Luchsvortrag im Rathaus

Das Harzmuseum Wernigerode lädt am 14. Februar um 18 Uhr zu einer Fotopirsch mit dem Luchskoordinator des Nationalparks, Ole Anders, in die Ratswaage des historischen Rathauses ein. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der aktuellen Sonderausstellung „Tierwelt in Plüsch“, die am 18. Februar zum letzten Mal im Harzmuseum zu sehen ist. Rund zweieinhalb Tausend Gäste haben die Sonderausstellung seit Ende November besucht.

Ole Anders weiß aus seiner über zwanzigjährigen Erfahrung viel von Europas größter Katzenart im Harz zu berichten. Seit dem Jahr 2000 ist der Luchs durch ein Wiederansiedlungsprojekt im Nationalpark zurück im Harz. Seit 2002 kommen im nördlichsten deutschen Mittelgebirge regelmäßig junge Luchse zur Welt, und inzwischen gibt es sichere Nachweise der Katzen mit den Pinselohren auch weit außerhalb des Harzes, z.B. im Weser- und Leinebergland. Luchse in freier Wildbahn zu fotografieren ist allerdings auch für Anders eine Herausforderung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die großen Katzen vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv sind und sehr große Streifgebiete nutzen. Sichtungen sind daher selten.

Um dennoch Fotos höchster Qualität von den faszinierenden Raubkatzen in ihrem natürlichen Lebensraum zu bekommen, brachte Anders aufwendige Fotofallen zu Einsatz. Geriet eine der Raubkatzen in den Erfassungsbereich eines Bewegungsmelders oder unterbrach sie eine Lichtschranke, löste eine Spiegelreflex-Kamera aus und meist zündeten gleich mehrere Blitze, um das Foto auszuleuchten. Zugefrorene Objektive, ins Bild gewehte Zweige und allerlei vergleichbare Misslichkeiten verlangten dem Fotografen eine sehr hohe Frustrationstoleranz ab. Innerhalb mehrerer Jahre gelang es dennoch beeindruckende Fotos von Luchsen und anderen Harzer Wildtieren zu erhalten und aus diesen einen Bildband zusammenzustellen.
In seinem Vortrag berichtet Anders über die Arbeit im Harzer Luchsprojekt und verrät die Entstehungsgeschichten etlicher seiner Aufnahmen.