Herr Fischer führt in die Beschlussvorlage ein und informiert, dass es um einen Betrag von 70.000 € für die Beräumung des Schadholzes geht. Durch den Oberbürgermeister wurden in diesem Zusammenhang bereits 30.000 € in eigener Zuständigkeit bereitgestellt.
Ursache für die überplanmäßige Ausgabe ist, dass sich der Wald derzeit in einer Stresssituation befindet. In Gesprächen mit dem Landesforstamt wurde darauf hingewiesen, dass bei einer Beschädigung des Stadtwaldes die Stadt Wernigerode verpflichtet ist, das Schadholz zu entfernen und somit auch einer Vermehrung des Borkenkäfers entgegenzuwirken.
Weiterhin ist die Lage am Holzmarkt auch angespannt: die Holzpreise sind in der letzten Zeit zum Teil um 50 % gesunken, so dass ein Verkauf am Markt nicht möglich ist. Vor diesem Problem steht jedoch nicht nur die Stadt Wernigerode als Waldbesitzer, sondern auch die privaten Waldeigentümer.
Herr Fischer weist ebenfalls darauf hin, dass der Stadtwald einen Teil des Anlagevermögens der Stadt Wernigerode darstellt. Auch aus diesem Grund sollte eine ordentliche Bewirtschaftung erfolgen.
Zur aktuellen Situation teilt er mit, dass bis Mitte Mai das Geld ausgereicht hat, um das Schadholz aus dem Wald herauszuholen. Nun mussten die Arbeiten jedoch unterbrochen werden. Mit der vorgeschlagenen überplanmäßigen Ausgabe werden die Arbeiten wahrscheinlich bis zum Herbst weitergeführt werden können. Da die Wetterlagen jedoch niemand genau vorhersagen kann, kann es ggf. noch zu einer weiteren überplanmäßigen Ausgabe kommen.
Im Übrigen wurde Wernigerode für das Jahr 2019 auch als Waldhauptstadt durch den PEFC ausgezeichnet.
Er bittet daher bei den Ausschussmitgliedern um Zustimmung zur Beschlussvorlage.
Herr Winkelmann fragt nach, wie es sich mit den entsprechenden Aufforstungen verhält und welche Summen da auf die Stadt Wernigerode zukommen könnten.
Herr Fischer informiert, dass Aufforstungen regelmäßig stattfinden. Eine Summe ist jedoch schwer zu beziffern.
Herr Friedrich ergänzt, dass derzeit eine neue Forsteinrichtung (Planungen für die nächsten 6 bis 8 Jahre) läuft. Hauptsächliche Aufgabe wird dabei der Abtransport des Schadholzes sein. Nach seiner Aussage ist die Nationalparkverwaltung auch dabei, die Schäden zu beseitigen und auch an den Grenzen des Nationalparks gegen den Borkenkäfer zu begiften.
Laut Herrn Fischer soll die Forsteinrichtung vermutlich bis Ende Juli abgeschlossen sein.
Der Ausschussvorsitzende beantragt Rederecht für Herrn Bergmann, Sachkundiger Einwohner.
Dies wird durch die Ausschussmitglieder einstimmig erteilt.
Herr Bergmann ist sachkundiger Einwohner im Bau- und Umweltausschuss und Jäger. Aus seiner fachlichen Sicht ist die Unterstützung dieser Beschlussvorlage ganz wichtig. Während seiner Recherchen hat er ebenfalls festgestellt, dass der angegebene Preis von 20,00 € pro Festmeter deutschlandweit derzeit üblich ist. Jedoch findet er einen Satz unter dem Diagramm zu weitläufig formuliert.
Die Abfuhr des Holzes erfolgt durch das Sägewerk aufgrund vertraglicher Regelungen. Man sollte daher besonders auf die Begiftung der Holzpolter hinweisen. Er regt daher eine entsprechende Änderung der Formulierung vor.
Er schlägt auch vor, dass eine Begiftung durch die Stadt erfolgen sollte, wenn bereits der Nationalpark diese durchführt.
Herr Fischer greift als Einreicher den Vorschlag auf. Er sichert eine Prüfung und ggf. ein Zu-Eigen-Machen der Formulierung zu.
Herr Siegel spricht sich dafür aus, den angedachten Umbau des Waldes jetzt zu unterstützen und entsprechende Investitionen zu tätigen, um noch größere Schäden am Waldbestand zu vermeiden.
Herr Schönfelder ist der Auffassung, dass der Stadtwald den Wald des Fürsten umschließt. Er möchte wissen, was passiert, wenn der Fürst zu Stolberg-Wernigerode keine Maßnahmen unternimmt.
Herr Friedrich korrigiert die Aussage dahingehend, dass der Stadtwald den Fürstenwald nur tangiert.
Laut Herrn Fischer weist der Landesforstbetrieb die Waldbesitzer auf ihre Pflichten hin, so auch die privaten Besitzer.
Frau Meier fragt nach, ob es bereits einen Plan gibt, wo mit der Bekämpfung des Borkenkäfers begonnen werden soll.
Dies wird durch Herrn Fischer bejaht. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich Schierke. Wenn es gewünscht ist, kann der Plan gerne als Anlage zum Protokoll hinzugefügt werden.
Frau Meier möchte weiterhin wissen, ob es für das Holz Nasslagerplätze gibt.
Dies wird durch Herrn Friedrich verneint. Es wurde seinerzeit verworfen.
Nach Abschluss der Diskussion stellt der Ausschussvorsitzende die Beschlussvorlage zur Abstimmung.