - we did it our way geht es mir durch den Kopf – wir machen und machten es auf unsere Art, liebe Wernigeröderinnen und Wernigeröder! So haben wir in 2024 trotz unterschiedlicher Hemmnisse unseren Weg nicht verlassen und haben gemeinsam mit dem Stadtrat ein Stadtentwicklungskonzept beschlossen, welches uns in den nächsten 10 bis 15 Jahren einen Weg vorgeben soll.
Wir haben mit zahlreichen Partnern sowie unseren Tochterunternehmen an vielen Stellen in der Stadt gebaut und saniert. Zu nennen sind hier exemplarisch das Quartier an der Lutherstraße, das neu sanierte Kinder- und Jugendhaus Center, die Turmfalkenvoliere im Wildpark, der Wohnpark der WWG in der Georgiistraße, die Zaunwiese, die Turnhalle Stadtfeld, die Grundschule Harzblick, das neue Wohngebiet in Silstedt und erst vor wenigen Wochen erschlossen: das Wohngebiet am Ziegenbergblick, der Anbau der GSW am Seniorenzentrum Stadtfeld und am Haus der Hoffnung in der Plemnitzstraße sowie zahlreiche Straßensanierungen und neue Fernwärme-Trassen der Stadtwerke Wernigerode.
Besonders freue ich mich über Investitionen in die Infrastruktur von Spielplätzen und Innenhöfen. Denken wir hier an unsere Spielplätze in Minsleben, an der Werkstatt der HSB, an der Mauergasse, im Stadtfeld sowie an die beispielhafte Innenhofgestaltung im Walther-Grosse-Ring. Und ich bin mir sehr sicher, dass wir auch mit dem Ersatzbau der so beliebten Rutsche im Lustgarten in diesem Jahr weiterkommen werden.
Ein weiterer Fortschritt für mehr Bürgerfreundlichkeit ist auch in unserem Einwohnermeldeamt zu verzeichnen: digitale Terminvereinbarung und Aufrufsystem, datenschutzkonforme Beratungsbüros und ein Spieltisch für die Kleinen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
die alte Sinatra-Schallplatte hat keinen Sprung, wenn ich auch wieder für 2024 konstatieren darf, dass unsere Großbaustellen – im positiven Sinne – wie das Schloss Wernigerode und auch unser historisches Rathaus einige Schritte auf ihrem Weg weitergekommen sind und wir in diesem Jahr den Festsaal unserer guten Stube wieder nutzen können.
Und weil´s mir so gut gefällt, schiebe ich den Tonarm noch einmal zurück auf „My way“ und schaue auf unsere Töchter und einige städtische Beteiligungen, die auch im letzten Jahr erfolgreich ihren Weg gegangen sind.
Die Stadtwerke glänzen mit einem äußerst erfolgreichen Geschäftsjahr und dem bereits angesprochenen massiven Ausbau der Fernwärme sowie der geplanten Fertigstellung des Transformationsplans als Grundlage zur schrittweisen Umstellung unseres Fernwärmesystems hin zu nachhaltiger CO2 neutraler Fernwärmeversorgung bis 2045.
Die GWW bescherte uns das energie-autarke Sonnenhaus am Pappelweg, welches am 3. April offiziell fertiggestellt wird. Nicht vergessen möchte ich neben den bereits genannten großen Projekten, den Umbau der Harzsparkasse am Platz des Friedens mit der LED-Wand „Harz-Horizont“ sowie die fast unbemerkte fachgerechte Sanierung des Krummelschen Hauses.
Unsere GSW modernisierte, wie bereits angesprochen, einige ihrer Einrichtungen mit einem Investitionsvolumen von etwa 9 Mio. Euro.
Die Schloß Wernigerode GmbH mitsamt der Stiftung schaut auf das erfolgreichste Jahr seit 1990 zurück – mehr als 240.000 Gäste besuchten unser Top-Museum in Sachsen-Anhalt, die Aufzüge im Hausmannsturm und im Frühlingsbau werden fertig, die Apfelbaumterrasse und die Walckerorgel sind restauriert!
