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Die Bedingungen für die Waldbewirtschaftung haben sich gegenüber 2015 (Normalbetrieb)und insbesondere ab 2018 grundlegend geändert. Von 2018 bis 2021 ist es in Deutschland mit besonderem Schwerpunkt im Harz zu einem bis dahin unbekannten Waldverlust infolge mehrerer Extremwetterereignisse gekommen. Der Stadtwald Wernigerode hat durch Sturm, Dürre und Insektenkalamität auf ca. 50 % der Fläche ca. 90 % der Fichtenbestände (ca. 1.000 ha) verloren. 180.000 Kubikmeter mussten in 7 Jahren aufgearbeitet werden, normal r diese Menge ren 30 Jahre! Waren im Regelbetrieb ca. 12 ha Wiederaufforstung vorgesehen, so wurden zwischen 2022 und 2024 jährlich ca. 50 ha wiederaufgeforstet. Die Vorbereitung und Umsetzung dieser Pflanzaktionen wäre ohne eigenes Fachpersonal nicht möglich. Die Stadt Wernigerode arbeitet seit 6 Jahren sowie in den kommenden Jahren im Krisenmodus. Die Aufarbeitung der direkten und indirekten Schäden sowie der Wiederaufbau der Waldbestände kostet ein Vielfaches und stellt eine zusätzliche Aufgabe dar. Diese gesetzlich geforderten Leistungen sind nur durch den Einsatz von Personal, Unternehmern und finanzieller Mittel zu bewältigen. Es gilt, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Stadtwaldes Wernigerode nachhaltig wiederherzustellen sowie stabile, zukunftsfähige Waldbestände vor den Toren der Stadt aufzubauen. Besondere Bedeutung hat dabei die Betreuung durch das Landeszentrum Wald/Betreuungsforstamt Harz. Die Kosten von anfangs ca. 9.000 € belaufen sich seit 2021 auf ca. 4.100 €hrlich. Dafür erhält die Stadt Wernigerode Unterstützung gegenüber anderen Behörden, beim Holzverkauf, bei der Beschaffung von Pflanzmaterial, bei der Waldbrandvorbeugung und beim Forstschutz. Sichergestellt wird dadurch § 5 LWaldG. Weiterbildungen und die Zusammenarbeit mit benachbarten Forstrevieren bringen weitere Vorteile für die Stadt Wernigerode mit sich. Ein fehlender Betreuungsvertrag mit dem LZW führt zu einem höheren Personalbedarf bzw. zu einer geringeren Aufgabenwahrnehmung bei der Stadt Wernigerode. Der Mitteleinsatz der Stadt Wernigerode für die o.g. Aufgaben bewegt sich auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Unter 1 % der städtischen Personalkosten entfallen auf den Forstbereich. Großtechnik (Harvester, Holzrückezüge, LKW o.ä.) wird nicht vorgehalten. 5 Mitarbeiter erwirtschafteten verteilt auf 2 Produkte im Rahmen der städtischen Pflichtaufgabenhrlich einen Ertrag von Ø 305.100 € bei einem Gesamtaufwand von Ø 447.200 €; das den o.g. Umständen geschuldete Defizit (ca. 70/ha, ca. 4,40 €/Einwohner) wird mittelfristig wieder geringer, da nachwachsende Waldbestände wieder zu besseren Nutzungsmöglichkeiten hren. Die Nachfrage nach Rohholz sowie das entsprechende Preisniveau steigen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiter an und werden den städtischen Haushalt wieder entlasten. Abschließend wird deutlich darauf hingewiesen, dass der städtische Wald dem Allgemeinwohl in besonderem Maße dient (§13 LWaldG) und im Sinne der Daseinsvorsorge multifunktional bewirtschaftet wird. Neben der Holzproduktion haben Trinkwasserschutz, Wasserrückhaltung, Luftreinhaltung, Bodenschutz, Wiesenpflege, Artenschutz etc. eine hohe Bedeutung.

 

           

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Im Jahr 2015 hat die Stadt Wernigerode mit dem Landeszentrum Wald einen Vertrag über die ständige Betreuung der städtischen Waldflächen geschlossen. Erklärtes Ziel war die Reduzierung des vergleichsweise hohen Personalaufwandes der Stadt Wernigerode und Einsparungen im Personalbereich von ca. 127.000,00 € .

