Hauptmenü
Inhalt
Reduzieren

Einführend gibt Frau Köhler eine kurze Vorstellung der bisherigen Prozedur für die Beantragung bzw. Bewilligung von finanziellen Mitteln durch Vereine bzw. freie Träger. Ein Sachbericht bzw. Verwendungsnachweis des Trägers wird im Vorfeld den Stadträten bzw. Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt, welcher einen groben Überblick über die Arbeit des Vereins im vergangen Jahr vermittelt. Wenn der Träger möchte, stellt er sich dann persönlich vor mit einem aktuellen Bericht über sein Angebot, das er bereithält. Aus diesem Grund ist heute das JBZ hier.

Des Weiteren gibt es jeweils eine Empfehlung der Stadtverwaltung. Anschließend wird über die Bewilligung der finanziellen Mittel im JSSA abgestimmt.

 

Herr Pfarrer Frank Freudenberg und Frau Clara Clemens vom Evangelischen Jugendbegegnungszentrum (JBZ) stellen sich vor und zeigen und erläutern anhand eines Videos und einer Power-Point-Präsentation ihre Räumlichkeiten. Diese bestehen aus Gemeinschaftsräumen im 1. OG mit Küche und Wohnzimmerbereich für Spiele oder Filme schauen, 1 Workshopraum mit Tischen und Bastelmaterialien sowie Kamin. Im EG befindet sich ein Bandraum, der mit diversen Musikinstrumenten ausgestattet ist und aktuell von 3 verschiedenen Bands genutzt wird. Zurzeit wird gerade an 1 Gruppenraum gearbeitet, der noch leer ist und für weitere Jugendarbeit ausgestattet werden soll. Das Außengelände bietet die Möglichkeit, draußen zu sitzen, Tischtennis zu spielen, ein Grill ist vorhanden sowie Hochbeete und Pflanzkästen, die frei genutzt werden können. Wöchentlich findet der Teenie-Treff statt für Jugendliche zwischen 11 und 13 Jahren, hier gibt es ein inhaltliches Angebot, es wird gespielt und gebastelt sowie gemeinsam gegessen. Weiterhin trifft sich der Jugendkreis der Gemeinde. Dieser versteht sich als eine offene Gruppe, die durch die Gemeinde christlich geprägt ist, aber auch offen ist für konfessionslose Jugendliche oder Jugendliche, die einer anderen Religion angehören. In Abstimmung mit der Hausleitung trifft sich der Jugendkreis selbstbestimmt, es gibt 2 Jugendleiter, die von den Jugendlichen selbst gewählt wurden. Die Gruppe arbeitet mit Unterstützung von Herrn Freudenberg und Frau Clemens. Das neue Konzept, wie der Gruppenraum gestaltet wird, heißt „Kickstart“. Dies soll ein offenes Konzept sein, das die klassische Konfirmandenarbeit ablöst und richtet sich an Jugendliche der 7. und 8. Klasse. Die Treffen sollen wöchentlich stattfinden, jeweils mit einem inhaltlichen Impuls, aber auch mit Spielen und gruppenfördernden Aktionen sowie jeweils einem abschließenden Abendessen.

Frau Clemens berichtet, es gab auch bereits größere Projekten in der Stadt, wie z.B. eine Kooperation mit den „Guten Hirten“ der Diakonie. Solche netzwerklichen Verbindungen sollen noch weiter ausgebaut werden. Weiterhin findet regelmäßig donnerstags von 16:30 – 17:30 Uhr der „Kinderkreis“ statt, bei dem sich Kinder im Grundschulalter treffen zum Spielen, Singen und Basteln sowie Projekten wie Singspiele, Krippenspiele usw. Auch donnerstags um 12:45 Uhr findet der Schüler-Bibel-Kreis statt, der durch Lehrer des Gymnasiums Wernigerode und des Landesmusikgymnasiums betreut wird. Hier verbringen die Teilnehmenden ca. 1 Stunde mit einer Andacht und essen dann gemeinsam zu Mittag. Zurzeit arbeitet das JBZ an einer Umstrukturierung ihrer Räumlichkeiten, so dass diese noch intensiver für die Jugendarbeit genutzt werden können.

 

Weiterhin ist das JBZ der Ort, an dem der „Fair-Teiler“ stationiert ist. Hierzu befindet sich auf dem Gelände ein Kühlschrank, der „Fair-Teiler“ wird regelmäßig von einer Gruppe Ehrenamtlicher betreut. Für die Ausgabe von Lebensmitteln wird das Gelände regelmäßig zu festgelegten Zeiten zugänglich gehalten, damit sich Menschen Essen holen oder auch Essen bringen können.

