- Herr Nadler informiert zu den Vergaben.
- Frau Dr. Sasse fragt im Auftrag von Frau Wetzel bezüglich Verkehrskonzept nach den Protokollen der einzelnen AG-Sitzungen. Herr Nadler informiert, dass die einzelnen Protokolle dem Verkehrskonzept angefügt wurden und im Allris sowie im Internet zu finden sind.
- Herr Schönfelder hätte gern einen schriftlichen Bericht zum Ist-Stand des Breitbandausbaus in Wernigerode und den Ortsteilen. Auch Frau Barner bittet um einen schriftlichen und detaillierten Bericht zu diesem Thema. Das Anliegen wird an die Wirtschaftsförderung als zuständiges Sachgebiet weitergegeben. Herr Nadler weist auf die morgige Sitzung des Wirtschafts- und Liegenschaftsausschusses hin, auf der das Thema angesprochen werden kann.
- Herr Winkelmann spricht das Stille Wasser an und möchte wissen woran es liegt, dass kein Wasser vorhanden ist. Frau Anders informiert:
Die beiden Hasseröder Mühlgräben, Eichberggraben und Stilles Wasser, sind zwar künstliche Fließgewässer, haben sich jedoch zu wertvollen Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen entwickelt, beispielsweise für den Feuersalamander. Sie werden von der Holtemme abgeschlagen und nach jeweils circa zwei Kilometern Fließstrecke dem Hauptgewässer wieder zugeführt. Durch ihre Hanglage ist es eine besondere Herausforderung den Wasserfluss zu sichern. Diese bereits im 16. Jahrhundert künstlich angelegten Wassergräben wurden früher für den Betrieb von Mühlen genutzt.
Nach dem Hochwasser 2017 und der damit einhergehenden Zerstörung des Wehres an der Hochschule Harz/Alte Papierfabrik, sank der Wasserspiegel der Holtemme so weit ab, dass das Stille Wasser trockenfiel. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) und der Unterhaltungsverband Ilse-Holtemme haben als Übergangslösung einen Wehraufbau mit Betonblocksteinen organisiert, die zunächst den Wasserspiegel erhöhen konnten. Für die Baumaßnahmen an der Holtemme zwischen Insel und Friedrichstraße musste jedoch der Wasserstand wieder abgesenkt werden, damit die Baufahrzeuge im Gewässerbett arbeiten können.
Durch die Trockenheit sind im Mühlgraben Stilles Wasser Tonabdichtungen gerissen. Nagetiere haben außerdem Hangbereiche für den Tunnelbau genutzt und diese regelrecht durchlöchert. Dadurch wurde das Grundwasser angereichert, was für feuchte Keller der Anwohner sorgte und den Bahndamm der Harzer Schmalspurbahnen zu schädigen drohte. Diese Schäden müssen behoben werden, bevor das Stille Wasser wieder an die Holtemme angeschlossen wird.
Für das Frühjahr sind weitere Arbeiten des LHW geplant. Hierfür muss der Wasserpegel der Holtemme wieder zeitweise abgesenkt werden. Schlösse man zwischendurch das Stille Wasser wieder an, würden bei einer erneuten Trockenlegung die Wasserlebewesen absterben und neue Tonschichten eventuell wieder reißen.
Im Frühjahr wird der LHW mit den weiteren Arbeiten an der Stützmauer Insel beginnen. Somit ist davon auszugehen, dass zumindest zeitweise der Wasserspiegel der Holtemme abgesenkt werden muss. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich das ganze Jahr 2020 andauern und ist noch nicht die abschließende Maßnahme an der Stützmauer Insel. Daran wird sich die Wehrrekonstruktion anschließen. Es muss davon ausgegangen werden, dass eine Sanierung der undichten Bereiche des Stillen Wassers vor Frühjahr 2022 nicht zielführend ist. Erst dann sollte der hoffentlich dauerhafte Wasserfluss dort wiederhergestellt werden.
Problematisch ist die Trockenlegung des Stillen Wassers vor allem für die Feuersalamander, welche im Frühjahr ihre Larven im Wasser absetzen. Durch die Trockenheit der letzten zwei Jahre führte auch der Eichberggraben über einen längeren Zeitraum kein Wasser. Die Stadt Wernigerode und der Unterhaltungsverband sind jedoch bestrebt den Wasserfluss aufrecht zu erhalten. Somit soll zumindest eine Ausweichmöglichkeit für den Feuersalamander bestehen bleiben.