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Herr Treuse stellte anhand einer Präsentation, welche den Ausschussmitgliedern in Papierform ausgehändigt wurde und dem Protokoll noch einmal angehängt wird, den Themenblock II der zukünftigen Ortsentwicklung Schierke vor.

 

Herr Winkelmann eröffnete die Diskussion und führte aus, dass die Zahlen, welche in der Präsentation dargelegt wurden, seiner Meinung nach sehr optimistisch sind. Dies alles ist immer unter der Voraussetzung zu betrachten, dass einige Dinge, wie z. B. die Seilbahn, so kommen, wie man sich das wünscht. Er vermisste in der Präsentation sehr stark den Bezug zum Nationalpark. Andere Orte, welche dicht am Nationalpark liegen, nutzen diesen auch für sich. Dies ist bis jetzt seiner Meinung nach hier noch nicht geschehen und sollte sich ändern. Im Zusammenhang mit Schierke wird oft der Wintersport genannt, was jedoch falsch ist. Seiner Meinung nach hat Schierke ein Ganzjahrespotential. Die Ganzjahresnutzung gilt für den gesamten Ort und auch für die Stadt Wernigerode. Hier sollte in naher Zukunft angesetzt werden und das Potential für die Stadt Wernigerode genutzt und auch als Ganzjahreskonzeption hervorgehoben werden. Bei den gastronomischen Einrichtungen besteht schon jetzt ein großer Nachholbedarf. Das private Engagement der Schierker Bürger ist gefragt und wichtig. Momentan sollte an den grundlegenden Säulen, wie die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark, gearbeitet werden. Dies sollte im Ortsentwicklungskonzept mit festgehalten werden.

 

Frau Wetzel war erfreut die Sinnhaftigkeit der Zusammenarbeit mit dem Nationalpark auch von anderen Seiten zu hören und hofft, dass sich damit auch einige Türen öffnen. Sie hinterfragte die Darstellung der Vorstellungen zur Weiterentwicklung des Bereiches des jetzigen NP-Marktes und der Tourist – Information. Sie befürchtet, dass zu viel Fläche versiegelt wird und dadurch der Kurpark betroffen wäre.

 

Herr Nadler antwortete hierauf, dass dies zunächst nur Ideenskizzen sind. Der Kurpark hat einen gewissen Schutzstatus und soll keinesfalls beeinträchtigt werden, sondern aufgewertet werden.

 

Frau Wetzel fragte noch einmal nach und führte aus, dass sie das, was im Ortsentwicklungskonzept an befestigten Flächen und weiteren Entwicklungsflächen zu sehen ist, erschreckend findet. Das Gebiet um und vor der Bode hat ein ganz besonderes Flair. Frau Wetzel bat in den Fraktionen nach Alternativen zu suchen, den Platz um das Tourismuszentrum zu gestalten. Weiterhin führte Frau Wetzel aus, dass im vorgestellten Konzept immer von einem Fazit gesprochen wird und nicht von einem Vorschlag oder Beispiel.

 

Herr Pöhlert sieht das vorgestellte Ortsentwicklungskonzept als eine Diskussionsgrundlage. Er merkte weiterhin an, dass seiner Meinung nach der Barenberg noch nicht ausreichend untersucht worden ist. Der Barenberg war schon immer ein touristischer Ausgangspunkt für Wanderungen und sollte seiner Meinung nach mehr mit in die Ortsentwicklung einbezogen werden.

 

Herr Schulze hatte eine Frage zu den Abbildungen in der Präsentation an Herrn Nadler. Der vorgeschlagene Marktplatz scheint im Moment eine leere Fläche zu sein. Jedoch als Ortsmitte wäre eine leere Fläche schwierig. Er fragte, welche Möglichkeiten es dort gibt, Handel und Entspannung anzusiedeln. Cafés und Gaststätten sind momentan in Schierke unterrepräsentiert. Er fragte welche Überlegungen es gibt, die Ortsmitte zu beleben.

 

Herr Nadler antwortete, dass es hierzu noch keine konkreten Überlegungen gibt. Soweit ist das Konzept noch nicht durch gearbeitet. Diese Präsentation ist der Beginn für eine gemeinsame Entwicklung des Konzeptes.

 

Herr Schulze führte weiterhin aus, dass im Konzept als Eigentumsverhältnisse Freistaat Sachsen-Anhalt erwähnt wurde. Er fragte, ob dies ein Druckfehler sei.

 

Herr Nadler bat um Entschuldigung und führte aus, dass es ein Schreibfehler ist. Zum Vorschlag von Herrn Pöhlert erklärte Herr Nadler, dass der Barenberg in der letzten Vorstellung des Konzeptes erwähnt wurde. Es sollen keine neuen Parkplätze geschaffen werden. Alle Tagesbesucher sollen nach Möglichkeit das Parkhaus benutzen und von dort aus ihre Wanderungen starten. Zunächst einmal wurde der Barenberg als Wohnbaufläche vorgeschlagen. Das brachliegende Hotel „Barenberger Hof“ wurde als Potential mit in das Konzept aufgenommen. Herr Nadler informierte, dass der Vorschlag von Herrn Pöhlert mit aufgenommen wird.

