Herr Radünzel erläutert, dass die Verwaltung empfiehlt anstatt der Bildung eines zeitweiligen Personalausschusses einen neuen dauerhaften Tagesordnungspunkt „Personalentwicklung“ im Hauptausschuss aufzunehmen. Dort würde die Verwaltung zu aktuellen Entwicklungen berichten und auch Punkte aus dem Stellenplan besprechen.
Herr Radünzel stellt anhand einer Grafik dar, wie sich die Größe des Personalkörpers in VbE (Vollbeschäftigteneinheiten) über die kommenden Jahre entwickeln wird. Im Personalkonzept wird dabei der Zeitraum bis 2031 betrachtet. Die Entwicklungen darüber hinaus können nicht vorausgeschaut werden, beispielsweise was Aufgaben betrifft, die den Kommunen eventuell durch Bundes- oder Landesgesetzgeber übertragen werden.
Bis 2026 baut sich Personal etwas stärker ab, danach verläuft die Kurve wieder flacher. Gründe sind das Ausfließen der Altersteilzeitregelung und darüber hinaus im weiteren Verlauf zum einen Personaleinsparungen durch Digitalisierungseffekte oder Organisationsanpassungen.
Im Bereich der Feuerwehr mussten im Stellenplan neue Stellen aufgenommen werden. Die Ruhestandsregelung der tarifbeschäftigen Feuerwehrleute ist sehr komplex und ähnlich einer Altersteilzeitregelung. Die Kameraden bauen über einen gewissen Zeitraum durch das Beiseitelegen eines Beitrages ihres Jahresentgeltes einen Topf auf, den sie dann im weiteren Verlauf in Ruhestandsmonaten wieder abgelten können, indem sie früher in den Ruhestand gehen. Während sie das Polster aufzehren, sind die Feuerwehrleute noch Beschäftigte der Stadt Wernigerode. Im Stellenplan 2025 ist eine entsprechende Anzahl von zusätzlichen Feuerwehrleuten aufgenommen, um neue Kollegen einstellen zu können und den Aufgaben gerecht zu werden. Diese Stellen werden erst kostenwirksam, wenn ein Kollege in den Ruhestand geht.
Es ist der Stadt Wernigerode gelungen trotzdem, durch Organisationsanpassungen in anderen Teilen der Verwaltung, die Anzahl der VbE zu halten. Im Detail kann das der Veränderungsliste im Vorbericht zum Stellenplan entnommen werden.
Zudem geht Herr Radünzel auf die Tarifforderungen der Gewerkschaften ein. Auch wenn die Lohnsteigerungen nur 5 Prozent betragen, müsste von 2 Mio. Euro zusätzlichen Personalkosten ausgegangen werden. Allein über Stellenreduzierungen kann dieses Problem nicht gelöst werden.
Herr Schulze hat die Sitzung verlassen. Somit sind noch 7 stimmberechtigte Mitglieder anwesend.
Herr Thurm sieht mit Sorge auf die Entwicklungen in den kommenden Jahren, wenn die Kosten weiter steigen und den Kommunen keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung gestellt werden.
Herr Schatz ist der Meinung, dass das Grundproblem bei den Aufgaben beginnt. Neben den Lohnzuwächsen, kommen immer neue Aufgaben im Bereich der Freiwilligkeit dazu, die dann auch mit Personal untersetzt werden müssen. Um zu verhindern, dass Wernigerode unfinanzierbar wird, müssen Aufgaben priorisiert werden und teilweise wegfallen bzw. auf niedrigerem Niveau ausgeführt werden.
Herr Kramer weit daraufhin, dass die Stadt Wernigerode Bewirtschaftungskosten durch Entscheidungen beeinflussen kann. Auf die Entwicklungen durch Tarifsteigerungen kann die Stadt keinen Einfluss nehmen. Es wird schwierig diese Summen allein durch Aufgabenkritik zu kompensieren.