In der letzten Beratung des Kulturausschusses hatte Herr Schatz gebeten, das Projekt der „essbaren Stadt“ Andernach vorzustellen. Zu Beginn zeigte er 2 Fernsehbeiträge des SWR und der Deutschen Welle über das Projekt. Man sollte darüber nachdenken, was übernommen werden könnte, was zu Wernigerode passt, so Herr Schatz.
Um 17:50 Uhr traf Frau Gorr ein und übernahm die Leitung der Beratung. Sie begrüßte Herrn Schmidt, Leiter Grünanlagen und erteilte ihm zu diesem Thema das Wort. Er gab zu bedenken, dass die Umsetzung dieses Projektes in Wernigerode ungleich schwieriger ist, da die schweren, lehmigen Böden in Wernigerode nicht für den Gemüseanbau geeignet sind. Auch sind die Pflanzen in den Rabatten stark durch CO² und Tierkot und -urin belastet. Zudem möchte er die bunten Blumenrabatten der „bunten Stadt“ nicht missen.
Bei Erkundigungen bei den Kleingärtnern hat er erfahren, dass 150 Gärten im Landkreis und 30 in Wernigerode ohne Pächter sind. Aus seiner Sicht kann Gemüseanbau nur in dem geschützten Bereich des Kleingartens gelingen.
Den Anbau von Wildpflanzen könnte er sich auf den Wiesen im Wohngebiet Harzblick vorstellen. Diesen Vorschlag begrüßte Herr Schatz.
Beim Obstanbau agiert die Stadt Wernigerode in den letzten Jahren vorbildlich, denn jedes Jahr werden ca. 30 bis 40 alte Obstsorten gepflanzt. Schon jetzt laden große Obststreuwiesen entlang der Holtemme die Bürger ein, sich mit Obst zu versorgen. Damit sich die Bienen an den Wildblumen auf den Wiesen um Wernigerode bedienen können, werden diese nur einmal spät im Jahr gemäht.
Frau Gorr bittet darum, auf der nächsten Beratung des Stadtelternrates anzuregen, dass eventuell Schulen Patenschaften für verwaiste Kleingärten übernehmen.
Herr Minich berichtete von einem Projekt der Oskar-Kämmer-Schule in Halberstadt, die Kleingärten an ALG II-Empfänger abgibt. Er könnte sich das auch für Wernigerode vorstellen.
Abschließend empfahl Frau Gorr, das Thema in den Fraktionen und auch im Umwelt- und Bauausschuss zu beraten.