Die Park und Garten GmbH – ebenso mit neuem Rekord: 167.000 Besucherinnen und Besucher! Damit zählt unser Bürgerpark ganz klar zu den meistbesuchten Einrichtungen des Harzes. Ich erinnere mich gern an die Eröffnung der neuen Murmelbahnanlage für die Kinder – in der letzten Saison wurden hierfür 16.000 Murmeln verwendet und die Anlage ist zu einem neuen Highlight im Park avanciert.
Die Wernigerode Tourismus GmbH hatte ebenfalls ein Spitzenjahr: mit 1,2 Mio. Übernachtungen und ca. 3 Mio. Tagesgästen und dem nun ganz aktuellen gutachterlichen Beleg, dass wir für 2.000 € Kosten im Jahr eine touristische Wertschöpfung von 210 Mio. € in Wernigerode generieren – wo gibt es das nochmals, meine Damen und Herren?
Wir schauen zurück auf ein sehr erfolgreiches Jahr im Bereich der Veranstaltungstätigkeit des Unternehmens. So konnten sich unsere Gäste und wir Wernigeröderinnen und Wernigeröder wieder über tolle Veranstaltungen wie das MDR Harz Open Air, das Rathausfest, den Tag für Einheimische, den wir auch in diesem Jahr wiederholen wollen, freuen. Und ich finde, wir hatten die bisher schönste und stimmungsvollste Weihnachtsmarktgestaltung.
Danke an die Teams der Tourismus GmbH und des Kulturamtes meiner Verwaltung für dieses einmalige Veranstaltungsjahr. Einfach klasse!
Ich danke dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode nicht nur für die einmalige musikalische Umrahmung heute Abend, sondern auch für die in jeglicher Hinsicht gelungenen und nahezu ausverkauften Schlossfestspiele im Jubiläumsjahr – herzlichen Glückwunsch nochmals an das PKOW – 75 Jahre Kammerorchester Wernigerode.
Apropos Schloss:
Zurück an den Plattenteller sind die Kids genervt von zweimal „My way“ und raunen der „Alexa“ zu: „spiele die Musik der Schule der magischen Tiere“ und just ohne Nadel und warmem Knarxen und Knacken tönt dann die Textzeile aus dem Soundtrack digital aus den Boxen:
„Halt das ist unser Wald. Wer macht unsere Luft zum Atmen, wenn die Bäume nicht mehr da sind?“
…und wenn ich an unseren Stadtwald denke, wird mir nach diesem Jahr fast gar nicht bang, denn die meisten unter Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, sowie viele Unternehmen, Verbände und weitere Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft haben 2024 sage und schreibe 110.000 Bäume gepflanzt, das sind 50 Hektar, das entspricht etwa 50 Fußballfeldern. Für das kommende Jahr haben wir bereits sehr großzügige Zusagen für tausende weitere Bäume. Ich danke Ihnen allen dafür!
Sehr geehrte Damen und Herren,
bevor ich die vorletzte und dann als Zugabe die letzte Platte zur Einstimmung auf das neue Jahr aus meiner Sammlung auswähle, möchte ich nicht versäumen, meinen 650 Kolleginnen und Kollegen für die geleistete Arbeit herzlich zu danken.
