Begründung:
Anfang Juni 2015 hat die Stadt Wernigerode ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. In dem Bericht werden zahlreiche und vielfältige Aktivitäten in den Bereichen Stadtentwicklung und Mobilität, Soziales, Familien, Demografie und Bildung, Klimaschutz, Energie und biologische Vielfalt, Wirtschaft sowie Tourismus und Kultur vorgestellt. Insgesamt zeigt der Bericht, dass die Stadt Wernigerode auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung schon viel erreicht hat.
Die Vielfalt der Aufgaben einer Kommune im 21. Jahrhundert macht eine klare Zieldefinition erforderlich: Wo will die Stadt in 10 oder 15 Jahren stehen? Welche Anstrengungen müssen unternommen werden, um den zukünftigen Herausforderungen wie beispielsweise dem demografischen Wandel, der Integration von Flüchtlingen, der Globalisierung oder der Digitalisierung gerecht werden zu können?
Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt Wernigerode das Ziel gesetzt, eine Gesamtstrategie für die nachhaltige und somit zukunftsfähige Entwicklung der Stadt zu erarbeiten und umzusetzen. Die Gesamtstrategie soll als inhaltliche Grundlage für die Planung, Steuerung und Berichterstattung im Rahmen des doppischen Haushalts- und Rechnungswesens dienen. Angestrebt werden soll somit ein Instrument, das die Entscheidungsprozesse der Stadt Wernigerode entsprechend der verabredeten Ziele und im Rahmen der verfügbaren finanziellen Ressourcen steuern kann.
Kompetenter Partner für unsere Stadt ist die Bertelsmann Stiftung. Sie erarbeitet derzeit ein Projekt „Monitor Nachhaltige Kommune“ für die Bundesrepublik. Im Auftrag und gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung wird hierfür das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) während der Pilotphase des Projekts eine Ermittlung von Kernindikatoren in den für nachhaltige Entwicklung zentralen Handlungsfeldern durchführen. Dadurch sollen den Kommunen geeignete Indikatoren für die Messung bestimmter Sachverhalte zum Thema „Nachhaltigkeit“ vorgeschlagen und realistische Maßstäbe für die Selbsteinstufung geliefert werden. Einblicke in die Prozesse des Nachhaltigkeitsmanagements werden darüber hinaus durch eine Befragung der Verwaltungschefs in den Kommunen hergestellt. In die Indikatorenerhebung und die Befragung sollen alle Landkreise und Städte bzw. Gemeinden in Deutschland mit mindestens 5.000 Einwohnern einbezogen werden. Der Monitor soll so praxisgerecht wie möglich gestaltet werden.
Die Bertelsmann Stiftung kam im August 2015 auf die Stadt Wernigerode zu, da diese sich aus ihrer Sicht aufgrund der guten Vorarbeiten und der dynamischen Entwicklung als Modellkommune eignet. Sie hat angeboten, die Stadt bei der Entwicklung der Gesamtstrategie fachlich zu begleiten. Die Ergebnisse des Monitors Nachhaltige Kommune fließen in das Projekt der Stadt Wernigerode ein, und die Ergebnisse in Wernigerode werden wiederum für den Monitor genutzt. Die Stiftung kann folgende Kompetenzen in das Projekt einbringen:
- Fachliche Kompetenzen: Neue Steuerungsmodelle, Strategisches Management, Nachhaltigkeitsmanagement und Finanzmanagement in Kommunen;
- Methodische Kompetenzen: Projektmanagement, Planung und Steuerung von (Veränderungs-) Prozessen, Kommunikation und Moderation.
Seit Beginn der 90er Jahre hat die Bertelsmann Stiftung eine Vielzahl an Projekten zur Entwicklung neuer Steuerungsmodelle (vor allem in Verbindung mit interkommunalen Leistungsvergleichen) durchgeführt. Ab dem Jahr 2000 hat sich die Stiftung darüber hinaus intensiv mit Fragen des strategischen Managements in Kommunen beschäftigt. Aktuelle Schwerpunkte der Stiftungsarbeit liegen in den Bereichen Demografischer Wandel, Bürgerbeteiligung, Finanzen und Nachhaltigkeit.
Die Stadt Wernigerode erhält Sonderkonditionen für die Zusammenarbeit und kann deshalb vielfältig profitieren.
Gaffert
Oberbürgermeister