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TOP 6 - Vorstellung der Feinkonzeption "Mimikry Wasserwelt und Spielplatz" Berichterstatterin: Silvia Schlecht
Wortprotokoll ...
Herr Gaffert begrüßte Frau Schlecht und übergab das Wort an Herrn Meling zu einer kurzen Einführung.
Herr Meling führte aus, dass im letzten Jahr das Grobkonzept für die Sommernutzung am Winterberg vorgestellt wurde. Dies war ein grobes Gesamtkonzept, um einen allgemeinen Überblick zu bekommen. Im Investitionsbestandteil der Stadt Wernigerode ist, neben dem Bau des Naturspeichersees, auch die Investition in die Wassererlebniswelt und in den großen Spielplatzbereich geplant. Inhaltlich wird er sich jedoch an der Gesamtausrichtung des Berges orientieren. Es gibt noch andere Bausteine, die private Investoren, u. a. die Winterberg Schierke GmbH, realisieren wollen, wie z. B. einen Kletterpark. Frau Schlecht hat die Gesamtkonzeption des Grobkonzeptes erstellt und zeichnet jetzt auch für die städtischen Investitionen verantwortlich. Der Investitionsbestandteil der Stadt, Wassererlebniswelt und MIMIKRY Spielplatz, wurde so verfeinert, dass die Detailunterlagen nun vorliegen, abgestimmt mit dem Fördermittelgeber und dem Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Sachsen-Anhalt.
Frau Schlecht stellte anhand einer Präsentation die Feinkonzeption der „MIMIKRY Wasserwelt und Spielplatz“ vor. Diese Präsentation kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht an das Protokoll angehängt werden.
Ausgangslage /Bergwelten Schierke
Die Bergwelten Schierke erzählen die Geschichte des Harzer Luchses. Das geplante „Nocturnalium“ ist in Deutschland einzigartig und ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einen spannenden Einblick in das verborgene Leben des nachtaktiven Tiers und den Harzer Wald.
Hochseilgarten und Spielplätze nehmen die Geschichten des Luchses ebenso naturnah wie spielerisch wieder auf, wie die Augmented Reality Fernrohre oder die actionreicheren Formate wie der Eulenflug über den See oder die Riesenrutsche. Das Ganzjahreserlebnis Bergwelten Schierke“ bietet –fokussiert auf Sportler und Familien – in allen Jahreszeiten ergänzend zu allen Winter- wie Sommersportarten naturnahe Erholung und Aktivität.
Der Spielplatz MIMIKRY ist an der Mittelstation der Bergwelten Schierke gelegen und frei für alle zugänglich. Er zieht sich bis zum Naturspeichersee hinab, ein Teil des Spielplatzes ist ein „Wasserspielplatz“. Der Hauptbereich und die Bereiche für die ganz kleinen Kinder sind in Nähe der Gastronomie an der Mittelstation verortet. Für die größeren Kinder ziehen sich die Spielbereiche am Waldrand bis hinunter zum Naturspeichersee. Die Aufenthaltsdauer wird ganz nach den unterschiedlichen Bedürfnissen ausfallen. Es ist ein kurzes Spielvergnügen von 10-30 Minuten denkbar, durch die vielfältigen Spielangebote ist es aber auch möglich hier 1-2 Stunden zu verbringen. Der Focus liegt auf Geschicklichkeit, Spaß, Bewegung, Sinneswahrnehmung und „Nachahmung”.
Eine Prämisse des MIMIKRY Spielplatzes ist die naturnahe Gestaltung der Spielanlagen (Holz, Granit, Sand, Weiden, Wasser usw.), eine weitere die für jede Altersgruppe geeigneten Spielmöglichkeiten, selbsterklärende Spielstationen, „Free flow“ – ein Einstieg ist überall möglich und keine lineare Abfolge der Stationen. Auch der Einbezug der Topografie, der ortstypischen Flora, von Waldbereichen, Wasser, Steinen ist eine weitere Prämisse. Der MIMIKRY Spielplatz soll darüber hinaus noch Plattform für zusätzliche Angebote sein, wie z. B. Suchspiele im Wald, Bewegungsprogramme für Kinder, betreute Angebote aus der Waldpädagogik, Themenpfaden durch den Wald, etc.. Betreute/angeleitete Angebote könnten z. B. sein: Vogelnester bauen, Weidentipis bauen, Wildkräuter sammeln, Suppe kochen, im Freien übernachten, Windorgeln, Baumtrommeln und Frühlingsflöten bauen.
MIMIKRY Leitmotiv / Thema
Das Thema: „MIMIKRY – sei geschickt wie die Tiere des Waldes!“ soll sich in jedem Spielangebot mit folgenden Effekten wiederspiegeln.
