Herr Weber informiert, dass das Parkhaus in Schierke im Oktober 2014 eröffnet. Frau Wetzel hatte damals den Ergänzungsantrag gestellt, dass nach 1 Jahr eine Evaluation zum Parkhaus stattfinden soll.
Hierzu erteilt er Herrn Hulzer, Amtsleiter Finanzen, das Wort.
Herr Hulzer informiert, dass das Wirtschaftlichkeitsgutachten bereits 2012 erstellt wurde. Im ersten Ergebnis kann festgestellt werden, dass manche Dinge nicht erfüllt werden konnten. Dies schlägt sich natürlich in den Zahlen nieder.
Weiterhin gibt er an, dass ein Betriebsführungsvertrag mit der Wernigeröder Tourismus GmbH (WTG) abgeschlossen wurde. Durch die WTG werden auch monatliche Berichte über die Einnahmen und die Auslastungen gemeldet.
Im weiten Verlauf erläutert und erklärt die vorliegenden Zahlen hinsichtlich Ansatz, Ist-Stand und Prognose. Die Einnahmen belaufen sich bisher auf ca. 134.000 €. Dies entspricht ca. 35 % der angenommenen Einnahmen aus dem Wirtschaftlichkeitsgutachten. Im ersten Jahr nach Eröffnung wurde das Parkhaus durch 26.701 PKWs bisher genutzt. Im Februar 2015 wurde die höchste durchschnittliche Auslastung mit 244 Fahrzeugen verzeichnet, im Juni hingegen waren es nur 35 Fahrzeuge/ Tag. Es wird geschätzt, dass bis Ende Dezember ca. 33.600 Fahrzeuge das Parkhaus genutzt haben. Damit wurde die „Vorgabe“ des Wirtschaftlichkeitsgutachtens mit ca. 62.000 Fahrzeugen unterschritten.
Herr Hulzer weist aber darauf hin, dass der Parkplatz Am Thälchen jedoch sehr gut angenommen wird.
Laut dem derzeitigen Stand belaufen sich die Erträge auf 442.000 € und die Aufwendungen auf 335.000 €. Das Defizit zum Ende des Jahres wird etwa auf 42.000 € geschätzt. Der Parkplatz Am Thälchen hat auf jeden Fall zusätzliche Einnahmen gebracht, wodurch das Defizit eventuell ein wenig geringer ausfallen könnte.
Das Investitionsvolumen für das Parkhaus belief sich auf etwa 13 Mio. €, die Nutzungsdauer des Parkhauses wurde mit 50 Jahren statt 30 Jahren angenommen.
Herr Weber bittet darum, diesen Bericht in schriftlicher Form zu bekommen und ihn eventuell dem Protokoll als Anlage beizufügen bzw. ihn allen Stadträten zur Verfügung zu stellen. Herr Hulzer weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Berichterstattung zum Parkhaus erst in 2016 auf der Tagesordnung des Finanzausschusses steht. Er bittet daher darum, dass er die Zahlen seines Berichtes den Stadträten im nächsten Jahr zur Verfügung stellt, damit endgütige Aussagen für das Jahr 2015 vorliegen.
Auf Nachfrage von Herrn Weber, wie die damalige Einreicherin Frau Wetzel die Berichterstattung gewünscht hat, teilt Frau Wetzel mit, dass der Bericht über die Nutzung und Auslastung des Parkhauses am Ende des Jahres erfolgen kann und die endgültigen Zahlen den Stadträten nach Behandlung im Finanzausschuss zur Verfügung gestellt werden.
Herr Härtel hält fest, dass es für das 1. Jahr der Nutzung ganz gute Zahlen sind und eine Auslastung wahrscheinlich erst bei der Erschließung des Winterbergareals steigen wird. Seiner Meinung nach muss ein Kundenstamm für das Parkhaus wachsen muss, was sich über einige Jahre hinzieht. Er stellt jedoch aber die Frage, ob denn jede Neonröhre im Parkhaus außerhalb der Hauptzeiten leuchten muss und ob dies energiesparende Leuchten sind.
Herr Müller von der WTG gibt dazu die Auskunft, dass es gewisse Richtlinien gibt, wie beleuchtet ein Parkhaus sein muss und Frau Brüning informiert, dass eine Ausschaltung der Beleuchtung aufgrund der 24-Stunden-Öffnung nicht möglich sei.
Herr Fröhlich informiert, dass die Verkehrsführung für das Parkhaus ein sehr herausfordernder Prozess gewesen sei, in dem auch einige Probleme auftraten. Es wurde aber immer versucht, für diese Probleme schnell Lösungen zu finden. Seinerseits ist er mit den bisherigen Nutzungszahlen sowie der Auslastung zufrieden. In seinen Augen muss der Prozess um das Parkhaus weiter „wachsen“ und auftretende Probleme gelöst werden. Auf die Beseitigung mancher Probleme hat die Verwaltung auch keinen Einfluss, z.B. die Umstellung der Software auf Navigationsgeräten.
Herr Siegel empfindet die Debatte mit den vorläufigen Zahlen etwas früh und sieht im erwarteten Defizit keine Überraschung. Man sollte die Verluste durch das Parkhaus jedoch so gering wie möglich halten. Ziel des Parkhauses war, im öffentlichen Bereich keine parkenden Fahrzeuge mehr zu haben. Das Ordnungsamt sollte zu gegebener Zeit über die Parksituation in Schierke berichten und beim Auftreten von Problemen rechtzeitig darauf hinweisen.