Dafür zu danken, dass Ihr mal wieder tausende Blumen gepflanzt habt, unsere Stadt sauber haltet oder wie unlängst bis spät in den Abend und gleich wieder noch halb in der Nacht vom Schnee befreit, dafür, dass Ihr uns Rekordzahlen beim Museum mit tollen Ausstellungen zu Heinrich Heine, der Himmelscheibe oder dem Bombenabwurf über Wernigerode verschafft habt, dafür, dass Ihr eine Europa- und Kommunalwahl mit zahlreichen Helfenden fehlerfrei bestritten habt, dafür, dass Ihr mit zahlreichen Unterstützern über die Stadtgrenzen hinaus wieder einen Brockenbrand gemeistert habt, dafür, dass Ihr eine Ausgrabung mit vielen Helferinnen und Helfern an der Himmelpforte durchgeführt habt, dafür, dass Ihr mit sehr viel Herz unsere Kinder betreut und trotzdem Verständnis dafür habt, wenn wir angesichts des demographischen Wandels eine Einrichtung schließen müssen, dafür, dass Ihr im Standesamt 1153 Kinder beurkundet habt – eine erheblich gestiegene Zahl aufgrund der Verlagerung der Geburten nach Wernigerode.
Erlauben Sie mir die Bemerkung, dass mir unser Harzklinikum mit seinen Standorten sehr wichtig ist.
Doch nun zurück zu unserer Verwaltung:
danke an Euch, dafür, dass Ihr unzählige Bescheide erstellt habt u.a. im Bereich des Wohngeldes oder wie jetzt bevorstehend bei der neuen Grundsteuerfestsetzung, dafür, dass Ihr Bebauungspläne, Konzeptionen, Fördermittelbescheide erarbeitet und auch mal Bußgelder verhängt, dafür, dass Ihr unsere IT in Ordnung und vor allem sicher haltet und ein Dokumentenmanagementsystem sowie eine neue Finanzsoftware für die gesamte Verwaltung ausrollt, dafür, dass Ihr die Tiere im Wildpark versorgt…
...dafür, dass Ihr Baustellen absichert und den Verkehr am Laufen haltet, dafür, dass Ihr unsere Jugend und die Senioren betreut und ihnen Perspektiven gebt und dafür, dass Ihr mir bei diesem lebendigen Oberbürgermeister-Amt auch mal ein freundliches Wort der Aufmunterung habt zukommen lassen.
…dafür, dass mein Team mir täglich den Rücken freihält und Ihnen als Ansprechpartner in vielen Belangen zur Verfügung steht.
Die Hornsby und Sinatra Platten sind wieder im Schuber, die alexa ist verstummt und nach „The way it is“ und „My Way“ kommt mir Fleetwood Mac in den Sinn. Ich entscheide mich natürlich für eines der meistverkauftesten Alben der Musikgeschichte „Rumours“ und setze den Tonabnehmer auf „Go your own way“ – welches die Musikzeitschrift Rolling Stone auf Platz 120 der besten Songs aller Zeiten gesetzt hat.
„You can go your own way“ – Du kannst Deinen eigenen Weg gehen …und ich bin mir nach 3 Minuten und 38 Sekunden Songlänge ganz sicher, dass wir auch in Wernigerode unseren eingeschlagenen Weg gehen werden – vereint und gestärkt.
Denn diese Einigkeit brauchen wir insbesondere in Zeiten, in denen der Populismus bei uns und weltweit – wenn ich nach Österreich oder in die USA schaue – auch bei politischen Entscheidungsträgern zunimmt, ohne tatsächlich Antworten auf komplexe Fragestellungen zu geben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin fest davon überzeugt, dass diese Zeit Führung mit Augenmaß, einem moralischen Kompass und vernünftigem Ton braucht. Und dafür stehe ich als Oberbürgermeister.
Ich stehe nicht für Schnellschüsse, unausgegoren und unabgestimmt, die auf eine schnelle positive Zeitungsmeldung setzen, sondern für wohl überlegte Entscheidungen, die auch mal ein NEIN zur Folge haben, wenn Konzept oder Projekt unterm Strich negativ für unsere Stadt ausfallen oder wenig bis gar nicht durchdacht wurden. Dafür ist mir unsere Stadt einfach zu wichtig!
Ein deutliches JA für unsere Demokratie ist ebenso wichtig! Deshalb: gehen Sie am 23. Februar 2025 wählen.