Die Spielangebote fordern jeweils zum Nachahmen des Verhaltens ausgesuchter Tiere des Waldes auf Vermitteln dadurch "nebenbei“ Wissenswertes aus der Tier- und Pflanzenwelt des Harzes. Die Spielangebote fördern die Geschicklichkeit. Sie fördern die Wahrnehmung von verschiedensten Naturelementen, sie schärfen die Sinneswahrnehmungen, Sie machen sensibel für Naturphänomene, Sie fördern die Kreativität, auch im Umgang mit Naturmaterialien, Sie fördern den Teamgeist und machen nicht zuletzt extrem viel Spaß. Die „Spielanleitung“ erfolgt über die Präsenz der jeweiligen Tiere, meist als überdimensionale Riesenskulpturen mit Landmark Charakter. Diese sind nicht separate Figuren zum Transport der „Anleitung“ sondern sind selbst Teil der Spielanlage und laden zum beklettern, bekriechen, bespringen ein.
Für den Spielplatz und für alle anderen Attraktionen wird sich eine hügelige Landschaft vorgestellt, die wieder Merkmale des Naturraumes Harz zurückerlangt. Bei der Landschaftsneugestaltung wäre dies einfach zu berücksichtigen: D. h., dass es außer Fichten noch weitere Bäume gibt, wie z. B. Buchen oder Birken, die natürlicherweise hier wachsen würden, Blumenwiesen, Bodendeckergewächse, Moose und Farne auf dem Waldboden, usw.. Als natürliche Schattenspender wird die Pflanzung von einzelnen Hainbuchen vorgeschlagen, ergänzt mit Sitzsteinen aus Findlingen vom Teichaushub – so entstehen naturnahe Ruheplätze und „Zuschauertribünen“ für die ganze Familie.
Herr Meling gab zwei Anmerkungen zu der Präsentation. Alle Spielgeräte, die gebaut werden, werden Spielgeräte sein, die für eine selbstständige Bespielung möglich sind. Sie werden alle so ausgelegt sein, dass sie von Kindern selber erschlossen werden können und nicht betreut werden müssen. Um den Ausschussmitgliedern ein Gefühl für die Dimension dieses Spielplatzes zu geben, führte Herr Meling aus, dass der Spielplatz an der Glasmanufaktur in Derenburg etwa ein Viertel von dem geplanten MIMIKRY Spielplatz ist. Die langfristige Betreibung des Spielplatzes wird nicht von der Stadt Wernigerode gewährleistet, sondern vom Seilbahnbetreiber. Dahingehend wurden Gespräche geführt und Herr Bürger es schriftlich zugesichert, dass dies im Rahmen der Verträge, die geschlossen werden müssen, vereinbart werden würde. Vom Land Sachsen-Anhalt würde diese Anlage mit 90% gefördert werden. Herr Meling geht davon aus, dass etwa 350.000 Euro benötigt werden, also der Eigenanteil der Stadt bei 35.000 Euro liegt. Im Vergleich kostet ein normaler Spielplatz in Wernigerode ca. 20-25.0000 Euro. Hiermit hätte man die Chance, mit einem Eigenanteil, der einem normalen Spielplatz entspricht, einen herausragenden Spielplatz zu bekommen, der sicher ein tolles Ganzjahresangebot sein wird.
Frau Dr. Tschäpe merkte an, dass Seerosen im Zusammenhang mit dem Harz nicht passend sind. Alles andere findet sie biotopisch gesehen wunderbar.
Herr Härtel fragte nach, ob die Installation der Großspielgeräte auch wirklich schon TÜV tauglich ist.
Frau Schlecht antwortete, dass alles so realisierbar ist, sie aber im Moment noch nicht TÜV genehmigt sind, da diese Spielgeräte so noch nirgendwo existieren, welches allerdings auch ein Alleinstellungsmerkmal ist. Es sind alles individuell für den Winterberg entwickelte Spielgeräte, bis auf das Spinnennetz, welches komplett DIN fähig ist. Alle anderen Spielgeräte wurden aber im Vorfeld mit verschiedensten Spielplatzbauern durchgesprochen, die bei der Planung mit ihrem fachlichen Input mitgewirkt haben, damit auch alles genehmigungsfähig ist.
Herr Jung merkte an, dass ihm das ganze Projekt außerordentlich gut gefällt. Den Kindern und auch Erwachsenen wird spielerisch versucht die Natur und die Tiere nahe zu bringen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark findet Herr Jung sehr positiv. Er erhofft sich durch diese Maßnahme, dass das Verständnis für den Nationalpark stärker geweckt werden kann. Die Einbeziehung des Beschneiungsteiches in der Sommernutzung findet Herr Jung ebenfalls sehr positiv.
