Herr Treuthardt, Herr Söchting und Herr Grunau stellen sich und ihre Funktion in der Feuerwehr kurz den Ausschussmitgliedern vor.
Laut Herrn Treuthardt (Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz) sind in Wernigerode und den Ortsteilen insgesamt 5 Feuerwehren vorhanden. Die Einsatzfläche erstreckt sich auf 150,2 km². In den Feuerwehren gibt es insgesamt 210 aktive Einsatzkräfte, von denen 19 hauptamtlich eingesetzt sind. In 2023 wurden über 1000 Einsätze abgearbeitet. In diesem Jahr wurden bisher schon mehr Einsätze abgearbeitet als zum gleichen Zeitpunkt in 2023.
Die Kinder- und Jugendfeuerwehr ist sehr gut besetzt. Leider erfolgt bei wenigen der Übergang in den aktiven Einsatzdienst.
Herr Söchting als Stadtwehrleiter umreißt kurz die Einsatzzahlen der letzten Jahre. 2022 arbeiteten die Kameraden 949 Einsätze ab, 2023 schon 1003. In 2024 sind es schon 600 Einsätze bisher. Es werden mit Sicherheit mehr Einsätze werden als 2023.
Eine Vielzahl dieser Einsätze wird durch die hauptamtliche Wachbereitschaft abgearbeitet, aber auch zahlreiche ehrenamtlichen Kräfte sind im Einsatz.
Er wünscht sich vom Ordnungsausschuss Unterstützung für feuerwehrspezifische Themen (z.B. der Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses in Wernigerode). Er verdeutlicht, dass die Kameraden manche Arbeitsmaterialien einfach benötigen. Auch das Thema Dekontimination ist sehr zu beachten, denn neue Studien zeigen, dass der Ruß krebsfördernd sein kann. Daher ist es sehr wichtig, eine entsprechende Trennung der Einsatzkleidung vorzunehmen und diese entsprechend zu lagern.
Herr Treuthardt ergänzt, dass der Brandschutzbedarfsplan Voraussetzung ist, um Fördermittel aquirieren zu können.
Frau Gorr richtet ihren Dank an die Kameraden für ihr Erscheinen und die kurze Vorstellung. Sie möchte wissen, wie viele Fehlalarme bei den Einsatzzahlen dabei waren.
Herr Treuthardt teilt mit, dass Alarme z.B. in Altenheimen nicht unbedingt Fehlalarme sind. Durch z.B. Rauch ausgelöste Alarme zählen für die Kameraden als Einsatz. Mutwillig ausgelöste Alarme und damit Fehlalarme sind jedoch recht wenig.
Herr Grunau ist Ausbildungsverantwortlicher der Feuerwehr in Wernigerode und stellvertretender Stadtwehrleiter. Die standortbezogene Grundausbildung erfolgt vor Ort. Eine spezialisierte Ausbildung, z.B. für die Atemgeräteträger, erfolgt beim Landkreis Harz. Weitere Ausbildungen durch das Land Sachsen-Anhalt erfolgen in Heyrothsberge.
Er verdeutlicht jedoch, dass auf allen Ebenen die finanziellen Mittel sowie das entsprechende Personal fehlt. Auch die Digitalisierung schreitet immer mehr voran. Die Technik dafür ist vorhanden, aber die Schulung für die Kameraden gestaltet sich zum Teil schwierig. Die Technik muss jedoch von qualifizierten Personen bedient werden.
Es ist daher wichtig, die Ausbildungen kontinuierlich an die vorhandenen Gegebenheiten anzupassen.
Herr Baake fragt nach, ob die Einsatzbereitschaft trotz des Nachwuchsproblems gewährleistet ist.
Diese ist laut Herrn Söchting derzeit gewährleistet. Es ist daher wichtig, die Einsatzkräfte zu motivieren. Dies erfolgt u.a. durch vernünftige Einsatztechnik.
Herr Dorff ergänzt, dass die Einsatzbereitschaft in der Brandschutzbedarfsplanung schriftlich niedergelegt ist. Die derzeit vorhandenen Kameraden sind sehr aktiv.
Frau Gorr gibt den „neuen“ Ausschussmitgliedern den Hinweis, sich einmal mit der Brandschutzbedarfsplanung auseinanderzusetzen. Vielleicht kann es als Anlage ans Protokoll angefügt werden.
Herr Treuthardt teilt mit, dass die Brandschutzbedarfsplanung 177 Seiten umfasst. Im Jahr 2026 muss diese erneut beschlossen werden. Eventuell kann den Ausschussmitgliedern ein Link zur Brandschutzbedarfsplanung zur Verfügung gestellt werden.
Protokollnotiz:
Link zur Risikoanalyse und Brandschutzbedarfsplanung der Feuerwehr der Stadt Wernigerode – Beschluss Stadtrat Wernigerode 036/2022
20220531_RAEndfassungL__Wernigerode_Risikoanal.pdf
Frau Gorr möchte weiterhin wissen, wie es um die Probleme steht, die durch die zunehmende E-Mobilität entstehen und ob es Fortbildungen zu dieser Thematik vor Ort gibt.
Herr Grunau erläutert, dass es verschiedene Stufen entsprechend der Ausbildung in Heyrothsberge gibt. Hinzu kommen Weiterbildungen und Schulungen vor Ort. Auch über die Feuerwehr-Unfallkasse gibt es Fortbildungsangebote.
Herr Schult fragt nach, welche Fachdienste in Wernigerode vertreten sind.
Herr Treuthardt erläutert die unterschiedlichen Fachdienste. Verschiedene Feuerwehren bilden einen Zug. Im Waldbrandzug ist z.B. die Feuerwehr Minsleben vertreten; die Feuerwehr Silstedt gehört zum Zug „ABC Gefahrgut“.
Herr Schult möchte wissen, ob die Möglichkeit bestünde, eine Ausschusssitzung im Feuerwehrgerätehaus in Wernigerode durchzuführen, evtl. mit einer kurzen Führung.
Dies sollte nach Ansicht des Ausschussvorsitzenden möglich sein.