Ich appelliere an den Stadtrat, mit mir in diesem Jahr ganz viel JA zu Vorhaben und Projekten in Wernigerode zu sagen. JA zu einem erstmalig sehr komplex aufgestellten Doppelhaushalt, der trotz Defiziten über eine gute Gewerbesteuerlage und positive Jahresabschlüsse ausgeglichen werden kann. Übrigens sollten wir weniger über die Defizitverwendung schimpfen, sondern viel mehr dankbar sein, dass wir in den letzten Jahren so gut geplant und gewirtschaftet haben- die Jahresabschlüsse, die uns jetzt helfen sind Zeugnis davon.
Wir haben schon JA gesagt zur Betreibung des Konzerthauses Liebfrauen durch die WTG und ich bin ehrlich froh, dass ich das durchgesetzt habe. So haben wir zur Sicherung des Konzerthauses als Heimstätte des Orchesters beigetragen und werden – da bin ich sicher – weitere Potentiale dieser Konzertstätte heben.
Und der Marstall? Ist nicht verloren, meine Damen und Herren. Dieses Gebäude und Areal schreit geradezu nach einer Weiterentwicklung, die wir in den nächsten Jahren forcieren werden.
Wir können uns 2025 freuen und ganz laut JA rufen zum Johannes-Brahms-Chorfestival, zu 1025 Jahren Minsleben sowie 1030 Jahren Silstedt, zu 70 Jahren Harzmuseum und zum 150jährigen Jubiläum unserer ältesten Jugendfeuerwehr in ganz Deutschland.
Ich werde JA sagen und die Einladung aus unserer Partnerstadt Heltau annehmen, um erstmalig den neu gewählten Bürgermeister zu treffen, um auch diese Partnerschaft neu aufleben zu lassen. Wir werden weiter JA sagen zum Fachkräfteprojekt mit Hoi An, welches uns bereits über 35 junge Vietnamesinnen und Vietnamesen in den Harz gebracht hat. Wir werden JA sagen zur Zukunft der Pflege in Wernigerode und unser großes Projekt – die Kureinrichtung für pflegende Angehörige – am Standort der ehemaligen Kinderklinik, vorantreiben. Wir planen den Ausbau des letzten Abschnittes der L100 der dann 2026 beginnen soll. Wir arbeiten weiter am Hochwasserschutz, der Wiederaufforstung, der Standortsuche für die neue Hauptfeuerwache, der Ansiedlung von Unternehmen bis hin zu Nahversorgern im Bereich Hasserode und im Harzblick. Wir gehen der qualifizierten Akquise eines neuen Gewerbegebietes nach und sagen u.a. JA zur Fortsetzung der Sanierung der Kindertageseinrichtungen Löwenzahn und Pusteblume im Stadtfeld.
Und was mich ganz besonders freut, meine Damen und Herren ist, dass wir in diesem Jahr endlich mit einem meiner Herzensprojekte – nämlich dem Jugendparlament bzw. der Jugendbeteiligung in unserer Stadt durchstarten werden. Unser Amt für Jugend, Senioren und Soziales hat gemeinsam mit unserem Partner, dem Internationalen Bund hierfür eine Förderzusage erhalten und ich hoffe, dass dann viele Kinder und Jugendliche JA sagen zu mehr Beteiligung und Mitwirkung an Entscheidungsprozessen in unserer Stadt. Ich bin mir sicher: gerade in Zeiten, in denen die Demokratie gefährdet erscheint, ist das Heranführen von jungen Menschen an Politik und Mitwirkung genau das richtige Mittel!
„Go your own way“, „my way“, „the way it is“, „i want it that way“, „der weg“, „can´t find my way“, „dieser weg“, „long way to go“ – hundertfach wurde und wird die Suche nach dem richtigen Weg besungen und am Ende geht doch jedes Lied fast immer gleich aus: gemeinsam und vereint diese Wege zu beschreiten, ist der Schlüssel zum Glück, der Schlüssel zur Liebe und eben auch der Schlüssel zum Erfolg!