Herr Meling ergänzte an dieser Stelle, dass die Gesamtanlage des Spielplatzes so konzipiert ist, dass sie nicht auf und ab gebaut werden muss. Sie ist an einem solchen Platz positioniert, dass sie dort auch im Winter verbleiben kann, zum Teil durch Schnee nicht benutzbar ist, andere Elemente aber auch im Winter genutzt werden können.
Frau Hopstock gefiel das Konzept auch ausgesprochen gut und sie bedankte sich bei Frau Schlecht. Herr Müller führte aus, dass er in Zusammenspiel mit dem Nationalpark einen pädagogischen Aspekt hinzufügen würde.
Herr Meling merkte hierzu an, dass sich die Stadt Wernigerode seit einem Jahr in einem gemeinsamen Prozess mit dem Nationalpark befindet, auch was die Entwicklung inhaltlicher Art angehen. Insbesondere aber auch das Thema, welches die gesamte Luchsentwicklung angeht. Bei diesem Thema, welches den Berg bespielen soll, ist der Nationalpark Partner der Stadt Wernigerode und wird miteinbezogen. Der Nationalpark sieht auch die Synergien, welche das Projekt bringen kann. Auch wir als Stadt haben grüne Angebote, wie z. B. das grüne Klassenzimmer im Harzmuseum, welches man beispielsweise auch in das Projekt integrieren könnte.
Herr Härtel fragte, ob der künstliche Speichersee auch wie überall, durch einen Maschendrahtzaun eingezäunt ist. Er fragte weiterhin, ob bei dem Eulenflug über den Speichersee möglicherweise ein Kind über dem eingezäunten Speichersee hängen bleiben kann. Auch wollte Herr Härtel wissen, ob der Wasserkreislauf, der aus dem künstlichen Speichersee kommen soll und auch wieder in den See abgeführt wird, ohne künstliche Pumpensystemen funktioniert.
Herr Meling antwortete hierzu, dass der Speichersee nicht eingezäunt werden wird. Als Beispiel nannte er den Speichersee am Wurmberg, der auch nicht eingezäunt ist. Er ist aber ein technisches Bauwerk und natürlich kein Badesee. Aber er wird im Sommer als Wasserfläche erlebbar sein und auch der Eulenflug kann über den See erfolgen. Dies ist auch mit den Fachplanern abgesprochen. Zur Frage des künstlichen Wasserlaufes aus dem See antwortete Herr Meling, dass er über die notwendigen Feuerlöschleitungen bis hoch zur Bergstation geführt wird. Dies sind Leitungen, die sowieso gelegt werden müssen und an einer bestimmten Stelle angezapft werden können um Wasser zu entnehmen. Dann fließt es unten wieder in den Speichersee und wird gepumpt.
Herr Schatz fand das Konzept interessant und beindruckend und fragte zu Herrn Melings Aussage, dass dies mittel- oder langfristig ein Investor übernehmen soll, über welchen Zeitraum hier gesprochen wird. Herr Meling antwortete, wenn die Stadt die Investition abgeschlossen hat, der Investor den Betrieb und die Bewirtschaftung übernimmt.
Frau Wetzel hatte eine Frage zum Schneiteich und der Wasserqualität. Da der Planschteich auch vom Schneiteich gespeist wird, möchte Frau Wetzel wissen, ob es einen Filter für die Verunreinigungen gibt. Des Weiteren führte Frau Wetzel aus, dass die Spielfiguren auf den Darstellungen gut aussehen, man aber leider nicht sehen kann, in welcher Dimension sie sich an den Berg fügen. Sie empfand die Figuren als zu hoch dimensioniert. Auf der Darstellung der Spielwasserwelt sah es so aus, als führe die Seilbahntrasse dort drüber. Sie fragte, ob dies so sei. Frau Schlecht antwortete, dass die Trasse seitlich versetzt daneben ist. Frau Wetzel fragte nach dem Abstand zwischen der Wasserspielwelt und den Gondeln.
Herr Meling sicherte Frau Wetzel zu, diese Information nachzureichen. Auf jeden Fall ist jedoch gewährleistet, dass die Seilbahn, die teilweise Aktionsflächen kreuzt, so hoch ist, dass es keine Beeinträchtigungen geben wird, da die Gondel ca. 3-4 m über den Aktivitätsflächen schwebt. Zur Frage der Filterung führte Herr Meling aus, dass natürlich Filter zum Einsatz kommen, da der See auch nur eine sehr geringe Tiefe hat. Herr Meling klärt aber mit den Technikern noch einmal ab, wie bei Verunreinigungen verfahren wird.
Herr Gaffert dankte Frau Schlecht für die Vorstellung des Konzeptes.