 

Bitte legen Sie einen detaillierten Vergleich der Mitarbeiter / Technik / Kosten / Einnahmen getrennt nach Profit- und Non-Profit Bereich der Jahre 2015 bis zu den im Haushaltsplan enthaltenen Planansätzen 2029 vor.

 

ANLAGE:

 

060 / 2024: Beschlussvorschlag:

Der Stadtrat beauftragt den Oberbürgermeister, einen Vertrag über die ständige Betreuung der städtischen Waldflächen (Betreuungsvertrag) mit dem Landeszentrum Wald (LZW) ab dem 01.01.2015 abzuschließen.


Finanzielle Auswirkungen:

Gesamtkosten: ca. 27.000 €/Jahr in Planungsstelle 5.5.5.01 5291000

Finanzierung: Einsparungen im Personalbereich in Höhe von ca. 100.000 €/Jahr im Produkt 5.5.5.01 (Forsten und Wirtschaftswege) zzgl. weiterer Einsparungen in diesem Produkt durch Umsetzungen.


Begründung:

Die Stadt Wernigerode ist Eigentümerin von ca. 2.000 ha Waldfläche. Die Aufgabenwahrnehmung innerhalb einer Stadtverwaltung führt zu vergleichsweise hohem Personalaufwand. Insbesondere das vergleichsweise teure Vorhalten von eigenen, teilweise aber nur bedingt einsetzbaren Waldarbeitern.

 

Das Landeszentrum Wald (LZW) des Landes Sachsen-Anhalt bietet Dritten (Kommunen) die Betreuung von Waldflächen auf der Basis der Privat- und Körperschaftswaldverordnung des Landes Sachsen-Anhalt (PKWaldVO) an. Zuständiges Forstamt ist das Betreuungsforstamt Wippra. Der abzuschließende Vertrag ist jährlich kündbar. Die Stadt Wernigerode bleibt Eigentümerin ihres Waldes. Vorvereinbart ist entsprechend geltender Haushaltsgrundsätze eine klare Trennung von Profit- und Nonprofit-Aufgaben.

 

r den Profit-Bereich wird ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung der Fachaufsicht des Betreuungsforstamtes als Revierleiter unterstellt. Er behält seinen Dienstsitz in Wernigerode, die Personalkosten trägt die Stadt Wernigerode weiterhin. Zum Aufgabenbereich der Revierleitung gehören u.a. die Planung, Vorbereitung und Überwachung der Holzernte, die Übergabe der Hölzer an die Käufer sowie Maßnahmen des Waldschutzes, der Aufforstung und der Walderschließung (Wegepflege). Für die Preisfindung, die Vertragsgestaltung und die Rechnungen zeichnet dabei ebenfalls das Betreuungsforstamt verantwortlich.

 

Übertragen an das LZW werden die Vorbereitung der Leistungs- und Materialbeschaffung einschließlich der Angebotseinholung, die Vorbereitung und Begleitung von Fördermaßnahmen und die Abrechnung der Forstarbeiten sowie die Naturalbuchhaltung. Der Naturalplan wird jährlich im zuständigen Fachausschuss (Bau- und Umweltausschuss) präsentiert.

 

Realistisches Ziel für den Profit-Bereich ist ein positiver Deckungsbetrag mit steigender Tendenz ab 2015.

 

Der Kostenvorteil für die Stadt Wernigerode ergibt sich im Wesentlichen ausgabeseitig aus dem Abbau von mindestens 2 Waldarbeiterstellen und der Umsetzung von Mitarbeitern in andere Verwaltungsbereiche und einnahmeseitig aus einer besseren Vermarktung des Holzes, da das LZW eine bessere Marktposition hat. Ein Waldarbeiter wurde bereits nach Ausscheiden eines Kollegen dem Bauhof zugeordnet.

 

Die Kosten-Nutzen-Analyse wird damit für die Verwaltung und für den Stadtrat leichter und transparenter. Aufwendungen und Erträge des Forstbetriebes werden im Haushaltsplan klar dargestellt. Für den Nonprofit-Bereich können zukünftig auf der Basis vorhandener Mittel Standards besser definiert werden.          

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27.03.2025          

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