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Auszug - Bebauungsplanverfahren Nr. 50 "Natürlich Schierke Wander- und Skigebiet Winterberg", mit Teiländerung des Bebauungsplanes Nr. 44 „Parkhaus am Winterberg“ hier: Billigungs- und Auslegungsbeschluss   

02./19 öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Bau- und Umweltausschusses
TOP: Ö 10
Gremium: Bau- und Umweltausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 18.03.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 19:35
Raum: Rathaus Ratswaage
Ort:
021/2019 Bebauungsplanverfahren Nr. 50 "Natürlich Schierke Wander- und Skigebiet Winterberg",
mit Teiländerung des Bebauungsplanes Nr. 44 „Parkhaus am Winterberg“
hier: Billigungs- und Auslegungsbeschluss
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Stadtrat
Verfasser:Frau Ehelebe
Oberbürgermeister
Federführend:Amt für Stadt- und Verkehrsplanung Bearbeiter/-in: Bivour, Christa

Herr Nadler und Frau Dr. Strohmeier informieren zur Beschlussvorlage. Das Bebauungsplanverfahren Nr. 50 wurde Ende 2015 eingeleitet. Der nun vorliegende Entwurf wurde nur in Details verändert. Die Trasse für die Seilbahn ist nicht mehr 20 m breit, sondern nur 14,5 m. Der Speichersee ist an der nördlichen Böschung nur noch 13,50 m hoch.

Herr Dr. Michael informiert ausführlich zum Umweltbericht. Das Plangebiet befindet sich nahezu vollständig im Landschaftsschutzgebiet „Harz und nördliches Harzvorland“. Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes als auch im unmittelbaren Umfeld sind mehrere Schutzgebietsausweisungen bekannt. Innerhalb der Eingriffsbereiche (Skihang, Seilbahntrasse, Speichersee) werden nahezu alle vorkommenden Biotoptypen beeinträchtigt. Entsprechend dem naturschutzfachlichen Status der betroffenen Biotoptypen liegen die jeweiligen Umweltauswirkungen im Zulässigkeitsgrenzbereich oder im Belastungsbereich. 22 ha Wald werden für das Projekt entnommen. Als Kompensation sind Ersatzaufforstungen und Kohärenzmaßnahmen geplant. Das Geld hierfür – ca. 1,4 Mio. € - ist bei dem 10 Mio. €-Anteil der Stadt, der zu 90 % gefördert werden kann, eingeplant. Die Flächen müssen höher als 700 m liegen. 150 Flächen wurden einzeln bewertet. Im Ergebnis der Untersuchung ist die Zulässigkeit des Verfahrens nur über naturschutzrechtliche Ausnahmeverfahren möglich.

 

Herr Bergmann erinnert, dass sich der Stadtrat zu diesem Vorhaben bekannt hat. Er hätte gern eine Aufstellung über die Kostenerwartung zu den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Was bezahlt die Stadt, was der Eigentümer/Investor. Herr Nadler wird sein Anliegen mitnehmen.

 

Für Frau Dr. Sasse sind es viele neue Informationen. Sie fragt nach finanziellen Einbußen (Ertragsausfälle) für den Landesforst. Herr Dr. Michael informiert, dass es hierfür vertragliche Regelungen geben wird.

 

Herr Härtel fragt, ob diese Zahlen in das Vorhaben eingeflossen sind oder bekommen wir diese nachträglich.

 

Herr Winkelmann hält es für ungünstig, diese Entscheidung zum Ende der Wahlperiode zu treffen. Ihn interessiert jetzt erst einmal das Raumordnungsverfahren. Es wurde viel Zeit und Geld investiert. Er stimmt der Beschlussvorlage zu. Für ihn ist ausschlaggebend, dass es ein Ganzjahreskonzept ist.

 

Herr Schlegel informiert, dass man vom Brocken nur braunes Gehölz sieht.

 

Herr Müller – rechts und links der Piste soll neu angepflanzt werden. Die 20 ha in Monokulturen sind nichts mehr wert.

 

Herr Bergmann widerspricht. Es gibt keinen Wald, der nichts wert ist.

 

Herr Adelsberger weist darauf hin, dass durch das geplante Vorhaben erhebliche Beeinträchtigungen für die Schutzgüter Mensch und Tiere zu erwarten sind.

 

Herr Nadler informiert, dass in diesem Jahr Schierke 10 Jahre ein Ortsteil von Wernigerode ist. Seit dieser Zeit beschäftigen wir uns mit diesem Projekt, dass der Ortsteil mit eingebracht hat und bereits seit der politischen Wende verfolgt. Waldverlust von 22 ha erscheint zunächst viel, es sind aber nur 0,57 % der Waldfläche der Gemarkung Schierke (3.881,05 ha) und 0,19 % der Waldfläche von Schierke und Wernigerode zusammen (11.716,45 ha). Es ist unstrittig, dass mit dem Projekt sehr sensible Schutzgebiete und Lebensraumtypen beeinträchtigt werden. Die Stadt und der Vorhabensträger haben aber Vorschläge erarbeitet, wie der Waldverlust ersetzt werden kann und wie eine FFH-Kohärenz sowie ein naturschutzrechtlicher Ersatz und Ausgleich erreicht werden können.

 

Herr Härtel – der Vortrag von Herrn Dr. Michael war sehr ausführlich und bestätigt meine Ablehnung.

 

Herr Müller verlässt nach der Abstimmung die Sitzung.


Abstimmungsergebnis:

4

Ja-Stimmen

4

Nein-Stimmen