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013/2021 - Stadtrat
Beratungsfolge ...
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Stadtrat Wernigerode
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Vorberatung
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25.02.2021
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zur Kenntnis genommen
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Finanz- und Rechnungsprüfungsausschuss
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Vorberatung
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18.03.2021
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ungeändert beschlossen
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Ausschuss für Jugend, Senioren und Soziales
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Vorberatung
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25.03.2021
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ungeändert beschlossen
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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07.04.2021
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ungeändert beschlossen
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Stadtrat Wernigerode
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Entscheidung
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15.04.2021
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ungeändert beschlossen
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Beschlussvorschlag ...
Der Stadtrat beschließt, den Vertrag des Familienzentrums im Wohngebiet Stadtfeld in den neu errichteten Räumen der Gemeinnützigen Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode mbH (GSW) in der Großen Dammstraße mit dem Internationalen Bund Mitte gGmbH für Bildung und soziale Dienste als anerkannten Freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Wernigerode weiterzuführen.
Gleichzeitig wird der Internationale Bund gGmbH beauftragt, den Vertrag zur Leistung des Quartiersmanagements im Förderprogramm „Soziale Stadt“ in den Räumen in der Großen Dammstraße fortzusetzen.
Finanzielle Auswirkungen ...
Art der Aufgabe:
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x | Freiwillige Aufgabe |
| Pflichtaufgabe |
Finanzielle Auswirkungen:
Buchungsstelle/Maßnahmen-Nr.:
Produkt 3.1.5.01.5318 000 Zuschüsse an übrige Bereiche (Ausgabe)
Produkt 5.1.1.02.3301.785.2000 Förderung „Soziale Stadt“ (Ausgabe)
Produkt 5.1.1.02.3301.6881.000 Förderung „Soziale Stadt“ (Einnahme)
| keine finanziellen Auswirkungen | EUR |
x | Gesamteinnahmen* in Höhe von: | 26.000 EUR |
x | Gesamtausgaben* in Höhe von: *Bei unbefristeten/lfd. Angelegenheiten ist die Jahresangabe erforderlich! | 88.500 EUR |
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x | Mittel stehen im laufenden HH zur Verfügung | |||||
| keine |
| einmalige |
| Laufende Folgekosten/-leistungen i.H.v. | EUR/Jahr |
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| (Auswirkungen i.d. Folgejahren einschätzen, ggf. detaillierte in Anlage) |
Durch die Zusammenfassung von Zuwendungen erhöhen sich die Aufwendungen nicht, sondern entsprechen den Planansätzen des Vorjahres. Mehraufwendungen werden durch dementsprechende Mehreinnahmen gedeckt.
Nachhaltigkeitseinschätzung nach dem Augsburger Modell:
Bei der Anwendung der Nachhaltigkeitseinschätzung handelt es sich um eine Übergangslösung, die als Lernprozess zu verstehen ist, bis mit dem Stadtentwicklungskonzept eigene Wernigeröder Leitlinien genutzt werden können.
| fördernd | kein Effekt | hemmend |
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| fördernd | kein Effekt | hemmend |
Ökologische Zukunftsfähigkeit | Bitte ein „x“ eintragen |
| Wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit | Bitte ein „x“ eintragen | ||||
Ö1. Klima schützen
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| X |
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| W1. Wernigerode als Wirtschaftsstandort stärken |
| X |
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Ö2. Energie- und Materialeffizienz verbessern
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| X |
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| W2. Leben und Arbeiten verknüpfen | X |
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Ö3. Biologische Vielfalt erhalten und entwickeln |
| X |
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| W3. Soziales und ökologisches Wirtschaften fördern | X |
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Ö4. Natürliche Lebensgrundlagen bewahren |
| X |
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| W4. Finanzen nachhaltig generieren und einsetzen |
| X |
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Ö5. Ökologisch mobil sein für alle ermöglichen |
| X |
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| W5. Flächen und Bebauung nachhaltig entwickeln und gestalten |
| X |
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Soziale Zukunftsfähigkeit |
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| Kulturelle Zukunftsfähigkeit |
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S1. Gesundes Leben ermöglichen
| X |
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| K1. Wernigerode als selbstbewusste Mittelstadt begreifen |
| X |
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S2. Bildung ganzheitlich leben
| X |
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| K2. Werte reflektieren und vermitteln
| X |
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S3. Sicher leben - Risiken minimieren
| X |
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| K3. Vielfalt leben
| X |
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S4. Allen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen | X |
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| K4. Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement stärken und weiterentwickeln | X |
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S5. Sozialen Ausgleich schaffen
| X |
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| K5. Kunst und Kultur wertschätzen
| X |
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Sachverhalt ...