 

Herr Pfarrer Freudenberg berichtet, der „Fair-Teiler“ ist zwar eine großartige Aktion, bringt aber auch mit sich, dass Menschen, die auf der Suche nach Lebensmitteln sind, regelmäßig vorbeikommen. Es gab Zeiten, in denen der Unterstand dafür für Übernachtungen genutzt wurde, was zur Folge hatte, dass es dort nicht sehr ordentlich aussah. Hierfür ist JBZ immer auf der Suche nach guten Lösungen.

 

Frau Clemens sagt, am wichtigsten scheint es dabei, dass der Ort belebt ist, dann ist es automatisch ordentlich. Dazu braucht es immer wieder neue Aktionen und neue Themen, dass die Jugendlichen sich dort wohlfühlen. Dafür freuen sie sich über Unterstützung.

 

Herr Pfarrer Freudenberg berichtet, dass weiter geplant ist, dass Frau Susann Ristau, die im Übergang in ihren Ruhestand ist und in den letzten Jahren bereits viele Jugendliche in Krisensituationen als Ansprechpartnerin begleitet hat, als Schulseelsorgerin hierfür zu festen Zeiten erreichbar sein wird.

 

Herr Dr. Ellendt fragt, ob es kein festes Personal im JBZ gibt.

 

Herr Pfarrer Freudenberg führt aus, dass die Stelle im JBZ zurzeit wieder unbesetzt ist, sich aber im Wiederbesetzungsverfahren befindet. Es gibt bereits Bewerber, weitere Bewerbungen werden gern entgegengenommen. Er hofft, die Stelle baldmöglichst wieder besetzen zu können.

 

Herr Winkelmann fragt, wie die Reinigung des großen Areals und Gebäudes erfolgt.

 

Herr Pfarrer Freudenberg antwortet, die Jugendlichen haben einen Hausrat unter den ältesten Jugendlichen, diese sorgen sehr für Ordnung im Gelände, bringen ihre eigenen Ideen ein und packen mit an. Auch hat die Kirchengemeinde einen Hausmeister angestellt.

 

Frau Schlicht fragt, wie viele Kinder und Jugendliche aktuell die Angebote des JBZ frequentieren.

 

Frau Clemens antwortet, beim Angebot „ Kickstart“ sind es derzeit ca. 40 Jugendliche, beim Jugendkreis zwischen 10 – 25 Jugendliche. 

 

Frau Schlicht fragt, ob es keine generellen Öffnungszeiten gibt.

 

Frau Clemens antwortet, doch, schon, wenn eine Leitung da ist, ist diese angehalten, zu den für die Kinder wichtigen Zeiten auch Öffnungszeiten anzubieten und auch als Ansprechpartner da zu sein. Wenn jedoch keine Hausleitung da ist, kann das JBZ nicht in dieser Form offen gehalten werden, sondern nur für die Aktionen und Angebote.

 

Frau Barner fragt, zu wieviel % das JBZ geöffnet ist.

 

Herr Freudenberg antwortet, es ist ca. 20 Stunden in der Woche geöffnet und informiert, dass bisher die Seminare nicht erwähnt wurden, die an den Wochenenden stattfinden. Im September wäre eine Schulung zur Jugendleiter-Card an der Reihe gewesen, was aber momentan noch nicht geleistet werden kann.

 

Frau Barner fragt, ob dieses variiert und ob die Jugendlichen davon wissen.

 

Frau Clemens antwortet, dass die genannten Angebote auch zuverlässig kommuniziert werden. Wenn eine Hausleitung da ist, hat diese auch ihre Öffnungszeiten immer öffentlich gemacht über den Instagram-Account des JBZ, auf der Website, am Tor und der Tür des JBZ, so dass die Jugendlichen informiert sind.

 

Frau Angelov bedankt sich für die Ausführungen.

 

Herr Schult berichtet, dass er aus eigener Erfahrung weiß, dass Vereinsarbeit nicht einfach ist und wünscht dem JBZ viel Erfolg beim Finden einer geeigneten Kraft. Er sagt, dass die Arbeit des JBZ eine Bereicherung für die Stadt ist und befürwortet eine Unterstützung.

 

Herr Pfarrer Freudenberg berichtet weiter über das Sommer-Kinderfreizeit-Projekt „Bauwagen“ im Stadtfeld, und dass hierzu geplant ist, im November die Eltern der Teilenehmer einzuladen. Hier scheint es jedoch eine „Mauer“ zwischen Stadtfeld und Innenstadt zu geben.

 

Frau Schlicht wirft ein, dass es eine solche „Mauer“ auch zwischen Stadtfeld und Harzblick zu geben scheint.

 

Frau Köhler führt zur Bezuschussung aus, dass 2024 Kürzungen in den Budgets vorgenommen werden mussten, lt. Konsolidierungskonzept müssen 5.000,00 € eingespart werden.

