Herr Mänz informiert vorab, dass der Ortschaftsrat am Donnerstag, 21.01.2016, über das Verkehrskonzept für Schierke berät, die Ortschaftsratsmitglieder wohl noch nicht ganz überzeugt von einem Verkehrskonzept sind. Er schätzt das Vorliegen eines solchen Konzeptes jedoch für sehr wichtig ein.
Herr Weber informiert als Einführung, dass es mit dem heutigen Tage kein Verkehrskonzept für den Ortsteil Schierke gibt, lediglich ein Ortsentwicklungskonzept von 2010. Manche dort angesprochenen Punkte sind jedoch heute nicht mehr relevant. Im Ordnungsausschuss wurde sich jedoch bereits oft mit einzelnen Verkehrsfragen beschäftigt (z.B. bei Großveranstaltungen wie der Walpurgis oder über die Fußgängerzone), jedoch wurde kein einheitlich schlüssiges Verkehrskonzept erarbeitet.
In Schierke sind ebenfalls in den letzten Jahre zahlreiche Investitionen getätigt wurden, wodurch der Fahrzeugverkehr in Schierke ebenfalls zugenommen hat. In seinen Augen ist es nach 5 Jahren Ortsentwicklungskonzept an der Zeit, ein verkehrliches Gesamtkonzept für den Ortsteil zu erarbeiten.
Die Einbahnstraßenregelung in Schierke ist dabei eine häufig gestellte Frage. Aus diesem Grund stellt die Frage danach in der Beschlussvorlage einen reinen Prüfauftrag an die Verwaltung dar, ob die Einbahnstraßenregelung möglich ist oder nicht.
Nach Ansicht des Ausschussvorsitzenden ist es schwierig, sich im Ordnungsausschuss mit einzelnen verkehrlichen Fragen zu beschäftigen (z.B. einzelnen Verkehrszeichen). Bisher wurden immer nur einzelne Maßnahmen beschlossen.
Er bittet daher die Verwaltung darum, die Möglichkeit eines Verkehrskonzeptes für Schierke zu prüfen und ihre Gedanken zu Papier zu bringen.
Herr Mau begrüßt die Beschlussvorlage, sieht jedoch Probleme bei der Einbahnstraßenregelung. Er macht den Vorschlag, die Einbahnstraße ab dem Parkhaus so einzurichten, dass der Verkehr nur links Richtung Jugendherberge fahren kann. Weiterhin rät er, die Meinungen aus der Sitzung des Ortschaftsrates von Schierke zu berücksichtigen.
Herr Winkelmann merkt an, dass es Ziel sein muss, den touristischen Verkehr in das Parkhaus hinein zu leiten. Um dies zu erreichen, muss auch die Beschilderung verbessert werden. Er schlägt ebenfalls vor, den Fernverkehr aus dem Parkhaus rechts wegzuleiten. Seiner Meinung nach ist Brennpunkt des Verkehrs in Schierke der „Stern“ am Ortseingang, da alle Fahrzeuge über die Sandbrinkstraße geführt werden. Weiterhin führt er aus, dass nach Information von Herrn Nadler als Amtsleiter der Stadt- und Verkehrsplanung für die Erstellung eines Verkehrskonzeptes derzeit keine Personalkapazität vin seinem Amt vorhanden ist. Er weist auch darauf hin, dass mit einem solchen Verkehrskonzept nicht erst begonnen werden sollte, wenn die Schierke-Arena und der Winterberg fertiggestellt ist; das wäre in seinen Augen zu spät.
Herr Wurzel ergänzt hierzu, dass nicht nur für den Autoverkehr eine Lösung gefunden werden sollte, sondern auch der Fußgängerverkehr einer Optimierung bedarf (z.B. durch eine bessere Ausschilderung).
Herr Festerling ergänzt ebenfalls, dass der Busverkehr dann Berücksichtigung finden sollte.
Herr Friedrich führt aus, dass von dem 2010 erstellten Ortsentwicklungskonzept nicht mehr viel übrig geblieben ist. Die Nordumfahrung für Schierke steht langfristig jedoch noch zur Debatte. Diese wird auch benötigt, um die Ortsmitte zu beruhigen.