 

Herr Wiecker meldete sich mit einer Anmerkung zum Thema Nationalpark zu Wort. Frau Schlecht hatte in ihrem Konzept für den Winterberg auch die Verbindung zum Nationalpark klar genannt und angemerkt, dass es hierzu auch schon intensive Gespräche gegeben hat. Ohne die Seilbahn kommt jedoch das Sommerkonzept nicht zum Tragen.

 

Frau Tietz ergänzte Herrn Wiecker und führte aus, dass das Sommerkonzept komplett wissenschaftlich vom Nationalpark betreut wird. Mit dem Bau der Seilbahn kommt man relativ dicht an den Nationalpark heran, so dass die Besucher Wege begehen, die momentan nicht begangen werden können, weil sie außen vor liegen und bzw. schlecht erreichbar sind.

 

Herr Wiecker merkte an, dass er es wichtig findet, dass Mitarbeiter des Nationalparks vor Ort sind, damit es Ansprechpartner gibt. Dadurch würde es auch für die Besucher eine ganz andere Qualität bekommen.

 

Frau Hopstock unterstrich die Aussagen von Herrn Winkelmann. Auch ihrer Meinung nach, ist der Nationalpark unwahrscheinlich wichtig für Schierke. Das Verhältnis zwischen dem Nationalpark und den Schierker Einwohnern ist jedoch momentan nicht das Beste. Allerdings fand es Frau Hopstock ärgerlich, dass sich der Nationalpark immer mehr zurückgezogen hat und es keine Möglichkeit der Kommunikation gibt. Der Informationsstand in Schierke wurde aufgegeben. Auch in Drei Annen Hohne wurde das Nationalparkzentrum verlassen. Im Schierker Rathaus stand dem Nationalparkförster ein Büro zur Verfügung, welches zum Sprechtag für Probleme und Anregungen genutzt werden konnte. Frau Hopstock hofft, dass sich das Verhältnis zum Nationalpark wieder verbessert, da dieser ein wichtiger Bestandteil ist.

 

Herr Härtel bedankte sich für den heutigen Abschnitt der Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes und führte aus, dass die Überlegung der Platzgestaltung in der Ortsmitte sehr wichtig sei, aber aufgepasst werden sollte, dass keine künstliche Inszenierung eines Marktplatzes geschaffen wird. Herr Härtel gab den Hinweis, dass der NP - Markt Dreh- und Angelpunkt des Marktplatzes ist, wie perspektivisch der gesamte Bereich gestaltet werden kann. Gerade in Orten unter 1000 Einwohnern findet oft ein Marktsterben statt. Nur durch die Anzahl der Touristen rechnet sich der Markt noch. Man sollte hier darauf achten, ob es perspektivisch über die nächsten 3 bis 5 Jahre hinaus noch Betreiber gibt, die den Markt am Leben halten wollen. Herr Härtel unterstützt auch die Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung, führte aber aus, dass es der Nationalparkverwaltung nicht anders als allen anderen Bereichen im Landesdienst Sachsen-Anhalts geht. Massiv wurde in den letzten 10 bis 15 Jahren Personal abgebaut, die Personalentwicklungskonzepte der Landesregierung sind katastrophal. Jede freie Stelle durch Renteneintritt wird nicht mehr nachbesetzt. Auch eine Nationalparkverwaltung ist irgendwann an dem Punkt, dass kaum Personal zur Verfügung steht, die gewünschten Informationsstände zu besetzen. Es müssen Mittel und Wege gefunden werden, dass die Möglichkeit besteht, Personal aufzufüllen, um den Bildungsauftrag gerecht zu werden.

 

Herr Winkelmann hob nochmals die Bedeutung hervor, dass der Ort Schierke am Nationalpark liegt. Der Ausgangspunkt zu diesem wurde gerade in den letzten Jahren stiefmütterlich behandelt. Dieses Thema muss mehr aufgegriffen werden, nicht nur im Ortsentwicklungskonzept, sondern für den Ort Schierke und seine Einwohner selber. Er fragte Frau Hopstock, welche Ideen innerhalb des Ortschaftsrates in den letzten Jahren entstanden sind und welche Ideen von den Schierkern selber kommen.

 

Frau Hopstock antwortete hierauf, dass es von 1500 Einwohnern in Schierke noch 570 gibt. Wenn in Schierke etwas passiert, dann sind es immer dieselben, die etwas tun. Im Ortschaftsrat gibt es engagierte Bürger. Auch die Altersstruktur muss bedacht werden. Hilfe von außen ist hier auf jeden Fall nötig. Das Engagement in Schierke ist sehr begrenzt, deshalb sind die Leute von außen, wie z. B. auch der neue Investor für die Luxushäuser so wichtig.

 

Herr Winkelmann merkte an, dass es unstrittig wichtig ist, dass jemand von außen investiv tätig wird, es gibt aber z. B. viele private Grundstücke, die zum Teil einen vernachlässigten Eindruck machen. Dies kann Herr Winkelmann nicht verstehen. Hier kann auch keine Stadt helfen, sondern das Engagement muss von den Einwohnern selber kommen.

 

Herr Richter führte zum Ortsentwicklungskonzept aus, dass es eine Ideensammlung sei und über die verschiedenen Bausteine muss diskutiert werden. In den letzten Jahren gab es in Schierke extrem viel Entwicklung. Der nächste wichtige Baustein ist der Bau der Seilbahn. Wenn die Seilbahn gebaut wird, ist dies ein riesen Sprung nach vorne. Wenn nicht, ist die Entwicklung Schierkes stark eingegrenzt. Dies sei sicher allen klar.

 

Frau Wetzel merkte an, dass es in den vergangenen Jahren die Bürgerinitiative „Zukunftswerkstatt Schierke“ gab, welche von allen Seiten ignoriert wurde. Diese Initiative hatte für die Entwicklung des Ortes Schierke eine Menge Vorschläge eingebracht. Die Protokolle hierzu hat Frau Hopstock alle bekommen. Der Ortschaftsrat hat sich mit der „Zukunftswerkstatt Schierke“ nicht beschäftigt. Es ging schon vor ca. 4 Jahren um die Verkehrsentwicklung, um die Weiterentwicklung des Kurparks, vor allem aber auch, wie man die Zuwegung an der Bode entlang Richtung Eisstadion attraktiv gestalten kann und wie kann man Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten schaffen kann. Auch ein Holzschnitzer Wettbewerb war mit Frau Clemens angedacht, bei dem Dinge für den Kurpark gestaltet werden sollten. Dies ist in anderen Orten durchaus üblich. Dies alles ist jedoch nie unterstützt wurden. Weiterhin merkte Frau Wetzel an, dass es mehr als hinderlich ist, dass falls die Seilbahn aus Gründen, die schon seit Jahren bekannt waren, nicht gebaut wird, nie über ein anderes Konzept nachgedacht wurden ist und man sich nur auf diese eine Konzept gestützt hat. Man sollte schnellstmöglich darüber nachdenken, dass im FFH - Gebiet nicht wie geplant bebaut werden kann und dass es einen Plan - B geben sollte. Der Plan B der Zukunftswerkstatt Schierke  war schon vor Jahren einen attraktiven Ortskern zu schaffen, den Ort in sich zu entwickeln. Dieser Schwerpunkt der Entwicklung Schierkes sollte nicht vom Winterberg abhängen.

 

Frau Tietz stimmte zu, dass bekannt war, dass es ein FFH - Gebiet und auch einen Nationalpark gibt. Die Herauslösung des Nationalparkstatus auf der Fläche, die jetzt noch  mit einem FFH - Status behaftet ist, ist eine Fläche, die überplant wurden ist und mit einer Ausnahmegenehmigung behandelt werden kann, wenn eine Prüfung erfolgt. Spekulationen über den Bau der Seilbahn sind zu diesem Zeitpunkt ein falsches Signal. Die Stadt Wernigerode und der Ort Schierke haben sich dazu bekannt den Winterberg zu entwickeln. Die Planungen liegen vor und wenn Fachmeinungen von Planern aufeinander treffen, sind diese fachlich und nicht politisch zu klären. Der Ausgang des Arbeitstreffens am morgigen Tag muss abgewartet werden. Niemand wird gezwungen Recht zu brechen und es wird sich auch nicht gegen geltendes Recht gestellt.

 

Herr Müller führte aus, dass die vorgebrachten Vorwürfe von Frau Wetzel an dieser Stelle unangebracht sind. Im Ortsentwicklungskonzept geht es nicht um die Seilbahn, sondern um die Entwicklung des Ortes. Der Schwerpunkt besteht aus einer Analyse des Ist – Zustandes hinsichtlich Tourismus und Unterbringung der vorhandenen Infrastruktur und die Aufwertung der Ortsmitte. Dies ist mit und ohne Seilbahn notwendig. Und das hat Herr Nadler in seinem Konzept zum Ausdruck gebracht und das wird unterstützt werden. Es ist wichtig an einem Strang zu ziehen, damit in Schierke eine wirkliche Ortsmitte geschaffen wird, unabhängig von der Seilbahn. Wichtig wäre aber auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Nationalpark.

 

Auch wenn es nicht ganz zum Ortsentwicklungskonzept passt, erinnerte Herr Albrecht daran, dass falls in Schierke alles nach Plan gebaut wird, ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in Wernigerode zu erwarten ist, welches geregelt werden muss. Der letzte Winter hat gezeigt, dass dies dringend nötig ist mit dem Landkreis eine Lösung zu finden. Er mahnte daran dies mit zu betrachten und am Ball zu bleiben.

 

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