Zum Antrag auf Förderung der JBZ fasst sie zusammen: Der Verwendungsnachweis ist fristgemäß eingegangen, alle gestellten Anforderungen sind vorgelegt worden. Es wurden 2.500,00 € beantragt vor der Maßgabe, dass eine hauptamtliche MA vor Ort ist. Aufgrund der antragsabweichenden reduzierten Öffnungszeiten und vor dem Hintergrund, dass das Angebot nicht mehr so vorgehalten werden kann wie im Ursprung, empfiehlt die Verwaltung, einen Zuschuss in Höhe von 1.900,00 € zu gewähren. Sie erläutert, dass dieser Zuschuss für Sach- und Betriebskosten, aber nicht für Personalkosten gedacht ist.

 

Frau Barner fragt, ob der Verbrauch auch nachgewiesen wurde.

 

Frau Köhler bestätigt dies. Weiter erläutert sie, es wurde bereits im letzten Jahr eine Kürzung vorgenommen, da die Stelle im JBZ gar nicht hauptamtlich besetzt war. Im Jahr 2023 waren 2500,00 € beantragt und 2000,00 € sind bewilligt worden. Weiterhin wird eine Bildungsfahrt des JBZ, die beantragt worden war, bezuschusst mit 1.100,00 €, beantragt waren hier 1.500,00 €. Sie erläutert, dass die Stadt ein sehr enges Budget für die Jugendarbeit hat, das gleichmäßig verteilt werden soll. Die Stadt ist bei einigen Vereinen vertraglich gebunden, und das Budget ist auch immer vom Haushalt abhängig. Die Verwaltung hatte vom Stadtrat den Auftrag bekommen, an dieser Stelle 5.000,00 € einzusparen.

 

Herr Sturm fragt, wie im Vergleich zum JBZ das „Center“ täglich ausgelastet ist.

 

Frau Schlicht antwortet, für Juli und August kann sie keine Zahlen nennen, da zu dieser Zeit der Sommerferienpass der Stadtjugendpflege lief. Im Monat Juni war das „Center“ im Durchschnitt täglich mit 12 Kindern, 18 Jugendlichen und 4 jungen Erwachsenen besucht. Sie erläutert, dass die Besucherzahlen auch abhängig sind von den jeweiligen Angeboten. Donnerstags fand immer ein Graffiti-Workshop statt, der sehr stark besucht war. Hierzu führt sie aus, dass zu diesem Workshop ein Künstler aus Halle da war, der den Kindern u.a. mit Bleistift und Papier gezeigt hat, wie man z. B. einen Buchstaben als Graffiti zeichnet. Auch wenn Hallenzeiten angeboten werden, sind die Besucherzahlen höher.

 

Herr Winkelmann äußert sich sehr beeindruckt und anerkennend über alles, was soeben geschildert wurde. In Anbetracht der Gelder, die die Stadt für z.B. Besuche in Hoi An ausgibt, sollte die Jugendarbeit des JBZ unbedingt mit 2.500,00 €  finanziell unterstützt werden.

 

Frau Angelov spricht sich sehr anerkennend darüber aus, dass es Vereine gibt, die sich christlich engagieren und sich so sehr in Wernigerode einbringen und die für die Jugendarbeit mit relativ geringem Aufwand viel leisten. Sie hätte sich gewünscht, vorher eine kurze Informationen hierüber gehabt zu haben, um es in den Fraktionen besprechen zu können, denn sie findet, es hat Potential für Redebedarf.

 

Herr Pönitz pflichtet Herrn Winkelmann bei, 600 € sind nicht zu viel für einen Verein, in Anbetracht von Geldern, die anderweitig bezahlt werden.

 

Frau Pieper schlägt vor, wenn man weiß, dass die Gelder so knapp sind, und man möchte nicht, dass z.B. nur 1 Verein benachteiligt wird, man ein Bewerbungsverfahren mit Fristsetzung für alle Vereine macht.

 

Frau Barner sagt, die Verwaltung hat einen guten Überblick über alle gestellten Förderanträge, und sie würde den Vorschlag der Stadtverwaltung annehmen.

 

Herr Schult schlägt vor, ein eventuelles Ungleichgewicht durch Nachzahlungen auszugleichen.

 

Frau Angelov fragt, ob es diese Möglichkeit gibt, wenn z.B. Anträge nicht eingegangen oder das Budget nicht ausgeschöpft wird.

 

Frau Köhler antwortet, bei den bereits vorliegenden Anträgen bleibt hierfür keine Spanne mehr, obwohl die Verwaltung versucht, alles zu ermöglichen. Sie stellt noch 2 weitere Anträge vor, von der Telefonseelsorge und von der Diakonie.

 

Die Ausschussmitglieder stimmen zum Antrag des Ev. Jugendbegegnungszentrums ab. Der Vorschlag der Verwaltung, das JBZ in Höhe von 1.900,00 € zu fördern, wird mit 6 Ja-Stimmen, 0-Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen mehrheitlich angenommen.

 

Reduzieren
Beschluss
Reduzieren
nach oben