Reddeber
Nordöstlich von Wernigerode gelegen befindet sich eine kleine Gemeinde, die den Namen Reddeber trägt. Erstmals wurde der Ort 936 als Rudiburgi urkundlich durch Otto I erwähnt. Bekannt ist das Örtchen für seine über 1050 Jahre alte Kirche, die Schützenvereins- und Feuerwehrtraditionen, welche aus der Zeit von Karl dem Großen stammen. Bereits 1120 gehörte Reddeber zum Grafen von Wernigerode, in späterer Zeit zum Königreich Westphalen. Somit kommt am 01. Januar 2010, mit der Eingemeindung, zusammen was zusammengehört.
Der Ortschaftsrat von Reddeber
Die Mitglieder des Ortschaftsrates Reddeber finden Sie im Ratsinformationssystem der Stadt Wernigerode.
Geografische Lage
Reddeber liegt im nördlichen Harzvorland nordöstlich von Wernigerode und ist von dort über eine Landesstraße zu erreichen, die weiter nach Minsleben oder Heudeber führt. Den Ort tangiert die neue Bundesstraße 6, die hier jedoch über keine Ausfahrt verfügt.
Geschichte
Der Ort wurde 936 erstmals als Rudiburgi urkundlich durch Otto I. erwähnt. Da man jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1955 eine 1000-Jahrfeier organisiert hatte, wurde 2005 das 1050-jährige Ortsjubiläum gefeiert. Die Ortsgründung geht auf einen Königshof. Kaiser Otto III. schenkte das Gut Rudiburo der Kirche zu Halberstadt im Jahre 1000. Im Jahre 1120/21 wurde der Ort an den Grafen von Wernigerode übergeben. Im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts ging Ridebere als Lehen an den Grafen von Blankenburg-Regenstein und kehrte nach der Niederlage des Regensteiner Raubgrafen 1343 an Wernigerode zurück.
1531 erfolgte die Trennung von Dorf und Flur - das Ober- und Niedergericht wurde der Herrschaft des Regenstein, die Flur aber der Herrschaft von Stolberg-Wernigerode zugesprochen. 1599 vereinnahmte Herzog Julius von Braunschweig und Bischof von Halberstadt widerrechtlich die Grafschaft Blankenburg samt Reddeber. 1807-1813 kam Reddeber nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon 1806 zum neu gegründeten Königreich Westphalen unter Napoleons Bruder Jerome. Speziell gehörte Reddeber zum Saaledepartement, Landkanton Wernigerode. Das Königreich Westphalen brach nach der Niederlage der Franzosen in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wieder zusammen. Ab 1816 erfolgte die Einteilung des Regierungsbezirks Magdeburg, Reddeber gehörte nun zum landrätlichen Kreis Osterwieck.
1822 wurde Reddeber den Grafen zu Stolberg zugesprochen und kam 1825 an die wieder gebildete Grafschaft Wernigerode. Reddeber wurde 1870 von der Flur Wernigerode getrennt und bekam wieder eine eigene Flur. Gegen Mittag des 11. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen den Ort. Zwei tapferen Einwohnern ist es zu verdanken, dass nicht die Waffen des Volkssturms sprachen, sondern eine weiße Fahne wehte.
Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Reddeber in die Stadt Wernigerode eingemeindet.
Wappen und Pflege
Das Wappen wurde am 30. August 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: "In Rot schrägrechts ein silberner Feuerrost."
Das vorliegende Wappen wurde auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde so gestaltet. Dabei handelt es sich um den Rost des Heiligen St. Laurentius, des Namenspatrons der alten Kirche von Reddeber.
Das Wappen wurde von der Magdeburger Heraldikerin Erika Fiedler gestaltet.
Die Flagge ist Rot - Weiß (1:1) gestreift mit dem aufgelegten Wappen.