Begründung:
Der Internationale Bund Mitte gGmbH für Bildung und soziale Dienste ist seit 2011 als Träger der öffentlichen Jugendhilfe Vertragspartner für die Arbeit des Quartiersmanagements und seit 2016 Träger des Familienzentrums in den Räumen des Quartiersmanagements. Beide Aufgaben vereinen sich im Ärztehaus Stadtfeld in der Ernst-Pörner-Straße 6.
Der Zustrom auf das Quartiersmanagement und das Familienzentrum ist stark gewachsen. Das bildet sich in den Besucherzahlen und den stetig gestiegen Angeboten ab. An 46 verschiedenen Angeboten haben im Jahr 2019 6.681 Teilnehmer teilgenommen. Die Altersspanne der Besucher betrug 0 – 89 Jahre. Zahlreiche dezentrale Orte wurden eingebunden, um die Aufgaben erfüllen und die Angebote durchführen zu können. Dabei fanden 16 Angebote oder Veranstaltungen in externen Räumlichkeiten statt.
Auszug aus der Präsentation zur Entwicklung des Familienzentrums Wernigerode 06/2016-06/2020 (Anlage 1)
Teilnehmerzahlen:
Das Familienzentrum konnte nach der Gründung im Juni 2016 durch zahlreiche Unterstützung im öffentlichen und wirtschaftlichen Raum wachsen und sich einer breiten anerkennenden Unterstützung und Wertschätzung erfreuen. Gemeinsam fungieren das Quartiersmanagement und das Familienzentrum als sozialer Mittelpunkt, schaffen altersübergreifende Angebote für Familien und fördern das nachbarschaftliche ehrenamtliche Engagement in der Stadt Wernigerode, im Umfeld Stadtfeld und verbinden ebenfalls alle Regionen.
Problemlage (ohne Corona):
❖ Besucher halten sich bei Veranstaltungen nicht lange im FAZ auf (damit auch andere Kinder teilnehmen können)
❖ „Raum“ zum Erzählen, Austauschen fehlt
❖ Senioren mit Gehbehinderungen können die Räume nur schwer nutzen
❖ Unzureichende sanitäre Anlagen
❖ Veranstaltungen im Abendbereich (für berufstätige Eltern) nur bedingt möglich
❖ die Räume sind komplett ausgelastet, neue Angebote können nur stattfinden, wenn andere beendet werden
❖ bei der Nutzung externer Räume ist der Personal- und Zeitaufwand höher
Aufgrund der gestiegenen Teilnehmerzahlen, Nachfragen und Beteiligungen ist eine räumliche Vergrößerung für die Arbeit des Quartiersmanagements und des Familienzentrums erforderlich.
Alle Voraussetzungen sind in den neu errichteten Räumen der Gemeinnützigen Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode mbH (GSW) in der Großen Dammstraße gegeben.
Die Aufwendungen werden aus den Produkten Zuschüsse an soziale Bereiche und aus der Förderung für das Fördergebiet „Soziale Stadt“ weiterhin gedeckt. Für die vertragliche Leistung am neuen Ort mit einer erweiterten Fläche entstehen der Stadt Wernigerode keine höheren Kosten. Mietzahlungen der Stadt fließen der eigenen Tochtergesellschaft zu. Eine Bewilligung für die Förderung des Fördergebietes „Soziale Stadt“ liegt der Stadt Wernigerode vor.