Weiter informiert er, dass es bereits ein verkehrliches Teilkonzept gibt, welches jedoch nicht abschließend ist. Er sagt zu, die Einbahnstraßenregelung noch einmal prüfen zu lassen. Er gibt hierzu jedoch zu bedenken, dass die Ortsmitte unter Umständen dann wieder belebt werden könne und keine Verkehrsberuhigung stattfinden kann. Ziel war es bisher, die Ortsmitte zu beruhigen und eventuell sogar eine Fußgängerzone dort einzurichten.
Nach Aussagen des Amtsleiters des Hoch- und Tiefbauamtes wird ein Gesamtkonzept für die Verkehrsführung im Zuge des Winterberges erarbeitet werden müssen.
Herr Friedrich ist ebenfalls der Ansicht, dass der Parksuchverkehr bestehen bleiben wird, so lange die privaten Parkflächen in Schierke noch vorhanden sind.
Zusammenfassend hält er fest, dass der Prüfauftrag zur Erstellung eines Verkehrskonzeptes für Schierke erfolgen kann, die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung jedoch kritisch wird.
Herr Fröhlich ergänzt zu den Ausführungen, dass das Problem sehr komplex ist. In Schierke sind viele Nebenstraßen, die es auch zu betrachten gilt. Er sieht weiterhin personelle Probleme bei der Erstellung eines Verkehrskonzeptes, da dies aus seiner Sicht mit einem Mitarbeiter im Ordnungsamt nicht zu leisten ist, weil dabei zahlreiche Aspekte beachtet werden müssen. Er steht einem externen Prüfauftrag positiv gegenüber, sieht aber große Schwierigkeiten bei einer Erstellung durch das Ordnungsamt.
Herr Friedrich bringt weiter an, dass auch die Kontrollen des ruhenden Verkehrs in Schierke mit der derzeit bestehenden Personaldichte nicht verstärkt werden können.
Er verlässt die Sitzung um 18:35 Uhr.
Herr Steimecke merkt an, dass für Schierke doch eigentlich schon zahlreiche Konzepte erstellt wurden. Auch in 2016 stehen zahlreiche Baumaßnahmen an, die einer verkehrlichen Betrachtung bedürfen. Für ihn ist der Sinn eines Verkehrskonzeptes fraglich, wenn es aufgrund der Baumaßnahmen unter Umständen wieder geändert werden muss.
Herr Winkelmann vertritt die Ansicht, dass für 50.000 € kein externes Büro mit der Erstellung eines solchen Konzeptes beauftragt werden muss. Bereits durch einfache Maßnahmen könne das Ordnungsamt die Verkehrsführung regeln. Als Beispiel führt eine ordentliche Beschilderung an. Für ihn sollte mit wenigen Mitteln das Größtmögliche erreicht werden.
Herr Mänz spricht sich ebenfalls gegen einen Auftrag an ein externes Büro aus. Er ist der Meinung, dass man den Vorschlag von Herrn Mau zur Einbahnstraßenregelung einmal prüfen könnte und zunächst versucht werden sollte, den Verkehr durch die Beschilderung zu regeln. Er schlägt vor, bei den geplanten Baumaßnahmen in 2016 die Fahrzeuge aus dem Parkhaus nach rechts zu lenken, die Baufahrzeuge dann nach links.
Herr Weber bittet zusammenfassend darum, dass die Verwaltung in einem Konzept den Ist-Stand und die die Vorhaben der nächsten Jahre einmal zusammenstellt. Ebenfalls sollen die großen Zielvorstellungen in Baulicher und verkehrlicher Sicht festgehalten werden. Er bittet ebenfalls darum, den Stadträten durch dieses Konzept die Möglichkeit zur Mitgestaltung einzuräumen.
Weiterhin findet er den Vorschlag von Herrn Mau zur Einbahnstraßenregelung gut und sagt eine Konkretisierung des Punktes 2 der Beschlussvorlage durch den Verfasser zu.
Der Bau- und Umweltausschuss hat in seiner Sitzung am 18.01.2016 die Beschlussvorlage mit knapper Mehrheit abgelehnt (3 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung).