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Herr Treuthardt als Sachgebeitsleiter informiert, dass der 1. Waldbrand im August im Bereich des Ackerweges nahe Schierke und der 2. Waldbrand Anfang September am Königsberg ausgebrochen sind. Der verunfallte Kamerad der Feuerwehr aus Schierke konnte das Krankenhaus mittlerweile verlassen und ist zuhause. Die Feuerwehr-Unfallkasse wird die entsprechenden Folgemaßnahmen (z.B. Reha) veranlassen.

Er übergibt Herrn Grunau das Wort, der die Daten zu den beiden Brandereignissen ausführlich darlegt.

Er berichtet als erstes über das Brandereignis vom 11.08. bis 15.08.2022 am Ackerweg. Der brand entstand zwischen dem Weg und den Bahngleisen. Problem war zunächst, dass das Feuer den Hang hoch lief und anfangs nicht genug Wasser vorhanden war. Es wurde dann ein Tanklöschfahrzeug (TLF) nachgefordert, welches natürlich auch eine gewisse Zeit bis zum Einsatzort benötigte. Es wurden 5 Einsatzabschnitte gebildet. Der Wind hat die Glut des Feuers über den Weg hinweggetragen. Es brannte auch das Totholz in ca. 15 m Höhe. Gefährlich war es, da Baumspitzen und Äste abbrachen und auch einzelne Bäume umfielen. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde das Feuer im Bereich der Wege und Gleise bekämpft.

Insgesamt waren ca. 700 Einsatzkräfte aus unterschiedlichen Wehren und Fachdiensten sowie Hubschrauberbesatzungen beteiligt. In der Einsatzleitung wurde zwischenzeitlich die Vorbereitung einer Evakuierung von Schierke diskutiert.

Durch den Nationalpark Harz wurden mit Harvestern Brandschneisen gezogen. Es gelang dann, das Feuer unter Kontrolle zu bringen und zu löschen.

 

Herr Wurzel fragt nach, ob es denkbar ist, dass es an der gleichen Stelle wieder zu einem Großfeuer kommen kann.

Laut Herrn Grunau ist davon theoretisch nicht auszugehen, da dort jetzt erstmal viel verbrannt ist. Es ist jetzt jedoch auch viel mehr Totholz im Wald, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war.

 

Herr Rothrt fragt nach, ob die 700 Einsatzkräfte zu einer bestimmten Zeit oder über den gesamten Zeitraum des Großbrandes an der Einsatzstelle waren.

Laut Herrn Grunau waren die 700 Einsatzkräfte über den gesamten Zeitraum an der Einsatzstelle. Alle 12 Stunden wurden die Kameraden ausgetauscht. Ein Fachdienst umfasst ca. 60 bis 80 Kameraden.

 

Herr Schicker möchte wissen, wie lange es dauert, bis die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) den 1. Kesselwagen bereitstellen können.

Laut Herrn Grunau kommt es meist darauf an, wo genau die Lok sich gerade befindet. Diese muss die Waggons „loswerden“ und den Kesselwagen anhängen. Durchschnittlich dauert es ca. 1 Stunde, bis der Kesselwagen am Einsatzort ist. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 22 m³. In Drei Annen und auf dem Brocken sind zudem ständig jeweils 1 Kesselwagen stationiert.

 

Anschließend berichtet Herr Grunau vom 2. Großfeuer, welches in der Zeit vom 03.09. bis 13.09.2022 loderte. In der Zeit vom 04.09. bis 09.09.2022 bestand der Katastrophenfall, der durch den Landkreis Harz ausgerufen wurde. Dieser Brand war komplizierter als der erste. Die ersten Einsatzkräfte vor Ort konnten jedoch nichts gegen das Feuer machen, da die Einsatzstelle nur durch einen 1,5 km langen Fußmarsch (ohne Material) von der Brockenstraße zu erreichen war. Der Wind am ersten Tag war katastrophal, wodurch das Feuer den Einsatzkräften „weglief“. Das Feuer hatte sich dadurch innerhalb kurzer Zeit sehr stark ausgebreitet, sodass eine große Fläche betroffen war.

Insgesamt waren 1800 Einsatzkräfte, 2 Löschflugzeuge aus Italien und 8 Hubschrauber am Einsatz beteiligt. Im Feuerwehrgerätehaus wurde die Einsatzleitung sowie der Verwaltungsstab für den Katastrophenfall eingerichtet. Auf dem Brocken befand sich die Einsatzleitung für die Fachdienste.

Zur Brandbekämpfung wurde versucht, vom Goetheweg aus an das Feuer heranzukommen.

Es waren ebenfalls 3 Kesselwagen von der HSB im Einsatz. Während der Brandbekämpfung wurde versucht, ein Überspringen des Feuers über die Fahrwege zu verhindern. Problem war auch das Moorgebiet, auf das das Feuer übergriff. Dort wurde sich durch die Kameraden nach und nach durchgearbeitet. Der Einsatz der Hubschrauber und Löschflugzeuge konnte das Feuer „im Zaum“ gehalten werden.

Eine genaue Kostenaufstellung liegt nach seiner Aussage beim Landkreis Harz noch nicht vor. Durch den Einsatz wurde viel an Einsatzkleidung verschlissen bzw. ist kaputt gegangen. Er bittet daher in dieser Angelegenheit auch die Mitglieder des Ordnungsausschusses um Unterstützung. Die Kameraden besitzen 2 Garnituren, eine dicke und eine dünnere. Die Einsatzkleidung muss nachbeschafft werden. Es handelt sich aber ausdrücklich nicht um spezielle Bekleidung für einen Waldbrand.