Aktuelle Raumsituation
Raumverteilung
❖ Seminarraum 19,4 m²
❖ Spielzimmer / Baby-Raum 19,4 m²
❖ Büro (gemeinsame Nutzung)
❖ Küche (Spüle)
❖ WC
❖ Kinderschutzbund
Nutzung von externen Räume
- Kita „Pusteblume“ / „Löwenzahn“
- Aula Gymnasium Stadtfeld
- Aula / Küche Pestalozzi-Schule
- Sportraum der GSW / Walther-Grosse-Ring
Gesamt zurzeit 90 m²
Zukünftige Raumsituation
Raumverteilung
Seminarraum 29 m²
Spielzimmer / Baby-Raum 20 m²
Büro (gemeinsame Nutzung Quartiersmanagement und Familienzentrum)
Beratungsraum 13 m²
Kinderschutzbund 21 m²
Offene Küche als Begegnungsraum mit Sitzbereich
breite Flure und viel Licht durch bodentiefe Fenster
WC, behindertengerecht und mit
öffentlichem Zugang über Rampe und Treppe
Angebot zur Nutzung weiterer Räume im Objekt der GSW (Sportraum)
- Externe Anfragen können neu aufgenommen werden.
- Angebote an externen Orten sind weiter möglich.
Gesamt neu 180 m²
Begründung in den Aufgaben:
Von Beginn an gab es begründet in den Aufgaben und Akteuren viele gemeinsame Schnittstellen.
Das Quartiersmanagement hat vorrangig das Ziel, in den betreffenden Quartieren den sozialen Zusammenhalt und die Integration aller Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Das Wohngebiet Stadtfeld in Wernigerode ist seit 2011 in das Förderprogramm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" aufgenommen worden. Die Verbesserung der Lebensqualität und des Zusammenlebens im Stadtteil hat dabei höchste Priorität. In der Förderung inbegriffen ist die Entwicklung des Quartiersmanagements. Die Stadt Wernigerode hat diesen Programmbaustein in die Trägerschaft des Internationalen Bundes übergeben.
Das Quartiersmanagement hat sich dabei das Ziel gesetzt, das Stadtteilleben interessanter zu gestalten, die Bürger des Stadtteils in soziale, wirtschaftliche und bauliche Projekte zu integrieren und den Stadtteil über die Grenzen hinaus zu öffnen. Weiterhin geht es darum, Ideen der Bürger aufzugreifen, daraus Handlungsstrategien abzuleiten und gemeinsam konkrete Projekte zu entwickeln und umzusetzen.
Oberstes Ziel ist es, das soziale Miteinander im Quartier zu stärken. Dazu wurden in der Vergangenheit bereits zahlreiche Aktivitäten unternommen. Dazu zählen u.a.:
- Spielplatzdetektive
- Familiensportfeste
- Seniorencafé: Seit 2017 wird das Seniorencafè vom IB Familienzentrum organisiert und im Gemeinschaftsraum Walter-Grosse-Ring der GSW ausgerichtet.
- Kinderfest
- Quartiersbegehungen
- Wunschbriefkasten
- Nachbarschaftshilfe
ICH HELFE DIR, DU HILFST MIR
In der Nachbarschaftshilfe wird Menschen die Gelegenheit gegeben, sich mit ihren Talenten und unterschiedlichsten Fähigkeiten einzubringen.
Weitere Informationen zum Quartiersmanagement (Anlage 2)
Die gemeinsame Tätigkeit des Familienzentrums und des Quartiersmanagements in Wernigerode steht für Offenheit, Toleranz und Respekt. Sie stellt Bildungsangebote und Freizeitaktivitäten zur Verfügung und lässt den Besuch unvergesslich gestalten. Dabei versucht sie, alle Besucher aktiv in die Planung und Gestaltung des Familienzentrums mit einzubeziehen. Alle sind mit ihren Fragen, Sorgen, Ideen und Anregungen recht herzlich willkommen. Durch die Zusammenarbeit mit vielen regionalen Partnern steht sie den Bürgern in allen Lebenslagen zur Seite.
