Begründung:
Wernigerode ist „Waldhauptstadt 2019“. Aus diesem Grund sollte der Begründer der nachhaltigen Forstwirtschaft, Hans Dietrich von Zanthier, geehrt werden.
Als Pionier einer nachhaltigen Forstwirtschaft und sein Hauptwirkungsfeld in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode, reichte seine Ausstrahlung weit über Deutschland hinaus.
Hans Dietrich von Zanthier (1717 – 1778) wurde als Forstmeister der drei Hohensteiner und des Schierker Reviers am 09. Januar 1747 in sein Amt eingeführt und ein Jahr später zum Oberforst- und Jagdmeister ernannt, mit der Oberaufsicht für den gesamten Wernigeröder und Hohensteinischen Forstbesitz.
In den folgenden dreißig Jahren seines Lebens wirkte Zanthier aktiv im Gebiet des Harzes. Zunächst veränderte er die Struktur der Wälder, indem er sein Territorium in sechs Reviere einteilte. Anschließend bestimmte er die Nutzung einzelner Reviere gemäß der Beschaffenheit des vorhandenen Waldes und nicht entsprechend des Bedarfs. Mit der Überzeugung, dass „alles auf das Zukünftige gehen“ würde und den Nachkommen kein Schaden durch unbestockte Flächen entstehen dürfe, war Zanthier seiner Zeit weit voraus.
Um dies zu verwirklichen, schenkte er der Wiederaufforstung der Wälder besondere Aufmerksamkeit. Zu diesem Zweck wurden die Samengewinnung, die Saat und die Einführung standortgemäßer und schnell wachsender Baumarten intensiviert. Unter seiner Anleitung wurde der Versuch gewagt, kahle Flächen, durch Pflanzungen und nicht allein durch Saaten, wieder zu bewalden.
Am 30.11.1178 verstarb Hans Dietrich von Zanthier, ein bedeutsamer Begründer der nachhaltigen Forstwirtschaft, auf dem Schloss zu Wernigerode.
Gez.
Thomas Schönfelder
Stadtrat DIE LINKE