Aktuelles im Harzmuseum
Zwischen Himmel und Revolte - Neue Sonderausstellung im Harzmuseum
Am 13.3. um 18 Uhr wird die neue Sonderausstellung des Harzmuseums Wernigerode mit dem Titel „Zwischen Himmel und Revolte. Kloster Himmelpforte und der Bauernkrieg“ in der historischen Aula des Gymnasiums Wernigerode (Westernstraße 29) eröffnet. Oberbürgermeister Tobias Kascha und Dezernent Rüdiger Dorff werden die Teilnehmer der Veranstaltung begrüßen. Den Festvortrag hält Landesarchäologe Prof. Dr. Harald Meller. Aufgrund des großen Interesses bereits im Vorfeld ist der offizielle Teil der Eröffnung in der Aula weitgehend ausgebucht. Anschließend ist der Besuch der Ausstellung im Harzmuseum kostenfrei möglich.
Im malerischen Tal an den Ausläufern des Harzes bei Wernigerode erhob sich vom 13. bis zum 16. Jahrhundert das Augustiner-Eremitenkloster Himmelpforte, ein bedeutendes religiöses, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Die Sonderausstellung „Zwischen Himmel und Revolte: Kloster Himmelpforte und der Bauernkrieg“ im Harzmuseum Wernigerode widmet sich der Geschichte dieses Klosters und seiner Zerstörung während des Bauernkriegs.
Das Kloster, 1253 durch das niederadelige Geschlecht von Hartesrode gegründet, war über Jahrhunderte ein spiritueller Anziehungspunkt. Seine Bedeutung reicht bis zu Martin Luther, der am 6. August 1516 in seiner Funktion als Distriktsvikar der Augustiner-Eremiten dort verweilte. Doch die Reformationszeit und die sozialen Spannungen jener Epoche setzten der Anlage ein jähes Ende: Am 30. April oder 1. Mai 1525 wurde das Kloster von aufrührerischen Bauern und Bürgern aus Wernigerode gestürmt und geplündert.
Die von der Archäologin Alexandra Runschke kuratierte Ausstellung erzählt die spannende Geschichte dieses Klosters, beleuchtet seine Rolle in der Region und rekonstruiert die dramatischen Ereignisse des Bauernkriegs. Aktuelle Funde aus den archäologischen Ausgrabungen, die das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt mit Unterstützung der Stadt Wernigerode 2023 und 2024 durchführte, sind erstmals zu sehen, darunter Bauplastiken, Keramiken und Werkzeuge, die ein lebendiges Bild des klösterlichen Alltags zeichnen. Besonderes Highlight ist der Wernigeröder Schatz, bestehend aus vier Goldmünzen, gefunden innerhalb der Klostermauern.
Die neue Sonderausstellung im Harzmuseum Wernigerode ist eine Korrespondenzausstellung mit regionalem Bezug und ergänzt, wie die Ausstellung des Spengler-Museums in Sangerhausen zum Kloster Kaltenborn („Zerstört. Vergessen. Ausgegraben – Das Kloster Kaltenborn bei Emseloh“, 30.04.2025 – 06.01.2026), die Kabinettausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) „Klöster. Geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände“ (28.06.–30.11.2025), die Bestandteil der dezentralen Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ ist. Die Ausstellungen werden im Rahmen eines umfangreichen Ausstellungs- und Vermittlungsprojektes realisiert, das als Beitrag des LDA Sachsen-Anhalt zum Gedenkjahr „Gerechtigkeyt. Thomas Müntzer & 500 Jahre Bauernkrieg“ umgesetzt und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie das Land Sachsen-Anhalt gefördert wird.
Neben Leihgaben des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt wird die Ausstellung Objekte aus dem Melanchthonhaus Bretten und dem Kunstgussmuseum Ilsenburg präsentieren. Zu sehen sein werden zudem originale Urkunden aus dem Stadtarchiv Wernigerode.
In einem weiteren Raum sind zudem Darstellungen von Kirchen und Klöstern aus Wernigerode und der Region platziert, die den Kontext mit Kunst aus der eigenen Sammlung des Harzmuseums illustrieren. Darunter befinden sich auch einige Darstellungen auf Papier, die nur sehr selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Als Motive sind hier neben den Wernigeröder Kirchen beispielsweise die Klöster Drübeck, Michaelstein und Ilsenburg künstlerisch interpretiert worden.
Die Sonderausstellung ist vom 14. März bis 10. August 2025 im Harzmuseum Wernigerode zu erleben. Begleitet wird sie von einem umfangreichen Rahmenprogramm, darunter ein Kinoabend, Vorträge und Führungen, die den Besuchern einen tieferen Einblick in die Geschichte des Klosters und den Bauernkrieg geben.
Weitere Informationen finden Sie unter www.harzmuseum.de oder telefonisch unter 03943/654454.