Die gemeinsame erfolgreiche Arbeit des Quartiersmanagements und des Familienzentrums ist über die Stadtgrenzen bekannt. Viele unterschiedliche Förderungen und Sponsoren unterstützen die tägliche Arbeit und zeigen den Projekten ihre Anerkennung und Wertschätzung,
Das Familienzentrum ist ein Ort, an dem Beratung, Unterstützung, Ehrenamt und Freizeit vereint werden. Soziale Einrichtungen und Vereine nutzen die Räumlichkeiten, um mit ihrer Expertise den Zielgruppen die Unterstützung zukommen zu lassen, die den jeweiligen Bedarfen entspricht. Dabei wird zum einen in Beratungs- und zum anderen in Bildungs- und Begegnungsangebote unterschieden.
Beratungsangebote
Die Beratungsangebote richten sich an die spezifischen Bedürfnisse der Besucher und werden regelmäßig evaluiert und ergänzt. Auf Grund der großen Anzahl an Partnern können wir allen Interessierten ein breites Spektrum an Beratungsmöglichkeiten bieten (die Beratungen werden vor Ort im FAZ von den Partnern angeboten):
• Beratung für Gehörlose
• Beratung für Eltern krebskranker Kinder
• Beratungsangebot des deutschen Kinderschutzbundes
• Schreibabyambulanz
• Schlafberatung
• Beratung von Familien in Not
• Beratung zu medizinischen Produkten
• Beratung zur beruflichen Weiterbildung
• Beratung für Eltern von Frühgeborenen und bei traumatischen Geburten
• Schwangerenberatung
• Beratung von jugendlichen Migranten
• Beratung bzgl. Anliegen im Stadtfeld
• Beratungsangebot der deutschen Rentenversicherung
Bildungs- und Begegnungsangebote
Neben den Beratungsangeboten bieten wir auch Bildungsveranstaltungen und offene Begegnungsangebote an. Im Berichtszeitrum konnten wir folgende Bildungs- und Begegnungsangebote durchführen:
• Delfi – Kurse
- Krabbelgruppen
• Sprachkurse für Kinder mit Migrationshintergrund
• Interkulturelle Begegnung
• Hausaufgabenhilfe
• Märchen-Mittwoch
• Kunterbunte Schatzkiste
• Seniorentreff
• Generationenangebote
• Bastelnachmittage
• Frühgeborenentreff
• Zwillingstreff
• Nähtreff
• Handarbeitstreff
• Treff zum kreativen Gestalten
• Skattreff
• Selbsthilfegruppen (Sucht und Depression und Eltern von Sternkindern)
• Bewegungsabenteuer für Kleinkinder
• Informationsveranstaltungen
• Kleiderkammer des Kinderschutzbundes
• Treff der Nachbarschaftshilfe
Die Durchführung der oben genannten Projekte und Angebote erfolgte durch den Koordinator und vielen ehrenamtliche Helfer.
Auszug: Sachbericht 2019 zur Arbeit des Familienzentrums Wernigerode (Anlage 3)
Konzepterweiterung zur Weiterführung des Familienzentrum Wernigerode am neuen Standort in der Großen Dammstraße (Anlage 4)
1. Einleitung
Seit der Eröffnung des Familienzentrums (FAZ) sind die Nachfrage der Angebote und die Besucheranzahl stetig gestiegen. Das eigentliche Konzept von 2016 musste zu Beginn auf Grund der plötzlichen Absage, die eigentlich geplanten Räume zu beziehen, geschmälert werden. Trotzdem ist es uns gelungen, dass das FAZ jährlich über 5000 Mal betreten wird. Durch die hohen Besucherzahlen ist das Team innerhalb der Räumlichkeiten in der Ernst-Pörner-Straße an seine Grenzen gestoßen. Der Nachfrage der Besucher kann nicht mehr vollständig entsprochen werden. Mit dem Neubau, welche die GSW gegenüber dem jetzigen Standort errichtet, können wir unsere Angebotspalette weiter ausbauen und unser Angebot für mehr Teilnehmer zugänglich machen.