 

Frau Gorr fragt nach, ob die Neubeschaffung der Einsatzkleidung eine Frage der Sicherheit für die Kameraden ist.

Dies wird durch Herrn Grunau ausdrücklich bejaht.

 

Herr Grunau lobt weiterhin den Stab außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Wernigerode, der nach Ende des Katastrophenfalls die Arbeit übernommen hat. Dieser Einsatz war seitens der Stadt Wernigerode sehr gut vorbereitet, sodass nach Ende des Katastrophenfalls ordentlich gearbeitet werden konnte.

Herr Grunau fasst zusammen, dass man aus dem 1. Großbrandereignis bereits gelernt hatte und manche Dinge somit beim 2. Einsatz sofort umsetzen konnte.

 

Laut Herrn Winkelmann wurde die Feuerwehrbedarfsplanung gerade erst vom Stadtrat beschlossen. Er fragt nach, ob dort schon enthalten ist, was an Ausrüstung benötigt wird.

Laut Herrn Grunau wurde in der Risikoanalyse der Totholzbestand nicht so umfangreich beschrieben. Es wird jedoch Equipment für die Waldbrandbekämpfung benötigt. Hierzu soll sich bezüglich des Vorhaltens entsprechender Ausrüstung mit dem Nationalpark abgestimmt werden. Für Großbrandereignisse im Wald ist derzeit keine entsprechende Ausrüstung vorhanden.

Frau Münzberg ergänzt, dass bereits während des laufenden Einsatzes die Einsatzkleidung für die Kameraden nachbeschafft wurde. Für das nächste Jahr sind im Haushaltsplan auch entsprechende Ansätze mit der dazugehörigen Begründung geplant. Sie teilt weiter mit, dass weiterhin eine 2. Garnitur wegen der geforderten Schwarz-Weiß-Trennung vorgehalten werden muss. Diese Beschaffung ist ebenfalls im Haushaltsplan berücksichtigt und soll sich über die nächsten 2 Jahre erstrecken.

Herr Grunau ergänzt, dass zunächst die Atemschutzgeräteträger mit der 2. Einsatzmontur ausgestattet werden sollen

Herr Winkelmann hält fest, dass es in den Monaten Juli und August einige Brandeinsätze gab, bei der die Kameraden der Feuerwehr stark gefordert waren. Er bittet die Kameraden darum, den Stadträten mitzuteilen, wo es hakt.

Laut Herrn Dorff sind in der Risikoanalyse und Bedarfsplanung die Probleme angesprochen. Es geht dort u.a. um einen Stellenzuwachs sowie das Feuerwehrgerätehaus in Wernigerode. Er hält nochmal fest, dass die Feuerwehrbedarfsplanung kein Blanko-Beschluss für eine neues Gerätehaus ist. Im Jahr 2023 ist weiterhin geplant, eine Löschwasseranalyse in Auftrag zu geben.

 

Herr Rothert fragt nach, wo die neuen Löschbehälter aufgestellt wurden.

Laut Herrn Grunau sind diese in Ilsenburg am Scharfenstein stationiert. Diese werden 2023 befüllt und dann einsatzbereit sein.

 

Herr Harder möchte wissen, ob der Nationalpark weiß, dass dieser gewisse Dinge mehr vorhalten muss.

Laut Herrn Grunau ist dies bekannt. Es besteht bereits eine Arbeitsgruppe, die ihre Arbeit augenommen hat. Frau Münzberg ergänzt, dass sich diese Arbeitsgruppe regelmäßig trifft und auch der Nationalpark in dieser mitarbeitet und sich mit einbringt.

 

Frau Gorr begrüßt es, dass die Arbeitsgruppe initiiert wurde und der Nationalpark dies ebenfalls begleitet.

 

Nach Ansicht von Herrn Schicker war das 2. Großfeuer weit weg vom Ortsteil Schierke und es wurde für viel Geld Totholz gelöscht. Er fragt sich, warum Menschen ggf. gefährdet werden müssen, wenn „nur“ totes Holz brennt.

Laut Frau Münzberg erhält die Feuerwehr den Einsatzbefehl und fährt dann zum Löschen raus. Weitergehende Spekulationen sollten hier nicht angestellt werden. Die Einsatzkräfte haben die Alarmierungen nicht in Frage zu stellen. Ggf. erforderliche Nachfragen erfolgen seitens der jeweiligen Führungskräfte direkt an die Leitstelle und werden mit dieser geklärt

 

Herr Winkelmann hält nochmals fest, dass eine ordentliche Ausstattung für unsere Feuerwehr sehr wichtig ist. Gleichzeitig fragt er nach, ob es auf Landkreis-Ebene schon eine neue Aussage zum Standort der Feuerwehr-Technischen Zentrale gibt.

Dazu kann laut Frau Münzberg keine Information gegeben werden, da das Ordnungsamt nicht involviert ist.

 

Herr Blauwitz als stellvertretender Ausschussvorsitzender dankt Herrn Grunau für seine ausführliche Darstellung der Großbrandereignisse.

Auch Frau Gorr bittet darum, den Kameraden den Dank des Ordnungsausschusses für ihren Einsatz auszurichten.

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