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19.01.2024

Bilanz des Harzmuseums

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter der beliebten Kultureinrichtung
Harzmuseum im Winter 2021
Harzmuseum im Winter 2021

Eine positive Jahresbilanz zieht das städtische Harzmuseum: Nach den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie konnte das Haus am Klint wieder an die Besucherzahlen der Vor-Corona-Zeit anknüpfen. Im vergangenen Jahr wurden erstmals seit 2019 wieder rund 10.000 Besucherinnen und Besucher gezählt.
Das Team des Harzmuseums blickt auf ein ereignisreiches Ausstellungsjahr 2023 zurück. Begonnen hatte es mit der bereits Ende November 2022 gestarteten Sonderausstellung „Glanz und Wärme“, die ganz dem Material Messing gewidmet war. Im März 2023 hatte die erste neue Ausstellung des Jahres Premiere, die im Zuge umfangreicher Forschungen aus den Beständen des eigenen Hauses entwickelt worden war: Ein Projekt über die Lüders-Werke, eine Eisengießerei, die 50 Jahre lang zu den wichtigsten Arbeitgebern Wernigerodes gehörte und deren Kunstgussobjekte noch heute bei Sammlern sehr begehrt sind. Diese Ausstellung wurde insbesondere von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sehr rege nachgefragt. Es ergaben sich immer wieder Anknüpfungspunkte an die Gegenwart, in einigen Fällen sogar Verbindungen zu den Vorfahren von Museumsbesuchern, deren Großväter oder Urgroßväter bei Lüders gearbeitet hatten.

Einen tieferen Einblick in die Sammlungstätigkeit des Harzmuseums bot die folgende Sonderausstellung mit dem Titel #gesammelt, in der die Neuzugänge der Kunstsammlung zwischen 2018 und 2023 präsentiert wurden. Dadurch wurden die Sammlungsgeschichte und das Profil der Kunstsammlung herausgearbeitet und an vielen Beispielen dokumentiert. Schwerpunkt bildet das 20. Jahrhundert etwa zwischen 1920 und 1970, aber auch aus dem 19. Jahrhundert sind wertvolle Bestände erhalten, die in Einzelfällen ergänzt werden konnten. Die Ausstellung zeigte darüber hinaus einige besonders kostbare Bilder, die von der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt ans Harzmuseum restituiert, d.h. zurückgegeben worden waren.

Für einen publikumswirksamen und plüschigen Abschluss des Jahres 2023 sorgte die kurz vor dem 1. Advent eröffnete „Tierwelt in Plüsch“, die hochwertige Plüschtiere aus der bekannten Manufaktur in Bad Kösen zeigt. Dort werden die aus Mohair und Alpaka bestehenden Plüschtiere nach wie vor in zahlreichen Arbeitsschritten in Handarbeit genäht. Innerhalb weniger Wochen haben nun bereits mehr als 1.500 Gäste diese Ausstellung im Harzmuseum gesehen. Damit greift das Harzmuseum die Tradition von Advents- und Winterausstellungen wieder auf, die bereits in früheren Jahren sehr erfolgreich war. Bis zum 18. Februar haben die Besucher die Gelegenheit sich an der vielfältigen „Tierwelt in Plüsch“ zu erfreuen. Zum Abschluss der Ausstellung besteht die Möglichkeit die ausgestellten Plüschtiere auch käuflich zu erwerben.

Der Ausblick auf 2024 verspricht einige Projekte, die wieder sehr vielfältige Themen aufgreifen und neue Akzente bei den Sonderausstellungen setzen werden:
Voraussichtlich am 22. Februar eröffnet eine durch das Harzmuseum kuratierte Fotoausstellung im Schiefen Haus mit dem Titel „Bomben auf Wernigerode. Eine Erinnerung an Krieg und Zerstörung“. Die Bombardierung Wernigerodes im 2. Weltkrieg durch alliierte Bomber am 22. Februar 1944 liegt dann genau 80 Jahre zurück. Neben den historischen Fotos aus den Tagen und Wochen nach dem schwersten Luftangriff auf die Stadt werden dort auch Video-Interviews mit Zeitzeugen zu sehen sein.

Ab dem 13. März ist im Harzmuseum wieder eine große archäologische Ausstellung geplant, in der unter anderem eine sogenannte Masterkopie der Himmelsscheibe von Nebra zu sehen sein wird.
Unter dem Titel „Schatzreich. Hortfunde der Bronzezeit“ werden aber auch zahlreiche andere Hortfunde und bronzezeitliche Objekte präsentiert. Ab September ist eine Sonderausstellung anlässlich eines runden Jubiläums geplant: Die Harzreise Heinrich Heines im Jahr 1824 jährt sich dann zum 200. Mal. Kooperationspartner für dieses Projekt sind die Moses-Mendelssohn-Stiftung, Berlin, und als Kuratoren Dr. Uwe Lagatz und Dr. Elke-Vera Kotowski.