2. Räumlicher Aufbau des Neubaus
Das neue Gebäude liegt gegenüber dem jetzigen Standort, wird aber von der Großen Dammstraße aus betreten. Der Eingang ist sowohl mit Stufen als auch über eine Rampe zu erreichen. Dadurch ist der Zugang auch mit Gehhilfen und dem Kinderwagen gesichert. Der Eingangsbereich ist offen gestaltet und bietet Platz für eine Sitz- und Spielecke. Hier können unsere Besucher nun auch in Ruhe warten, ohne vor der Tür stehen zu müssen. Weiterhin sind auch die Kinder beschäftigt, wenn sich die Eltern in einem Gespräch oder bei der Ausgabe des Kinderschutzbundes befinden. Im hinteren Bereich des Flures befindet sich auch eine Abstellmöglichkeit für Gehhilfen und Kinderwagen.
Der Seminarraum befindet sich im vorderen Teil. Er bietet Platz für mehr Teilnehmer und kann durch eine Flügeltür so geöffnet werden, dass bei Bedarf auch die Sitzecke im Eingangsbereich genutzt werden kann. Der Raum ist mit einer speziellen Deckenverkleidung ausgestattet, so dass eine gute Akustik sichergestellt ist. Weiterhin gibt es eine Vorrichtung für einen Beamer, der für die geplanten Vorträge genutzt wird. Durch die große Fensterfront ist der Raum hell und freundlich. Die Fensterbänke sind niedrig und extra breit, so dass sie ebenfalls als zusätzliche Sitzfläche genutzt werden können.
Das Gebäude bietet nun auch Platz für einen extra Beratungsraum. Dieser war vorher nicht vorhanden. Dadurch können nun in einem ruhigen und geschützten Rahmen Beratungen stattfinden. Diese können auch parallel zu anderen Veranstaltungen angeboten werden, so dass auch unsere Kooperationspartner davon profitieren. Dieser „neue“ Raum ermöglicht es uns, unser Beratungsangebot auszubauen.
Das Spielzimmer ist kinderfreundlich und kindersicher gestaltet. Da es sich am hinteren Ende des Gebäudes befindet und somit vor den lauten Geräuschen im Eingangsbereich und Seminarraum geschützt ist, können unsere kleinsten Besucher in Ruhe spielen oder sich ausruhen.
Die Küche ist geht direkt in den Eingangsbereich über, wird nicht durch eine Tür abgetrennt und befindet sich im vorderen Teil der neuen Räumlichkeiten. Sie wird mit Arbeitsflächen und den wichtigsten Geräten ausgestattet, um so neue Angebotsreihen (Beikost, Genussbotschafter) etablieren zu können.
Weiterhin bietet der Neubau ein Büro, welches weiterhin gemeinschaftlich genutzt wird, und einen größeren Raum für den Kinderschutzbund, um auch diesen gestiegenen Bedarfen gerecht zu werden und drei sanitäre Anlagen.
3. Inhaltliche Ergänzung
Die neuen Räume bieten, neben den hygienischen und barrierefreien Standards, auch inhaltlich neue Möglichkeiten. Weiterhin können Angebote, welche in den alten Räumen teilweise nur eingeschränkt umsetzbar waren, nun weiter ausgebaut werden.
Ergänzung bereits laufender Angebote
Auf Grund der räumlichen Enge und der hohen Teilnehmerzahlen besonders bei offenen Angeboten (Märchenmittwoch, saisonales Basteln) musste die Verweildauer einzelner Personen im FAZ eingeschränkt werden. Nur so war es möglich, vielen Besuchern das Angebot zugänglich zu machen. Dadurch ist leider die Zeit für Gespräche, besonders mit den Eltern, verloren gegangen. Diese Gespräche sind aber für die Kolleginnen vor Ort besonders wichtig. Die Unterhaltungen ermöglichen es uns, besonders bei problembelasteten Familien, Erziehungsstrukturen und mögliche Überforderungen zu erkennen und entsprechende Hilfestellungen zu geben.
