Heine im Harz: Bernd Wolff liest aus seinem Roman „Klippenwandrer“
Das Wernigeröder Harzmuseum bietet im Rahmen der Sonderausstellung „Heine im Harz“ einen weiteren Veranstaltungshöhepunkt: Der bekannte Autor Bernd Wolff liest am 19.11.2024 um 18.00 Uhr in der Remise (Marktstraße 1) aus seinem Roman „Klippenwandrer“. Die Lesung ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Als Heines „Harzreise“ 1826 erschien, wurde sie gefeiert und verdammt – ein neues Genre, das literarische Reisebild, machte auf sich aufmerksam. Bis heute blieb sie, neben Gedichten und Liedern, Heines beliebtestes Werk. Wenig ist jedoch bekannt über die Umstände, unter denen es entstand, wenig über die Begegnung mit Goethe als Ziel seiner Wanderung.
In dem Roman „Klippenwandrer“ erforscht Bernd Wolff Heines Beweggründe zu dieser Reise, die vom Brocken bis Weimar nachgestaltet wird. Er spürt der Verarbeitung der Wandereindrücke im Reisebild „Harzreise“ nach und verfolgt die Entwicklung dieses Werkes, wobei auch zahlreiche andere Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts vorgestellt werden. Dabei erweist sich die Zeit vor 200 Jahren als ausgesprochen gegenwärtig.
Wolff erzählt mit großer Sympathie für seine Figuren, mit Wärme, im Wandertempo. Folglich so, dass der Leser die Ereignisse bildhaft nacherleben kann. Voll Verwunderung über die zeitliche Nähe des zwei Jahrhunderte zurückliegenden Geschehens.
Bernd Wolff, Jahrgang 1939 und unter anderem Kunstpreisträger der Stadt Wernigerode, ist in der Region kein Unbekannter. Seit 1968 veröffentlichte er unter anderem Kinderbücher, Theaterstücke, Kantaten und Romane. 1986 wandte er sich mit dem Roman „Winterströme“ über Goethes erste Harzreise der historischen Reiseliteratur zu. Jahrzehnte später gestaltete er auch Goethes weitere Brockenbesteigungen nach, so dass sich, in Verbindung mit dem Roman „Klippenwandrer“ (2012), Heines Harzreise zu Goethe, eine vierteilige Reihe ergab.