Frau Theuring begrüßt Frau Blume und Frau Borchert von Frauenzentrum Wernigerode.
Frau Köhler informiert, dass ein Vertrag besteht mit dem Frauenzentrum bis 31.12.2023. Zuschüsse in Höhe von 7.300,00 € wurden gewährt, davon 3.800,00 € aus dem Bereich Amt 50 und 3.500,00 € aus dem Bereich Gleichstellung. Ein Antrag auf Förderung für das Jahr 2024 in Höhe von 10.200,00 € liegt vor, dieser würde mit 5.250,00 € aus dem Bereich Amt 50 und mit 4.950,00 € aus dem Bereich Gleichstellung finanziert werden. Frau Köhler berichtet, auch im Frauenzentrum gibt es Veränderungen für seine weitere Perspektiven.
Hierzu führt Frau Borchert aus:
Das Frauenzentrum Wernigerode wird zum 31.12.2023 aus dem Gebäude in der Breiten Straße 84 ausziehen (das Gebäude wird kernsaniert, der Mietvertrag wurde dem Frauenzentrum gekündigt) und in neue Räumlichkeiten in die Marktstraße 11 umziehen. Diese sind flächenmäßig zwar kleiner, aber zentral gelegen und gut zugänglich auch für Menschen mit Handicap. Die neuen Räumlichkeiten erfüllen die Anforderungen des Landes. Mit dem Umzug muss aufgrund des geringeren Platzes leider der „Sozialshop“ eingestellt werden, was sehr schade ist, weil es ein sehr gut angenommenes Angebot war. Zur Eröffnung des Frauenzentrums in den neuen Räumlichkeiten ist ein Tag der offenen Tür geplant, ein Großteil des etablierten Programmes soll erhalten bleiben.
Frau Borchert hebt hervor, dass Frauenzentren neben Frauenhäusern und -beratungstellen ein wichtiger Teil des Hilfesystems zum Schutz von Frauen vor Gewalt sind. Sie haben die Aufgabe der niedrigschwelligen Beratung von Frauen, der Vermittlung von Informationen an Frauen und ganz verstärkt die Aufgabe zur Schaffung von Angeboten für Frauen zur Prävention vor Gewalt.
Frau Borchert berichtet, dass 2023 die vom Frauenzentrum initiierte Ausstellung „Was ich anhatte“ sehr gut besucht war, ebenso die angebotenen Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse für Frauen und Mädchen. Die zurzeit gerade stattfindenden „Orange-Day“-Aktionen zum „Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen“ sollen auch 2024 fortgesetzt werden. Ebenso sind 2024 weitere WENDO-Kurse geplant. In der Zeit von Januar – März 2024 wird es in der Hochschule Harz die Ausstellung „Lichter im Dunkeln – Frauen im Holocaust“ zusammen mit einer Begleitveranstaltung geben. Weiterhin ist ein neues Format für das Umfeld von von Gewalt betroffenen Frauen geplant.
Um Hinweisen auf Einkommensunterscheide nachzugehen, ist 2024 ein Seminar „Geld und Haushalt“ der Sparkassen geplant. Zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten wird der Frauentag mit einem Kulturprogramm sowie Diskussion gestaltet, im April 2024 ist ein Kabarettprogramm zum Thema Klimawandel vorgesehen. In Zusammenarbeit mit den „Volkslichtspielen“ ist eine Frauenfilmreihe geplant. Neu ist weiterhin ein Gesprächskreis zum Thema „Biografie-Arbeit“, der die Lebensgeschichten von Frauen aufgreifen soll. Eine Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit zu den Themen „Frauen im Erwerbsleben“ sowie „Berufsfindung für junge Mädchen“ ist geplant.
Im 2. Halbjahr 2024 wird es als weiteres neues Angebot eine zertifizierte Mobbing- und Konfliktberatung geben. Diese Beratung können auch Männer in Anspruch nehmen.
Frau Borchert bittet die Ausschussmitglieder um Zustimmung zur Vertragsverlängerung für das Frauenzentrum Wernigerode.
Frau Hofmann hebt das Frauenzentrum als wichtige Anlaufstelle für Frauen in der Innenstadt und als Kooperationspartner hervor.
Frau Dr. Tschäpe fragt, wie das Frauenzentrum versucht, die Frauen zu erreichen.
Frau Borchert antwortet, über Pressemitteilungen zu Bildungsfahrten und Veranstaltungen, über die Social-Media-Kanäle der Stadt Wernigerode sowie über Mundpropaganda in den Gruppen, die bereits im Frauenzentrum sind. Auch bieten die kontinuierlichen Öffnungszeiten einen festen Anlaufpunkt, und es werden Informationen über einen E-Mail-Verteiler verschickt.
Frau Theuring fragt, ob die Kosten für die neuen Räumlichkeiten höher ausfallen werden.
Frau Borchert sagt, die Räumlichkeiten in der Marktstraße sind ein gutes Angebot, es ist bezahlbar, aber trotzdem wurde eine Erhöhung des Zuschusses beantragt.
Frau Dr. Tschäpe fragt, ob es eine Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund gibt.
Frau Borchert verneint dies.
Frau Köhler erläutert, dass es vorrangig eine Zusammenarbeit mit dem Bereich Soziale Dienste der Stadt – Frauenschutzwohnung gibt. Das Frauenzentrum ist für hilfesuchende Frauen oft die erste Anlaufstelle, bevor sie an die Beratungsstelle der Sozialen Dienste der Stadt weitervermittelt werden.
Frau Barner fragt nach, ob es richtig ist, dass es 7 Frauenzentren gibt. Frau Borchert führt aus, es sind 7 Frauenzentren in Sachsen-Anhalt, diese sind neben Wernigerode in Halle, Magdeburg, Bitterfeld, Halberstadt, Dessau und Burg.
Frau Köhler fasst zusammen, es liegt ein Antrag des Frauenzentrums auf Vertragsverlängerung bis 31.12.2024 vor mit Antrag auf Förderung in Höhe von 10.200,00 €, dies entspricht einer Erhöhung um 2.900,00 € zum Vorjahr, entsprechend der geplanten Erweiterung der Beratungs- und Präventionsangebote sowie Mobbingberatung im 2. Halbjahr 2024.
In der folgenden Abstimmung stimmen die Ausschussmitglieder einstimmig (6 Stimmen) einer Fördersumme in Höhe von 10.200,00 € für das Jahr 2024 zu.