In dem neuen Gebäude haben wir, neben einem größeren Seminarraum, offene Flure mit Sitzmöglichkeiten und einen gesonderten Beratungsraum. Dadurch ist zum einem möglich, mehr Besucher zu empfangen und zum anderen lädt die Einrichtung zum Führen von kleinen Gesprächen ein, ohne das die Veranstaltung verlassen werden muss bzw. die eigenen Kinder nicht mehr in Sichtweite sind. Für akute Fälle (Stresssituation, Krisen) steht nun auch parallel ein Beratungsraum zur Verfügung, welcher persönliche Gespräche in Ruhe und unter Einhaltung datenschutzrechtlicher Aspekte ermöglicht.
Durch den zusätzlichen Raum und die räumliche Trennung des Spielraums von dem Seminarraum sind nun auch parallele Angebote möglich. Dieses konnte in den alten Räumen auf Grund des Geräuschpegels nicht durchgeführt werden. Davon profitieren besonders unsere Partner, die so den großen Andrang bei kreativen Angeboten nutzen können, um ihre Beratungsstrukturen sichtbar zu machen. Weiterhin können insgesamt mehr Besucher an den Veranstaltungen teilnehmen.
Neben den inhaltlichen und pädagogischen Ergänzungen ist an dieser Stelle natürlich auch die Erweiterung der sanitären Einrichtungen hervorzuheben. Diese können nun barrierefrei betreten werden, und es gibt auch Möglichkeiten, Babys und Kleinkinder zu wickeln und zu versorgen.
Geplante Erweiterung der Angebote
Elternabende / Themenabende
Die aktuellen Räumlichkeiten haben es nicht zugelassen, im Abendbereich Veranstaltungen durchzuführen. Wie bereits im ursprünglichen Konzept von 2016 geplant, möchten wir in Zukunft diese nun auch anbieten. Bereits im Vorfeld gab es z.B. Gespräche mit Mitarbeitern der Kinderklinik, die uns zugesagt haben, Elternabende zum Thema Kinderkrankheiten anzubieten. Ergänzt werden diese durch weitere Themen wie:
• Umgang mit ADHS
• besondere Fördermöglichkeiten für Kinder
• interaktive Lernmethoden
• Gesundheitsförderung
• Berufliche Bildung
• Verbraucherschutz
Die Themen werden entsprechend der Bedarfe unserer Besucher ausgewählt und mit unseren Kooperationspartnern abgestimmt. In diesem Zusammenhang ist besonders die Unterstützung des Bundesprojektes „Leuchtturm Zentrum der Demokratie“ zu erwähnen, welches uns fachlich bei der aktiven Einbindung der Besucher unterstützt. Auf das Projekt wird in Punkt 4 intensiver eingegangen.
Bildungsangebote für Senioren
Bisher treffen sich die Senioren aus dem Stadtfeld einmal wöchentlich im Familienzentrum zum Seniorencafé. Leider können bereits jetzt nicht alle, die daran teilnehmen möchten, auch einen Platz finden. Wir freuen uns daher sehr, besonders den Wünschen dieser Zielgruppe mit dem neuen Platz gerecht zu werden. Weiterhin möchten wir auch hier neue Bildungsangebote vorhalten. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern (z.B. dem Verbraucherschutz, Sanitätshaus Liebe, Polizei, GSW) fanden in der Vergangenheit bereits kleine Vorträge statt. Diese können nun in einem größeren Umfang stattfinden, da zum einen die Barrierefreiheit gesichert ist und zum anderen das Angebot gleichzeitiger Veranstaltungen durch die gute Akustik in den Räumen vorgehalten werden kann.