Herr Weber erteilt Herrn Müller und Herrn Brüning von der WTG das Wort. Die WTG ist Betreiber des Parkhauses und Herr Weber bittet nun darum, in den Ausführungen darauf einzugehen, welche Herausforderungen sich darstellen und welche positiven Aspekte es gibt.
Herr Müller bestätigt die Zahlen der durch Herrn Hulzer vorgestellten Zahlen und merkt an, dass es im ersten Nutzungsjahr gute und magere Monate gab. Man kann an der Auslastung auch genau ablesen, wann z.B. Ferien waren oder wann Veranstaltung wie die Walpurgis stattgefunden haben. Gerade zu Veranstaltungen war das Parkhaus schon sehr gut ausgelastet. Im weiteren Verlauf gibt Herr Müller einige Informationen zur Auslastung der einzelnen Monate und teilt mit, dass mit Herrn Brüning ein Ansprechpartner für das Parkhaus vorhanden ist. Die Absicherung eines Notrufes ist gewährleistet, auch ein Bereitschaftsdienst ist eingerichtet.
Zum Thema Vandalismus kann gesagt werden, dass es vereinzelt schon zu kleineren Vorfällen gekommen ist, was sich jedoch in Grenzen hält (z.B. Kreise fahren von Motorrädern, Schmierereien).
In Bezug auf die Werbemöglichkeiten und Hinweise wird mitgeteilt, dass die Fußwegeausschilderungen fast abgeschlossen sind. Auf der Plaza ist ebenfalls ein Stadtplan mit Werbemöglichkeiten geplant. Defizite sind jedoch noch im Bereich der Beschilderungen vorhanden. Daran wird jedoch seitens der WTG gearbeitet, um eine bessere Übersicht für die Touristen zu schaffen. Es sollen dabei z.B. die Ebenen des Parkhauses umbenannt werden. Es sollen in Zukunft auch touristische Vorwegweiser aufgestellt werden. Auch eine Webcam ist seit 3 Wochen am Parkhaus geschaltet. Weiterhin soll ab der 50.Kalenderwoche eine gastronomische Versorgung auf der Plaza bis zum Ende des Winters stattfinden.
Herr Müller schätzt ein, dass die Nutzerzahlen wahrscheinlich nach Fertigstellung des Eisstadions nach oben verändern werden.
Zur Information teilt er ebenfalls mit, dass genau vor dem Parkhaus ein Bus hält, der die Touristen auch bis nach Braunlage bringen kann. Somit ist eine Anbindung an das dortige Wintersportgebiet ebenfalls gegeben.
Frau Wetzel bedankt sich bei der WTG für das Überdenken des Ortsplanes vor dem Parkhaus. Sie möchte wissen, ob es bereits Überlegungen zu einer Umgestaltung der Toiletten gibt und ob die Möglichkeit eines anderen Bezahlsystems dort besteht.
Herr Müller beschreibt dieses Problem als sehr schwierig. Die Handhabung wie in Schierke ist auch in zahlreichen anderen Orten so und bisher sind nur einige kleine Probleme mit der Funktionsweise. Man kann jedoch darüber nachdenken, das Bezahlsystem benutzerfreundlicher zu gestalten (z.B. Annehmen von 0,10 € und 0,20 €). Frau Brüning teilt dazu jedoch mit, dass eine Abweichung von den üblichen 0,50 €-Stücken relativ störanfällig sein wird. Das Bezahlsystem mit 0,50 € für einen Toilettenbesuch ist nicht nur in Schierke, sondern auch Wernigerode und den anderen Ortsteilen im Einsatz.
Herr Hulzer gibt bezüglich einer Veränderung des Bezahlsystems den Hinweis, dass eine Aufsplittung in kleinere Münzen vermieden werden sollte. Die Banken möchten den Geldmünzverkehr derzeit immer weiter verringern.
Frau Eilert verlässt die Sitzung um 19:30 Uhr.
Herr Siegel fragt nach, ob es Erkenntnisse über die Nutzungsdauer des Parkhauses gibt, ob es mehr Kurzzeitparker oder Langzeitparker gibt? Herr Müller informiert dazu, dass die durchschnittliche Parkdauer bei ca. 4,5 Stunden liegt.
Frau Hopstock bittet die WTG darum, an die privaten Betreiber von Parkflächen (Pensionen, Hotels, Jugendherberge) eine Information zu senden und ihnen den Hinweis auf Stellflächen im Parkhaus geben. Herr Müller informiert dazu, dass solch ein Hinweisschreiben schon einmal an die privaten Betreiber gegangen ist, ein wiederholtes Schreiben aber nochmal verschickt werden könne.
Herr Siegel fragt nach, ob denn das Angebot an Dauerparkplätzen im Parkhaus ausreichend ist. Herr Müller beantwortet diese Frage damit, dass es bisher keinen einzigen Dauerparker gibt.
Nachdem es seitens der Ausschussmitglieder keine weiteren Nachfragen gibt, bedankt Herr Weber sich bei den Berichterstattern.
Herr Härtel verlässt die Sitzung um 19:35 Uhr.