Herr Fischer, neuer GF der HVB, erläutert den aktuellen Sachstand. Die Ergebnisse der Bilanz 2018 werden erst nach der Aufsichtsratssitzung öffentlich dargestellt, somit kann er heute dazu keine Auskünfte erteilen. Im Unternehmen sind 300 Beschäftigte, davon 230 Busfahrer tätig. Herr Fischer hat es sich zum Ziel gesetzt, das Unternehmen zukunftssicher zu gestalten. Das betrifft den Einsatz von Gasbussen und Elektrobussen. Die Flotte sei veraltet und bereits im Dezember werden 6 moderne Busse gegen 6 alte Busse ausgetauscht. Im nächsten Jahr werden 9 neue Gasbusse und 2 junge gebrauchte Dieselbusse für den Standort Quedlinburg angeschafft, da es in Ouedlinburg keine Gastankstelle gibt. Die HVB setzt bei Neuanschaffungen darauf, ab 2023 klimaneutral zu sein. Perspektivisch wird ein Elektrobus eingesetzt werden. Herrn Fischer ist es wichtig, den touristischen Kreisverkehr: Parkhaus, Arena, Bahnhof, in Schierke aufrecht zu erhalten. Er verdeutlicht, dass es unverständlich sei, dass der Umsatzsteuersatz für HATIX in voller Höhe erhoben werde. Eine neue Konzeption für die Veränderung und Verbesserung des Fahrplanes würde demnächst erstellt werden.
Der stellv. Vorsitzende, Herr Baake (Fraktion SPD), möchte wissen, ob der Einsatz des Elektrobusses ein Werbeinstrument sei.
Herr Fischer sagt, dass Voraussetzung für den Einsatz eines Elektrobusses das Vorhandensein einer Ladestation mit ausreichender Kapazität sei, somit kann man gegenwärtig mehr von einem Werbeinstrument ausgehen.
Herr Mänz (Fraktion CDU) weist ausdrücklich darauf hin, dass Wernigerode noch weitere Ortsteile hat und bittet darum, dass diese bei allen Planungen mit einbezogen werden, damit auch hier zukünftig gute Busverbindungen bestehen.
Herr Thurm (Fraktion H&G/&FDP) verlässt die Beratung um 17:55 Uhr.
Herr Wagener, GF HSB, erläutert, dass die Grundlage der wirtschaftlichen Tätigkeit, der traditionelle Dampflokbetrieb sei, was auch so bleiben wird. Es gibt 9 Gesellschafter. Von der Brockenbahn kämen 60 % der Einnahmen. Verlustträchtige Strecken würden zu 30 % durch die Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen finanziert und die restlichen 10 % von den Gesellschaftern. Im Unternehmen werden von ursprünglich 380 MA im Jahr 1990, nun aktuell noch 280 Mitarbeiter, davon 14 Auszubildende, beschäftigt.
Für das Unternehmen ist es ein zentrales Thema Personal zu gewinnen und zu halten. Die HSB kann durchschnittlich nur 20 % weniger Gehalt bezahlen, als Mitanbieter. Dieser Sachverhalt und grundsätzlich fehlendes Personal, insbesondere von Lokführern, führen zu Schwierigkeiten. Daher besteht dringender Handlungsbedarf - vordringlich zur Erhöhung der Gehälter. Die Stammeinlage der Stadt Wernigerode als Gesellschafter sollte daher unbedingt erhöht werden. Auch die Wartung und Instandsetzung der Streckennetze sei sehr kostenintensiv. Ein weiterer immenser Kostenfaktor ist die Wartung und Instandsetzung der Lokomotiven. Diese müssen alle 8 Jahre komplett zerlegt und gewartet werden. Das erfolgte bisher in Meiningen. Mit dem Baustart für die Werkstatt, am 04.10.2019, auf dem Ochsenteichgelände, sollen diese Arbeiten zukünftig größtenteils in Wernigerode durchgeführt werden und nur noch teilweise in Meiningen.
Herr Prof. Zimmermann (B 90/ DIE GRÜNEN) möchte wissen, ob sich durch den Bau der Werkstatt in Wernigerode, die finanzielle Lage der HSB verbessern würde.
Herr Wagener antwortet, dass sich die Wartungskosten pro Lok verringern würden, aber die Investitionskosen dem gegenüber stünden.