Genussbotschafter
Ein besonderes Projekt, welches wir voraussichtlich ab Herbst 2021 beginnen möchten, nennt sich „Genussbotschafter“. Bei diesem langfristigen Projekt möchten wir das Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung stärken. Das Projekt richtet sich an alle Altersgruppen und wird daher als Generationenprojekt geplant. Inhaltlich stehen dabei folgende Schwerpunkte im Vordergrund:
• gesunde, regionale Lebensmittel
• Werdegang von Lebensmitteln bis zum Teller
• gesunde Verarbeitung von Lebensmitteln
• Umgang mit Küchenmaterialien
• bewusste Ernährungsformen
Innerhalb des Projektes werden auch andere kleine Kurse angeboten. Dazu zählen zielgruppenspezifische Angebote wie die Beikostberatung, die Zubereitung zuckerfreier Snacks, gesunde Ernährung im Alter und weitere. Die großen Kochveranstaltungen (interkulturelles Kochen, Plätzchenbacken) werden auf Grund der Ausstattung weiterhin in der Schülerküche der Pestalozzischule stattfinden.
Elterncafé
Während der vergangenen Jahre wurde deutlich, dass sich besonders junge, neu zugezogene und ausländische Eltern einen stärkeren Kontakt untereinander wünschen. Diesem Wunsch möchten wir in Kooperation mit dem Kinderschutzbund nachkommen. Wir planen dazu monatliche Elterncafés, die neben dem Austausch untereinander auch Beratungen und das Austeilen von kostenfreier Kinderkleidung ermöglicht. Diese Veranstaltungen können durch die neuen Räume auch am Wochenende stattfinden. Dadurch können auch die Kinder selbst am Angebot teilnehmen.
Angebote für Migranten
Seit Ende 2017 wird die Arbeit des Familienzentrums durch das Modellprojekt „Jugendmigrationsdienst im Quartier“ unterstützt. Dadurch konnten wir zum einen eine weitere Fachkraft speziell für die Zielgruppe der Migranten gewinnen, und zum anderen konnten wir Projektmittel nutzen, um auch größere Projekte finanzieren zu können. Wir haben bereits die interne Information, dass das Modellprojekt nach Ende der Laufzeit 2021 in die Regelförderung übergeht. Dadurch bleibt uns die fachliche Unterstützung vor Ort erhalten, und wir planen weitere Integrationsangebote. Diese werden ebenfalls durch die nun gleichzeitig stattfindenden Angebote ermöglicht.
Ausbau der Beratungsangebote
Infolge von regelmäßigen Weiterbildungen unserer Mitarbeiter sind wir in der Lage, neue Beratungsangebote durchführen zu können. Dazu zählen z.B.:
• Demenzberatung für Angehörige
• Kinderkrankheiten natürlich behandeln
• Schlafberatung
Weiterhin werden auch Beratungen, welche über unsere Kooperationspartner erfolgen, erweitert.
4. Möglichkeiten externer Förderungen
Der Internationale Bund als Träger ist seit Eröffnung des Familienzentrums bemüht, weitere Fördermöglichkeiten zu akquirieren.
2017 ist es uns gelungen, als Standort für das Modellprojekt „Jugendmigrationsdienst im Quartier“ ausgewählt zu werden. Dadurch konnte eine weitere Personalstelle geschaffen werden, welche sich um die Zielgruppe der Migranten im Stadtfeld kümmert. Neben der Personalstelle können auch Gelder für Projektmittel genutzt werden. Das Projekt endet 2021. Auf Grund des großen Erfolges gibt es aber bereits jetzt die mündliche Zusage, dass sowohl die Personalstelle als auch Projektmittel in die Regelförderung übergehen und somit weiter eingeplant werden können.
Für 2019/20 war eine Ausschreibung für die Förderung neuer Familienzentren über das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend geplant. Leider wurde diese noch immer nicht veröffentlicht. Sollte diese Ausschreibung noch folgen, bewerben wir uns auch hier.
Anfang des Jahres haben wir uns weiterhin für das Bundesmodellprojekt „Wir vor Ort gegen sexuelle Gewalt“ beworben. Deutschlandweit konnten nur fünf Standorte gefördert werden – ein Standort in Sachsen-Anhalt wurde leider nicht ausgewählt.
