Wernigeröder Harzklinikum verfügt über einen Raum der Stille
Sonnenstrahlen im Rückzugsort ...
Als eine Einladung zum Spaziergang in der Natur, in der Sonne hat Rosemarie Hoffmann ihren Wandfries gestaltet. Das textile Bild der Künstlerin ist der Blickfang im neuen Raum der Stille im Wernigeröder Harzklinikum. Dominierend die Farbe Grün – von jeher ein Symbol der Hoffnung; gerade in einem Krankenhaus wird stets das Beste gehofft – ergänzt von der Farbe Gelb. Nicht nur als optimistische Sonnenstrahlen, auch als Reverenz der Wernigeröderin an diesen neugeschaffenen Rückzugsort. Erbaut zwischen den Gebäuden, die als Häuser B und C bezeichnet werden; unmittelbar gegenüber der Aufzüge 3 und 4 im Erdgeschoss. In den drei Etagen darüber sind mit diesem Anbau Dienstzimmer für Mediziner entstanden. Die feierliche Übergabe ist eine stille, auch hierbei fordert die weltweite Corona-Pandemie ihren Tribut.
Carola Stockmann und Heike Schischkoff vertreten den Wernigeröder Hospizverein, für das Harzklinikum sind Betriebsleiterin Birgit Müller, Pflegedirektorin Gundula Kopp und Wernigerodes Klinikseelsorgerin Ulrike Hackbeil zusammengekommen. Gemeinsam freuen sie sich, dass ein so lange währendes Vorhaben dieses so gelungene Ende nun erfolgreich gefunden habe. „Aus den Erfahrungen mit dem Raum der Stille in unserem Quedlinburger Haus weiß ich, wie wichtig ein Raum der Stille ist. Als Angebot an Patienten und Besucher und ebenso an Mitarbeiter, ungestört einen Ort zu haben zum Nachdenken, für ein Gebet, für sehr private Gespräche. Danke an alle, die uns diese Möglichkeiten eröffnet haben!“, sagt Gundula Kopp.
In besonderem Maße gilt dieser Dank dem Wernigeröder Hospizverein. Aus seiner vielfältigen Hospizarbeit auch mit Patienten im Wernigeröder Harzklinikum wissen die Mitglieder, dass es eines solchen Rückzugsortes bedarf. Sie hatten daher eine Spendensammlung initiiert, um einen Raum gestalten zu können, der sich weniger funktional, schlicht und sachlich präsentiert als es im Allgemeinen für Klinikräume üblich ist. Die erste Spenderin war mit Dr. Elke Dinger eine Patientin, die seinerzeit sehr gern einen solchen Raum hätte nutzen wollen, erinnert mit Carola Stockmann die stellvertretende Vereinsvorsitzende.
Über lange Zeit sind Spendengelder eingeworben worden, diese sind jetzt ausgegeben für eigens gefertigte Möbel und die Ausstattung – beauftragt bei einer Wernigeröder Tischlerei, der Glashütte in Derenburg. Als Schatzmeisterin dankt Heike Schischkoff ausdrücklich dem Rotary Club Wernigerode, der dieses Vorhaben ebenfalls großzügig finanziell unterstützt hat und „allen großen und kleinen Spendern“. Der Raum der Stille steht Patienten, Angehörigen und ebenso Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Harzklinikum offen, um ungestört innehalten zu können. Dieser Ort bietet Gelegenheit zur Besinnung, zum Entspannen, zur Meditation, auch für stille Gebete, ohne dabei ein konfessioneller Raum zu sein.
Für Ulrike Hackbeil bedeutet es eine besondere Freude, in diesem neuen Raum stehen zu können. Das Werden eines Raumes der Stille hat die Klinikseelsorgerin ebenso tatkräftig unterstützt, durch Kollekte-Sammlungen in ihrer Drübecker Kirchgemeinde, Geldspenden statt privater Geburtstagsgeschenke: „Ich bin heute mit Ihnen sehr, sehr glücklich“, sagt die Pfarrerin. Sie wird den Raum betreuen, InfoMaterialien und ein Gästebuch auslegen, regelmäßig schauen, ob alles so ist, dass dieser Ort für jeden ein einladender ist. Bildunterschriften: Am Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben in Wernigerode ist ein Raum der Stille eingerichtet worden. Für die Ausgestaltung hat sich der Wernigeröder Hospizverein, unterstützt durch zahlreiche Spender, engagiert.
Für den Verein haben (sitzend von links) Carola Stockmann und Heike Schischkoff den Rückzugsort für Patienten und Mitarbeiter symbolisch in Betrieb genommen, gemeinsam mit (stehend von links): Klinikseelsorgerin Pfarrerin Ulrike Hackbeil, Wernigerodes Betriebsleiterin Birgitt Müller, der Wernigeröder Künstlerin Rosemarie Hoffmann, die das textile Wandbild geschaffen hat und Gundula Kopp, Pflegedirektorin am Harzklinikum. Foto: Tom Koch/Harzklinikum