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04.06.2021

Die Schafe sind wieder da

Stadt Wernigerode setzt auf vierbeinige Landschaftspflege
Schafbeweidung
Schafbeweidung

Die Wernigeröder Wiesentäler sind etwas ganz Besonderes. Direkt im Übergang zwischen Harz und Harzvorland liegend, verfügen sie über eine hohe biologische Vielfalt. Ohne ihre tierischen Rasenmäher würden sie zuwachsen. Ihr Artenreichtum, von dem insbesondere Insekten und Vögel profitieren, würde verschwinden.

Die Stadt Wernigerode setzt auch in diesem Sommer auf die Landschaftspflege auf vier Beinen, hierfür konnte ein neuer Partner gewonnen werden. Die Schafe des Benzingeröder Schäfers Frank Kleemann werden in diesem Sommer die stadteigenen Flächen beweiden. Etwa 400 bis 600 Tiere werden auf den Wiesen der Stadt jeweils mehrere Tage zu Gast sein, begonnen wurde bereits in den letzten Wochen am Kastanienwäldchen, am Humboldtweg und in der Burgbreite. Ab Juli ziehen die Schafe dann weiter ins Schmale Tal, ins Zwölfmorgental, ins Bollhasental und zu anderen Flächen.
Ohne die fleißigen Schafe müsste die Offenhaltung der Flächen maschinell erfolgen, was aufgrund der Hanglagen sehr aufwändig und kostenintensiv wäre. Die Beweidung fördert die biologische Vielfalt der Flächen. Die Wernigeröder Bergwiesen haben einen prägenden Charakter für das Ortsbild und die Umgebung. Ein Teil der Wiesen, zum Beispiel das Papental, sind aktuell Referenzobjekte des Projektes „Wernigerode – artenreich und vielfältig“. Daher ist es umso erfreulicher, dass ein Vertrag mit dem Schäfer geschlossen werden konnte um diese Art der der Landschaftspflege weiterzuführen.

Schäfer Frank Kleemann hat die Schafhaltung von der Pieke auf gelernt, seine Lehre absolvierte er in Wernigerode und betreibt seinen Schäfereibetrieb in Benzingerode seit vielen Jahren. Er ist Herr über mehrere tausend Schafe, darunter Jungtiere, Lämmer und Mutterschafe. Auch 200 Ziegen sind im Einsatz, diese bevorzugen laut Frank Kleemann allerdings eher buschige Flächen.
In Wernigerode werden die Schafe nun wieder öfter zu sehen sein. Immo Kramer, Dezernent für Stadtentwicklung, freut sich über die neue Kooperation mit Frank Kleemann: „Die nachhaltige Landschaftspflege durch die Schafe ist für die Stadt ein Zugewinn. Ein traditionelles Handwerk wird gepflegt und unsere wunderschönen Wiesen profitieren von der natürlichen Beweidung.“

BU: Immo Kramer und Frank Kleemann auf Stippvisite bei den tierischen Rasenmähern © Ariane Hofmann