Leuchtturm-Zentrum der Demokratie
2020 veröffentlichte die Karl-Kübel Stiftung eine Ausschreibung, an der wir erfolgreich teilgenommen haben. Das Familienzentrum Wernigerode wurde stellvertretend für das Bundesland Sachsen-Anhalt ausgewählt, um eines von 16 Leuchtturm-Zentrum der Demokratie zu werden.
Aus dem Ausschreibungstext:
„Gerade in Zeiten, in denen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zunehmen, ist Demokratieförderung wichtiger denn je. Deshalb haben wir ein neues Projekt gestartet, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, was gelingt, wenn Menschen Vielfalt erleben und sie die Erfahrung machen, dass sie ihre Lebenswelten aktiv mitgestalten können.
Kinder erleben hier zum einen, dass sie aktiv an Entscheidungen teilhaben können. Zum anderen werden demokratische Prozesse von Fachkräften der Einrichtung und von ihren Eltern vorgelebt. Da Eltern einen sehr großen Einfluss auf ihre Kinder haben, ist es wichtig, sie in dieser Rolle zu unterstützen und sie gezielt bei der aktiven Mitgestaltung der Familienzentren einzubinden.
Die aktive Teilhabe aller hat in Familienzentren eine zentrale Bedeutung. Jede*r kann sich einbringen und an der Entwicklung „seines“ Familienzentrums und damit an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes mitwirken. In vielen Familienzentren gibt es z.B. regemäßige Befragungen zum Bedarf der Familien und der gemeinsamen Umsetzung von Angeboten. Dadurch erfahren Familien Selbstwirksamkeit, und es entsteht ein Klima der Verantwortung. Damit leisten Familienzentren einen wertvollen Beitrag zur Demokratieförderung – und genau dabei wollen wir sie unterstützen“ (www.kkstiftung.de)
Bis Ende 2022 werden die Mitarbeiter des Familienzentrums von einer erfahrenen Prozessbegleiterin betreut, die uns dabei unterstützt, das FAZ zum Ort gelebter Demokratie zu machen. Weiterhin profitieren wir von dem fachlichen Austausch mit den anderen ausgewählten Zentren und werden bei der Umsetzung und Verbreitung von Angeboten unterstützt.
Gemeinwesenorientierte Projekte
Wir haben uns ebenfalls an der Ausschreibung des BAMF für die Förderung Gemeinwesen orientierter Projekte beteiligt. Unter dem Titel „Willkommen im Quartier - Gemeinwesenorientiertes altersunabhängiges Integrationsprojekt mit dem Themenschwerpunkt Leben in einer vielfältigen und offenen Gesellschaft“ möchten wir das Angebot des FAZ gern erweitern. Förderfähig sind in diesem Programm Personal-, Miet- und Materialkosten, welche wir entsprechend der Kalkulation der neuen Mietkosten eingereicht haben. Der Förderzeitraum umfasst drei Jahre (01/2021 – 12/2023). Die Entscheidung des BAMF wurde in der 50. Kalenderwoche getroffen – leider haben wir eine Absage erhalten. Ein neues Ausschreibungsverfahren wird es im II. Quartal 2021 geben und wir werden uns erneut bemühen, Fördermittel vom BAMF zu erhalten.
Aktion Mensch
Aktuell bereiten wir weiterhin einen Antrag bei der Aktion Mensch vor, den wir im ersten Quartal 2021 einreichen möchten. Dieser wird sich inhaltlich auf unsere Arbeit mit Senioren beziehen. Es handelt sich ebenfalls um eine mögliche Förderung über drei Jahre und umfasst sowohl Personal- als auch Miet- und Projektkosten.
Anlagen:
- Entwicklung Familienzentrum 06/2016-0672020 Präsentation 25.06.2020
- Projektarbeiten des Quartiersmanagements
- Sachbericht 2019 Familienzentrum Wernigerode, 12.03.2020
- Konzepterweiterung zur Weiterführung des Familienzentrums Wernigerode am neuen Standort in der Großen Dammstraße, Internationaler Bund - IB Mitte gGmbH, Niederlassung Sachsen-Anhalt, Betrieb Nord, 18.11.2020
- Aktuelle Presse- und Internetinformationen