GWW will zwei Projektentwürfe aus dem Europan-Wettbewerb „Living Cities – Lebendige Städte“ umsetzen
Nach Workshop Entscheidung für Fortentwicklung der Ideen von jungen italienischen Architekten*innen gefallen.
Die Würfel sind gefallen: Nach einem zweitägigen Workshop Anfang Mai 2022 hat sich die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, entschieden, Ideen von zwei Projektentwürfen zu realisieren, die auf dem Areal Veckenstedter Weg 76-80 und Veckenstedter Weg 14a/Gießerweg 9 in der Harzstadt in den kommenden Jahren realisiert werden sollen.
Während ein Teil des Projektentwurfs Duet von vier jungen italienischen Architekten*innen im südlichen Teil des acht Hektar großen Areals umgesetzt werden soll, kommt am nördlichen Rand des Gebietes eine andere Gruppe junger italienischer Architekten*innen zum Zuge. Dort will die GWW Teile der Idee Living the new ecological Porous Garden City verwirklichen (siehe auch Jury-Urteile).
Daneben hatten sich zwei weitere Projekte junger europäischer Architekten*innen in dem zweitägigen Workshop dem Gremium aus Vertretern des Stadtrates und der Stadtverwaltung, Aufsichtsratsmitgliedern der GWW, Bauexperten, Vertretern von Europan und Vertretern anderer Tochterunternehmen der Stadt Wernigerode gestellt. Interessanterweise gab es für ein drittes der vier Projekte mit dem Schwerpunkt Betreutes Wohnen erste Gespräche mit anderen Teilnehmern des Workshops.
„Wichtig ist die Wirtschaftlichkeit und die Chance zur Umsetzbarkeit in der derzeitigen schwierigen Phase steigender Bau- und Materialkosten. Mit der Überarbeitung ihrer Pläne in kurzer Zeit haben die vier teilnehmenden Architekten-Gemeinschaften aber genau das gut umgesetzt und eine erstaunliche Flexibilität an den Tag gelegt“, zeigt sich Christian Zeigermann, Geschäftsführer der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, sehr zufrieden. So wurde aus Wirtschaftlichkeitsgründen bei einem Projekt die geplante Tiefgarage verworfen und durch eine ebenerdige Lösung ersetzt. Beim zweiten Gewinnerprojekt wurden wegen der Kosten Änderungen an den Fassaden umgesetzt.
Der Europan-Wettbewerb „Living Cities – Lebendige Städte“ ist damit für Wernigerode beendet. Nun folgen weitere Abstimmungen mit den Architekten*innen - erste Planungsentwürfe werden erwartet. Im Ergebnis sollen im November 2022 finale Planungsentwürfe bereitstehen, die dem GWW-Aufsichtsrat vorgelegt werden können. Bei Zustimmung geht es ab Januar 2023 in die konkrete Planung. „Ende 2023/Anfang 2024 könnte dann die Bauphase beginnen. Frühestens im Frühjahr 2024 würde zuerst das Duet-Projekt im Norden des Areals realisiert werden, danach das zweite im südlichen Teil“, erläutert Christian Zeigermann die kommenden Schritte.
Zur Intention für den Wettbewerb und die anschließende Realisierung sagt der GWW-Geschäftsführer: „Mietwohnraum für junge Familien ist im Stadtgebiet von Wernigerode knapp. Die meisten müssen aufs Umland ausweichen. Das will die GWW mit dem neuen Areal am Bürgerpark nun ändern und dabei gleichzeitig Impulse für das Mehr-Generationen-Wohnen setzen.“
Aus dem Jury-Urteil des Projektentwurfs Duet, der beim Europan-Architektur-Wettbewerb auf nationaler Ebene einen ersten Preis errungen hatte:
Das Projekt Duet zeigt auf den ersten Blick eine nahezu gleiche schlichte Baukörperkonstellation mit überraschendem Innenleben. Angeboten werden hier nutzungsoffene Bereiche, Geschosswohnungen mit Laubengangerschließung und Maisonetten. Die äußerst clevere innere Organisation – durchlässige Streifen mit Nasszellen und Treppen wechseln sich ab mit reinen Zimmer-Zonen – Fassaden und innere Wände verspringen zueinander. Das generiert viele Kombinationsmöglichkeiten für ein differenziertes Wohnungsangebot, entsprechend der Verschiedenheit heutiger Haushalte. Die Bauweise zeigt Bewusstsein für die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimatauglichkeit. Die Vorschläge weisen beispielhaft optimistisch in die Zukunft.
Bildunterschrift:
Alle Teilnehmer des zweitägigen Workshops, der Anfang Mai im Fürstlichen Marstall in Wernigerode stattfand. (c) GWW