Zu diesem TOP war Herr Rudo, Baudezernent, eingeladen. Bevor er das Wort ergriff, bat Herr Heinrich, noch drei grundsätzliche Bemerkungen zu äußern. Er wies daraufhin, dass es sich bei dem vorliegenden Konzept um die Konkretisierung eines Bestandteils des Ortsentwicklungskonzeptes Schierke handelt, dass das Konzept gemeinsam mit den Umweltverbänden, dem Nationalpark und der Stadt Braunlage entwickelt wird und dass es sich bei dem Projekt nicht um ein Sportkonzept, sondern um ein touristisches handelt. Der Freizeitsport steht dabei im Vordergrund.
Herr Rudo ergänzte, dass nicht ausschließlich ein Wintersportgebiet entwickelt werden soll, sondern ein Ganzjahreserlebnis geschaffen werden soll. Die Vorlage dient dazu, die Planungen zu qualifizieren.
Frau Gorr berichtete, dass dieses Konzept Thema des letzten „Runden Tisch Sport“ am 7. Juni 2012 war. Ergebnis der Diskussion war, dass das Ganzjahreserlebnisgebiet „Winterberg“, auch wenn es ausschließlich touristische Aspekte verfolgt, perspektivisch in die Sportstättenleitplanung der Stadt Wernigerode und ihren Ortschaften als Wintersportgesamtkonzept mit Zwölfmorgental und Drei-Annen-Hohne Eingang finden soll (siehe bereits beschlossene Gliederung der neuen Sportstättenleitplanung). Außerdem wurde von den Mitgliedern des „Runden Tisch Sport“ ausdrücklich der Wunsch formuliert, dass Wintersport-Experten aus der Region bei den Planungen hinzugezogen werden.
Grundsätzlich würde er es begrüßen, dass in Schierke etwas passiert – so Herr Diesener. Aber ihm würden keine Zahlen und Fakten vorliegen, aus denen zu erkennen ist, was eigentlich beschlossen werden soll. Herr Rudo erklärte daraufhin, dass es sich bei der Druckvorlage um die Ermächtigung zur Führung von weiteren Gesprächen, zur Prüfung betriebswirtschaftlicher Aspekte und zur Investorensuche handelt. Ausdrücklich betonte er, dass es nicht um eine Generalbevollmächtigung zur Umsetzung des Konzeptes geht. Daraufhin wandte Herr Diesener ein, dass alle weiteren Prüfungen und Planungen aber Kosten verursachen. Er fragt, ob das sinnvoll ist, da viele Experten bereits geäußert haben, dass der Hang zu flach ist und ohne den Lückenschluss nach Braunlage das Projekt unzweckmäßig sei.
Nach Ansicht von Herrn Wiecker stellt die Umsetzung dieses Projektes eine einmalige Chance für Sachsen-Anhalt dar, ein touristisches Angebot zu schaffen, was seinesgleichen sucht. Es geht bei dem Winterberg-Konzept nicht nur um Abfahrtsski, sondern auch um das Naturerlebnis, bei schönen Wetter Ski zu fahren. Entstehen wird keine alpine Rennstrecke, sondern ein Wintersportgebiet, das auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern zugeschnitten ist. Abschließend betonte er, dass man diese Chance nutzen sollte. Frau Gorr ergänzte, dass unbedingt die Zielgruppen definiert werden sollten und dann das Konzept auf diese ausgerichtet werden soll.
Frau Tannert interessierte der Gesprächsstand mit Braunlage und warum zum jetzigen Stand ein
Lückenschluss nicht möglich ist. Darauf antwortete Herr Rudo, dass Braunlage ein eigenes Projekt verfolgt und sie ihre eigenen Planungen durch Veränderungen nicht gefährden wollen. Es besteht eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft, aber ihr Projekt ist in der Realisierung wesentlich weiter als das Winterberg-Konzept.
Im Einvernehmen mit allen Ausschussmitgliedern stellte Frau Gorr die Beschlussvorlage 027/2012 mit folgenden Protokollnotizen zur Abstimmung:
- Bei der Planung sollen Wintersport-Experten der Region mit einbezogen werden
- Zunächst Prüfung der sogen. Ko-Kriterien (u.a. Umweltaspekte, Wirtschaftlichkeit)
- Begleitung der weiterführenden Planung durch den Kulturausschuss
Mit 6 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen hat die Vorlage mit der Protokollnotiz die Empfehlung des Ausschusses erhalten.