Herr Winkelmann führt kurz in die Thematik ein. Durch die lokale Presse gab es bereits zahlreiche Berichte zur Sicherheit auf der Brockenstraße. Die Stadt Wernigerode ist im Bereich des Brockens und in Schierke zuständig, dazwischen befindet sich die Kreisstraße.
Er bittet Herrn Siegel um Schilderung der Probleme aus Sicht der Bergwacht.
Herr Wolf verlässt die Sitzung um 18:30 Uhr.
Herr Siegel informiert, dass die Bergwacht ca. 40 bis 80 Einsätze pro Jahr auf der Brockenstraße hat. Seit dem Ausbau dieser Straße haben sich auch die Schadensbilder verändert. Es nutzen heutzutage auch andere Personengruppe die Straße als vor dem Ausbau- hinzugekommen sind nun Kutschen, Biker, Rennfahrräder, Segways, Rollerfahrer, Wanderer mit Hunden und sogar Modellautoclubs.
Vorrangig an besonderen Tagen wie z.B. Walpurgis, Pfingsten und dem Tag der Deutschen Einheit ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzern auf der Brockenstraße unterwegs.
Bereits vor dem Ausbau der Straße wurde seitens der Bergwacht eine Anfrage an den Landkreis Harz zu den Sicherheitsfragen nach dem Ausbau gestellt.
Problem war jedoch, dass die Baulast nicht an den Nationalpark übertragen werden konnte. Die Idee, eine zusätzliche Straße neben der eigentlichen Brockenstraße zu bauen, ist aus Sicht der Bergwacht Gott sei Dank gescheitert. Trotzdem wurden zusätzliche Hinweisschilder aufgestellt, die die Nutzer auf das richtiger Verhalten hinweisen sollen.
Jedoch ist Gruppenverhalten anders als geplant und man kann es mit Schildern nicht beeinflussen. Möglichkeiten, die bestehenden Probleme zu lösen, sind sehr rar. Als Vorschlag käme folgendes in Frage:
- Lenkung eines Teils der unterschiedlichen Nutzer auf andere Strecken (Mountainbiker z.B. weg von der Straße auf alternative Strecken)
- Striktes Radfahrverbot dieses wird derzeit jedoch schwer durchsetzbar sein
- In Zukunft evtl. Veränderung der Trägerschaft der Brockenstraße
Er sieht weiterhin auch die Wernigerode Tourismus GmbH (WTG) in der Pflicht, die Touristen ausreichend auf die Gefahren und das richtige Verhalten auf der Brockenstraße hinzuweisen. Weiterhin sieht er es als wichtig an, beim Wegeausbau auch die Erwartungshaltungen zu beachten; es sollten Wege auch naturbelassen bleiben und nicht zu sehr Fläche verbaut werden.
Laut Herrn Friedrich haben beim Landrat zu diesem Thema bereits zahlreiche Beratungen stattgefunden. Es handelt sich jedoch bei der Brockenstraße um einen typischen Bereich des § 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Er weist darauf hin, dass es auch zahlreiche Nutzer gibt, die sich korrekt verhalten. Unterwegs sind seiner Ansicht nach auch immer mehr organisierte Rennradgruppen, die sich zum größten Teil ordentlich verhalten.
Weiterhin sind die Anträge auf einen straßenbegleitenden Weg nach seinen Informationen zurückgenommen, jedoch werden durch die Kreisverwaltung optische Signale eingerichtet. Dauerhafte Kontrollen durch die Polizei wird es ebenfalls nicht geben, ausschließlich punktuelle Kontrollen. Auch bauliche Maßnahmen am Straßenkörper wie z.B. Schwellen wurden abgelehnt.
Nach seiner Information macht sich jedoch der Harzer Tourismusverband dafür stark, die Besucher bereits im Vorfeld über Besonderheiten umfassend zu informieren.
Es bestünde natürlich auch die Möglichkeit, bestimmte Interessengruppen von der Haupttrasse wegzuführen. Hierzu müsste jedoch der Kontakt zum Nationalpark hergestellt und der Zustand der Wege in Erfahrung gebracht werden.
Herr Albrecht teilt mit, dass der Antrag auf einen begleitenden Weg neben der Brockenstraße am 01.02.2017 im Kreistag eingebracht wurde und an der Diskussion insgesamt 9 Ausschüsse beteiligt waren. Ebenfalls gab es ein Gipfeltreffen mit zahlreichen Personen. Der gestellt Antrag wurde jedoch zurückgezogen. Er rät daher, sich die Begründung für die Rücknahme vom Landkreis geben zu lassen und diese dem Protokoll anzufügen.
Herr Weber stellt den Antrag auf Beendigung der Diskussion. Diesem wird von den Anwesenden zugestimmt und die Diskussion für beendet erklärt.