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02.02.2023

Aktuelles im Harzmuseum

Wernigeröder Künstler Korvin Reich mit Sachgebietsleiterin Sachgebietsleitung Museum, Bibliothek, Archiv und Kunsthistorikerin Annette Grundmeier
Wernigeröder Künstler Korvin Reich mit Sachgebietsleiterin Sachgebietsleitung Museum, Bibliothek, Archiv und Kunsthistorikerin Annette Grundmeier

Der Künstler Korvin Reich hat dem Harzmuseum sein 2021 entstandenes Gemälde „Einer blieb, einer ging II“ als Schenkung übergeben. Das Gemälde in Mischtechnik zeigt eine Ansicht von Schloss Wernigerode mit dem Brocken im Hintergrund. Allerdings ist das Schloss bis zu den Mauern der Aussichtsterrasse von Wasser umgeben. Aus den Fluten springt ein gewaltiger Wal auf das Schloss zu. Das Motiv greift das mit der Region verbundene Thema einer Sage auf, die sich um einen dort aufbewahrten riesigen Kieferknochen eines Wales rankt. Im Kontext der aktuellen Diskussion um den Klimawandel geht es aber in einem globalen Sinne weit über Wernigerode und den Harz hinaus. Darum war es auch Teil der viel beachteten Ausstellung „Klima – Mensch – Veränderung. Landschaft im Wandel“, die bis November im Harzmuseum zu sehen war.

Museumsleiterin Ulrike Hofmüller, die diese Ausstellung kuratiert hatte, freut sich sehr, dass dieses Bild nun die Kunstsammlung des Harzmuseums dauerhaft bereichert: „Als Schlusspunkt der Ausstellung hatte ich mir einen „Hingucker“ gewünscht: etwas, das aufrüttelt, den Blick und die Gedanken in eine neue Richtung lenkt, vielleicht eine Vision formuliert. In diesem Bild ist alles vereint. Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass Korvin Reich uns ein so großzügiges Geschenk macht.“

Der Künstler zeigt sich ebenfalls glücklich. „Ich finde es reizvoll, mit den Malereien aus der Kunstsammlung des Harzmuseums einen zeitlichen Bezug herzustellen und in einen thematischen Dialog zu treten. Und es ist ein schönes Erlebnis, mit diesen historischen Kunstwerken in einer Reihe zu stehen.“ Die Farbgebung ist der Schwarzweißfotografie nachempfunden und vermittelt einen Dokumentationscharakter, der zeitlich irritierend ist. Das Thema nimmt Bezug auf die alten Harzsagen und knüpft an die Geschichte der Landschaft und den Landschaftswandel an, weist damit auch in die Zukunft. In einer modernen Bildsprache schlägt Korvin Reich den Bogen zu den traditionellen Motiven der Harzmalerei.

Korvin Reich überreicht sein Gemälde »Einer blieb, einer ging II« an die Leiterin des Harzmuseums Ulrike Hofmüller.
Korvin Reich überreicht sein Gemälde »Einer blieb, einer ging II« an die Leiterin des Harzmuseums Ulrike Hofmüller.


Korvin Reich lebt seit 2018 in Wernigerode. Er studierte Germanistik und Anglistik in Hamburg, danach Bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin, wo er 2002 als Meisterschüler abschloss. Außerdem wurde er zum "Meisterschüler par excellence" der Karl-Hofer-Gesellschaft in Berlin ernannt. Sein Engagement gilt aber nicht nur der eigenen Kunst in Wort und Bild, sondern auch der Förderung des künstlerischen Nachwuchses, indem er von Prof. Karl Oppermann die Leitung des Kinderateliers übernahm.