Begründung:
Das Vergabegremium des Kunst- und Kulturpreises weist bisher die Eigentümlichkeit auf, dass Vertreter aus den Bereichen Kunst und Kultur kaum vertreten sind. Neben dem Vorsitzenden des Kunst- und Kulturvereins ist gemäß der Satzung nur ein weiterer Platz für Kunst- und Kulturschaffende vorgesehen.
In der Jury würde sich aktuell auf Grundlage der derzeit gelten Satzung folgende Zusammensatzung ergeben:
Politik: 8 Personen
Kunst/Kultur: 2 Personen
Wirtschaft: 1 Person
Der Antrag verfolgt das Ziel, durch eine Erhöhung der Zahl der Personen aus den Bereichen Kunst und Kultur von eins auf drei der Pluralität dieses Sektors gerecht zu werden und entsprechende Expertise in der Jury zu binden. Dafür sprechen verschiedene Gründe.
Fachliche Kompetenz in der Entscheidungsfindung
Die Beurteilung künstlerischer und kultureller Leistungen erfordert ein hohes Maß an Fachkenntnis und Erfahrung im kulturellen Sektor. Kunst- und Kulturschaffende verfügen über die notwendige Expertise, um die Qualität, Originalität und Relevanz der eingereichten Arbeiten fundiert einzuschätzen. Eine Erhöhung ihres Anteils in der Jury von zwei auf vier Vertreter würde die fachliche Kompetenz des Gremiums signifikant stärken. Dies ist insbesondere wichtig, da die Mehrheit der Jury derzeit aus fachfremden Bereichen (Politik und Wirtschaft) stammt. Die Erweiterung würde sicherstellen, dass die Entscheidungen auf einer soliden Grundlage von Fachwissen und praktischer Erfahrung im Kulturbereich getroffen werden.
Repräsentation der kulturellen Vielfalt
Der Kunst- und Kultursektor zeichnet sich durch eine große Diversität an Stilen, Richtungen und Ausdrucksformen aus. Eine Jury mit vier Vertretern aus dem Kulturbereich kann diese Vielfalt besser abbilden als eine mit nur zwei Vertretern. Jedes zusätzliche Jurymitglied aus dem Kultursektor bringt eine eigene Perspektive und Expertise mit, sei es in Bezug auf verschiedene Kunstformen, kulturelle Strömungen oder zeitgenössische Entwicklungen. Diese erweiterte Repräsentation erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die gesamte Bandbreite der eingereichten Arbeiten angemessen gewürdigt und bewertet wird. Obwohl auch vier Vertreter nicht alle Facetten des Kulturlebens abdecken können, stellt dies eine deutliche Verbesserung gegenüber der aktuellen Situation dar.
Erweiterung des Beurteilungsspektrums
Eine begrenzte Anzahl von Kulturvertretern in der Jury birgt das Risiko einer eingeschränkten Perspektive bei der Beurteilung der Beiträge. Mit nur zwei Vertretern besteht die Gefahr, dass deren individuelle Präferenzen und Erfahrungen überproportional ins Gewicht fallen. Die Erhöhung auf vier Vertreter würde dieses Risiko minimieren und das Spektrum der berücksichtigten kulturellen Ansätze und Wertungen erweitern. Ein breiteres Expertengremium erhöht die Chance, dass auch innovative oder weniger etablierte Kunstformen und kulturelle Ausdrucksweisen angemessen berücksichtigt werden. Dies fördert nicht nur die Fairness des Auswahlprozesses, sondern trägt auch dazu bei, dass der Preis die dynamische Entwicklung der Kunst- und Kulturszene besser widerspiegelt.
Gez. Thomas Schatz
Stadtrat