Deshalb lassen Sie uns festhalten an der aus meiner Sicht größten Stärke hier in unserer Stadt:
„Wir sind nur so stark, wie wir vereint sind und so schwach, wie wir getrennt sind.”
Sehr geehrte Damen und Herren,
lassen Sie mich gedanklich die letzte Platte auflegen und erlauben Sie mir, eines meiner Lieblingsalben aus dem ikonischen Cover zu holen: „The Division Bell“ von Pink Floyd – ein Album über Sprache, Kommunikation und Missverständnisse.
Ich lege Seite 2 auf und rutsche zu „Keep talking“ vor. Der Titel beginnt mit einem prägnanten Sprach-Sample von Stephen Hawking und führt uns in das Thema des Songs ein: die Bedeutung von Sprache und Kommunikation als entscheidende Elemente des menschlichen Daseins.
„It doesn′t have to be like this - All we need to do is make sure we keep talking“– Es müsste nicht so sein. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir weitersprechen“
„Keep Talking“ ermutigt uns, weiterhin zu reden, zu kommunizieren und uns auszudrücken, selbst wenn die Welt manchmal unverständlich erscheint. „Keep Talking“ ist somit nicht nur ein faszinierendes musikalisches Werk, sondern auch ein Appell, nicht in Schweigen zu verfallen, sondern immer weiter zu sprechen.
Liebe Gäste,
lassen Sie uns immer weitersprechen – möglichst nicht übereinander, sondern miteinander – zum Wohle unserer schönen Stadt. Und weil nur Reden natürlich nicht ausreicht und wir heute Abend noch genügend Raum zum Reden haben – soll auch das TUN heute Abend ebenso im Mittelpunkt stehen.
Nämlich: Gemeinsam GUTES tun!
Wie Sie es in den letzten beiden Jahren meines Neujahrsempfangs gewohnt waren, gibt es auch heute Abend eine Mitmach-Aktion.
Allerdings haben wir uns nach zwei ganz wunderbar entstandenen Kunstwerken entschieden, Sie diesmal zu motivieren, ganz konkret heute Abend etwas Gutes zu tun. Sie finden hier im Saal auf diesem Flyer unsere vier Projekte, die wir heute unterstützen wollen.
- Wernigerode auf Hochglanz bringen! Frühjahrsputz 2025
- Gemeinsam Gutes tun! Bauwagenprojekt
- Feuer und Flamme fürs Abenteuer! Zeltlager der Freiwilligen Feuerwehr Silstedt
- Heldinnen und Helden zum Vorlesen gesucht! Vorlesetag 2025
Ich würde mich freuen, wenn Sie daraus Ihr Herzensprojekt auswählen und es ganz privat oder mit Ihrer Firma bzw. Institution unterstützen. Scannen Sie den QR Code Ihres Wunschprojektes, hinterlassen Sie im gesicherten Bereich unserer Webseite Ihre Kontaktdaten und schon sind Sie dabei! Nutzen Sie schon heute die Gelegenheit, Ihr Herzensprojekt bei meinen Kolleginnen (dort) zu unterstützen. Ich danke Ihnen dafür!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn der letzte Song verklungen ist und das leise Knistern und Summen des Stiches auf dem äußersten Rand der Platte verhallt, entsteht eine Art Stille, nicht nur durch das Ausbleiben der Musik, sondern auch durch das Ende dieses intensiven Hörerlebnisses.
Lassen Sie uns den heutigen Abend, den Neujahrsempfang der Stadt Wernigerode, genauso bewusst erleben wie die vereinten Wege. Lassen Sie uns auch sicherstellen, dass wir immer weiter miteinander sprechen.
Go your own way and keep talking! Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Danke an alle, die diesen Abend für uns gestaltet und ermöglicht haben.